Durch das späte Einschlafen verschlafe ich den Sonnenaufgang. Die Gipfel des Toten Gebirges sind schon von der Morgensonne beschienen. Spitzmauer, Großer und Kleiner Priel beeindrucken in jedem Licht.
Ich gehe wieder hinauf, wo ich gestern schon war, in Richtung Warscheneck-Gipfel. Jetzt sind der Torstein, der Pyhrner Kampl und der Schrocken schön ausgeleuchtet. Gestern nachmittag lagen sie im Schatten.
In der Sonne sind auch die vielen Blumen entlang des Weges. Hier nur als Beispiel eine Gruppe Bärtiger Glockenblumen.
Am Lagelsberg gehe ich diesmal vorbei. Hier ein Blick zurück.
Um 9 Uhr bin ich beim Gipfelkreuz auf dem Warscheneck. Gestern nachmittag war ich der letzte, der sich im Gipfelbuch eingetragen hat. Heute bin ich aber schon der Zweite. Um 8 Uhr war schon Einer hier, er ist über den SO-Grat aufgestiegen.
Noch ist es angenehm kühl. Ich genieße die Aussicht zum Angerkogel ...
... und über den Ramesch zur Wurzeralm. Hier war das Licht gestern nachmittag besser. Aber auch im Gegenlicht gefällt mir die Aussicht.
Über diesen Grat hinüber zum Toten Mann gehe ich heute weiter.
Der Abstieg von diesem unbenannten (?) Vorgipfel ist das steilste Stück der ganzen Tour. Läßt sich aber problemlos bewältigen.
Hinauf auf den Gipfel des Toten Mannes gehe ich über die Wiesen weglos. Der markierte Weg umgeht den höchsten Punkt.
Die bunten Polster des Stengellosen Leimkrauts bilden einen schönen Kontrast zu den Steinwüsten am Ramesch.
Ein Wanderer kommt hinter mir her, ein anderer ist von der Dümlerkütte aufgestiegen. Er macht die Tour zwischen zwei Nachtschichten (!). Zu dritt gehen wir weiter bis zum Sattel vor der Roten Wand. Dann trennen sich unsere Wege wieder.
Auf den Gipfel der Roten Wand sind wir noch zu Zweit. Mein Begleiter geht wieder zur Dümlerhütte. Ich schaue noch eine Weile zurück zum Warscheneck und zum Toten Mann.
Dann folge ich dem Anderen hinab zum Brunnsteiner See. Die namensgebende Wand mit rotem Gestein. In der Verkleinerung sind die zwei Kletterer in der Mitte der Wand nicht mehr zu sehen.
Der Brunnsteiner See war einmal. Eine Lawine hat ihn ausgeräumt und dann zugeschüttet. Ein kleiner Rest vom Wasser ist schon wieder zu sehen. Kröten gibt es noch, die sind fleißig beim Laichen. Ob auch Fische überlebt haben ist nicht zu erkennen.
Auf der Wurzeralm kann man auch lernen. Es sind Schautafeln mit Blumen und Tieren, die hier leben. Es gibt auch eine Tafel, die das Gebiet als Naturschutzgebiet ausweist. Naturschutzgebiet mit Schihütten und Liften?
Ein schöner Anblick ist der Speicherteich beim Linzerhaus, "natürlich" ist er nicht. Das ist die dahinter aufragende Wand des Stubwieswipfels.
Schöne alte Holzhütten gibt es bei der Filzmoosalm.
Auch hier kann man vieles Lernen, ...
... aber sicher nicht Rechtschreibung. Seidelpast passt sicher nicht, das wäre doppelt falsch.
Ich habe die Stubwiesalm in einigen Abstand passiert und bin auf dem Weg zum Stubwieswipfel.
Ein Teil des Weges ist sogar verdrahtet. Brauchen wird das Seil wohl niemand.
Kurz vor dem Gipfel ...
... und oben beim Gipfelkreuz.
Tiefblicke zum "Naturschutzgebiet" auf der Wurzeralm mit Seilbahn, Speicherteich, staubige Straßen und Schiliften.
Ein letzter steiler Aufstieg bringt mich zum Halssattel. Da muss ich drüber auf dem Weg zur Dümlerhütte. Die seitliche Ansicht des Stubwieswipfel gefällt mir jedesmal wieder, wenn ich hier vorüber komme.
Schon weit vor der Dümlerhütte höre ich Musik. Ich befürchte schon ein Hüttenfestl mit Lärm bis spät in die Nacht, das mich um den verdienten Schlaf bringt. Es ist aber nur die Theres, die allein auf der Terrasse sitzt und den Schweinen etwas vorspielt. Leider hört sie auf als ich und gleichzeitig auch drei junge Damen zur Hütte kommen. Jetzt hat sie keine Zeit mehr für Hausmusik. Sie muss die Gäste bewirten und bekochen und auch das macht sie ausgezeichnet.
Danach gehe ich noch zum Hüttenkreuz. Hier kann ich zusehen wie über dem Sengsengebirge ein Gewitter mit Regen herankommt. Wenig später regnet es auch bei der Dümlerhütte. Ich bekomme ein feines, kleines Lager, wo ich mich in Ruhe ausschlafen kann. Die Mädels sind angenehme Nachbarn. Anders als die Mühlviertler am Vortag besaufen sie sich nicht und sind leise beim Schlafen gehen. Leider ist der Raum wie eine Zelle. Es gibt nur ein Dachflächenfenster, das ich nur einen Spalt öffnen kann, weil es sonst hereinregnet. Ich kann nicht hinausschauen und die kühle Luft kann nicht zu mir herein.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Auf 18,5 km Länge habe ich ca. 1400 hm zurückgelegt.