Erstmals bin ich im Jänner 2009 im Gleinalmgebiet gewesen. Damals bin ich von Osten durch den Neuhofgraben aufgestiegen und habe den Lenzmoarkogel und den Speikkogel gestiegen. Am Tag darauf bin ich noch vom ehem. GH Krautwasch auf den Roßbachkogel gegangen. Ich habe das Gebiet der Gleinalm als ideales Schneeschuhwandergelände mit runden Kuppen kennengelernt. 2009 habe ich mir vorgenommen bald wieder im Winter herzukommen. Dass es über drei Jahre dauern sollte, hätte ich mir nicht gedacht, aber es gibt halt so viele andere interssante Ziele.
Diesmal gehe ich von Westen aus dem Gleingraben. Vorbei an den glücklichen Hühnern von Toni Hubmann fahre ich in den Graben hinein soweit es erlaubt ist. Kurz nach der Stanglhütte stehen die ersten Fahrverbotsschilder. Ich hatte ja eine Schneeschuhtour geplant, aber hier schaut es gar nicht danach aus. Ich packe die Schneeschuhe trotzdem auf den Rucksack. Wer weiß schon, wie viel Schnee weiter oben liegt?
Gleich vom Auto weg suche ich den schnellsten Weg nach oben. Ich habe mir den Rücken über den Weißbachkogel als Aufstiegsrücken erwählt. Am Anfang des Rückens steht eine hüsche kleine Hubertuskapelle.
Durch die Tür kann ich in's Innere sehen. Sehr schöne, geschnitzte Reliefs gibt es da.
Ich bleibe am Bergrücken, Wege und Markierungen gibt es keine, aber das brauche ich schon lange nicht mehr. Seit ich mich von der Notwendigkeit Markierungen und Wege zu suchen befreit habe, ist die Qualität meiner Wanderungen deutlich gestiegen.
Es ist nicht überall so schön. Immer wieder treffe ich bei meinen Touren auf alte und neue Straßen. Werden schon notwendig sein für die Waldbesitzer und die Jagdwirtschaft. Naturschutz ist nur dort wichtig, wo man kein Geld verdienen kann.
Ein Bild noch zum Wetter. Herrlich warm, die Sonne hat schon richtig Kraft, aber im Schatten ist es noch frisch.
Der Gipfelstein des Weißbachkogels, 1417 m, ist zusätzlich mit Stangen markiert. Durch den Kahlschlag geht es hinauf zum nächsten, fast 1500 m hohen Gipfel, der zumindest in den Karten, keinen Namen hat.
Kurz unterhalb der Waldgrenze liegt der Schnee, der von den baumfreien Höhen hier angeweht wurde. Teilweise trittfest, dann sinke ich tief ein. Ich bin froh dass ich die Schneeschuhe mithabe. Sie ermöglichen mir auch hier ein genussvolles Aufsteigen.
Kurz danach öffnet sich auf die Aussicht. Hier über die Alm mit der Moar-in-Pichl-Hütte zu den Seckauer Alpen.
Die Schneeschuhe kommen wieder auf den Rucksack. Ich habe kein Problem damit, sind ja nicht schwer. Über den schneefreien Grasrücken steige ich weiter zum Lenzmoarkogel an.
Mit jedem Schritt nach oben wird es windiger. Ich versuche etwas unterhalb des Rückens zu gehen. Viel hilft es nicht und oben beim Kreuz bin ich dem Wind schutzlos ausgeliefert.
Über diesen Rücken mit dem Wideggkogel steige ich dann vielleicht beim nächsten Mal auf. Dahinter ist von den Seckauer über die Eisenerzer Alpen auch der Reiting bis zu den westlichen Hochschwabgipfeln zu sehen. In's Bild klicken für größere Ansicht.
Einiges näher und über den Wiesenrücken schnell zu erreichen ist der Speikkogel.
Da bläst der Wind noch stärker. Ein aus Steinen aufgeschlichteter Wall gibt ein wenig Schutz und einen halbwegs guten Rastplatz. Genau da sitzt schon ein Wanderer, aber es ist auch Platz für zwei. Nach einem kurzen Plauscherl mache ich schnell noch ein Bild vom Gipfelkreuz. Links hinten ist mein nächstes Ziel, der Roßbachkogel zu sehen. Hinter dem Kreuz sieht man die Packalpe mit dem Ameringkogel.
Doch zuerst geht es hinunter zur Gleinalpe. Teilweise ist auch hier noch angewehter Schnee. Auf diesem Bild schaut es aber winterlicher aus, als es ist.
Dieser schöne Platz mit Gasthaus und Kapelle gefällt mir auch diesmal. Natürlich ist noch geschlossen. Auf der schattigen Seite gegenüber kann ich wieder meine Schneeschuhe gut gebrauchen. Ein wenig kürze ich den Weg ab und komme hinauf auf den Rücken vom Krautwasch zum Roßbachkogel, den ich 2009 schon gegangen bin.
Die grasige Kuppe erkenne ich als Ochsenkogel, 1580 m. Da bin ich 2009 auch oben gewesen. Damals mit etwas mehr Schnee.
Anfangs noch mit den Schneeschuhen geht's hinauf auf den (unbenannten?) Vorgipfel, hier ist der Schnee in der Sonne schon aufgeweicht.
Da drüben bin ich gerade noch gewesen. Blick über die Gleinalm zu Lenzmoarkogel und Speikkogel.
Nach vorne zum Roßbachkogel. Der Wind hat etwas nachgelassen. Bei meinem ersten Besuch war der Hang vereist. Heute kann ich bequem über die Wiese hinaufgehen.
Angewehter Schnee auf der Südseite des Roßbachkogels.
Oben kann ich ganz schneefrei weiter am Bergrücken entlang gehen.
Ich schaue hinüber zum Seckauer Zinken. Die nach süden führenden Rücken sind weitgehend schneefrei. Da gehe ich dann morgen hinauf.
Noch ist alles gelb und braun. Ich freue mich auf die Zeit der grünen Almen.
Ein Krokus zeigt an dass es bald soweit ist. Ein paar warme Tage, dann kommt das frische Grün.
Lenzmoarkogel und Speikkogel liegen schon weit hinter mir. Ich komme zur Abzweigung. Oberhalb der Roßbachhütte führt der markierte Weg hinab in den Gleingraben. Ich haben noch Zeit und Kraft und gehe noch hinauf auf die Terenbachalm und suche mir dann einen weglosen Abstieg.
Auch hier wieder liegt unter der Baumgrenze eine Menge Schnee. Für einige Minuten kommen wieder die Schneeschuhe zum Einsatz.
Die Kehren der Forststraße kürze ich, wie so oft ab. Ein frischer Schlag ist dazu eine gute Gelegenheit.
Jetzt muss ich hier noch durch um wieder zu meinem Auto zu kommen. Kein Mensch ist zu sehen. Derzeit arbeitet niemand hier. Die Tafel gilt wohl nur für den Lagerplatz und den betrete ich ja nicht.
Meine Route auf der KOMPASS Karte Steiermark. Meine Wanderung von 18,4 km und ca. 1450 hm hat 7,5 Stunden gedauert.
vorige Tour: Vogelbergsteig, Dürnstein nächste Tour: Seckauer Zinken