Nach drei Schlechtwettertouren hintereinander war es höchste Zeit wieder in die Sonne zu kommen. Auch heute war Nebel prophezeit, aber nur in Höhen bis Tausend Meter. Also musste ich höher hinauf. Die Wahl fiel auf den Göller.
Der Ausgangspunkt am Lahnsattel liegt schon auf 1015 m, also genau auf der Nebelobergrenze. Es liegt genug Schnee um die Schneeschuhe gleich von Beginn weg zu verwenden. Auch heute ist Herbert mein Begleiter, er war im Nachtdienst, aber er verzichtet lieber auf den Schlaf als auf eine schöne, sonnige Bergtour.
Den Schispuren folgen wir nur kurz, dann nehmen wir die Abkürzung, gerade hinauf, wie gewohnt.
Der Nebel ist weit unter uns. Hier wärmt und die Sonne, da kommen wir ordentlich in's Schwitzen.
Herbert geht nur ein kurzes Stück neben der Spur. Gleich biegt er wieder in die Direttissima ab.
Auch der letzte Hang wird auf dem kürzesten Weg genommen.
Auf dem Terzer Göller kann ich wieder etwas ausschnaufen.
Hinter der Sulzriegelalm und dem Bärenkögerl liegt Frein an der Mürz unter dem Nebel.
Die Hofalm, dahinter der Kuhschneeberg und der Schneeberg selbst.
Der ganze Höhenzug mit Rax und Schneealm. Ich verzichte auf die Benennung der einzelnen Gipfel. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Auch hier wäre das Nennen der einzelnen Gipfel eine zeitraubende Aufgabe. Hochschwab, Gesäuse, Haller Mauern, Totes Gebirge. Davor noch gut zu erkennen die Zellerhüte und der Dürrenstein.
Gut zu erkennen ist auch schon das nahe Gipfelkreuz auf dem Göller.
Unterwegs gibt es winterliche Schneekunstwerke zu sehen.
Drei Gämsen testen die Schneebeschaffenheit in der Eisgrube.
Auf dem Weg zum Göller ...
... kommt etwas Wind auf.
Gipfelkreuz im Gegenlicht.
Der Blick über das Nebelmeer ist grandios. Ganz hinten Eisenstein und Hohenstein.
Wie Inseln im Meer der Türnitzer Höger und der ganze Kamm über den Linsberg zur Paulmauer. Da bin ich schon öfter gewesen. Natürlich auch auf den dahinter schwimmenden Muckenkogel und Hinteralm, sowie Reisalpe und Hochstaff.
Baumeister Wind hat auch interessante Strukturen geschaffen.
Weit unten liegt der Kleine Göller, genau dahinter Hofalm und Schneeberg. Nach links geht es weiter zum ...
... Gippel, Preineckkogel, Obersberg. Am weißen Kahlschlag erkennt man leicht die Freudentaler Mauer, dahinter noch den Handlesberg.
Eine Weile noch schauen, dann gehen wir weiter.
Hinunter auf dem Grat zum Kleinen Göller.
Nur Felsabbrüche am Grat. Schaut aber aus wie ein richtiger Berg.
Die Schneeoberfläche ist gefroren, aber sie bricht durch sobald wir draufsteigen. Schifahrer mögen sowas nicht, uns mit den Schneeschuhen gibt sie guten Halt.
Der Wind hat jetzt auch wieder nachgelassen. Es ist ein Genuß hier entlang zu wandern. Nur zum Fotografieren muss ich immer wieder anhalten.
Die Latschen am Kleinen Göller schauen noch etwas raus, es liegt aber genug Schnee um direkt am Grat hinaufzugehen.
Beim Gedenkkreuz noch ein Blick zurück.
Am Gipfel ist jetzt eine gemütliche Pause angesagt. Fast kein Wind mehr und angenehm warm, so läßt es sich aushalten.
Die Speicherkarte wird gefüllt und der Akku geleert. Bei dem Wetter kann ich gar nicht anders.
Das Inselbild schaut nicht viel anders aus als oben vom Göller.
Beim Abstieg müssen wir doch ein wenig um die Latschen herumgehen. Da könnte noch mehr Schnee liegen.
Vor uns liegt der Hügel mit dem Göllerhaus. Links am Grat entdecke ich erstmals ...
... diesen Turm. Ob der wohl einen Namen hat? Aber für mich ist das sowieso kein wanderbarer Gipfel.
Eigentlich ist die Schutzhütte zu, nur heute ausnahmsweise sind einige Leute raufgekommen. So komme ich überraschend zu einem Malzgetränk.
Die aufsteigenden Hüttenwirte haben eine schöne breite Spur getreten, die wir jetzt zum Abstieg nutzen können. Vor uns liegt der bewaldetet Schwarzkogel, daneben schaut der Gippel hervor.
Weiter rechts liegt der Schnalzstein. Da haben wir überlegt noch raufzugehen, wir lassen es dann aber doch sein.
Stattdessen gehen wir noch auf den Schwarzkogel rauf. Der Weg führt rechts vorbei. Früher bin ich auch immer vorbei gegangen. Seit ich angefangen habe Gipfel zu sammeln, gehe ich immer oben drüber. Heute bin ich schon zum dritten Mal oben.
Beim kleinen improvisierten Gipfelkreuz hat man einen schönen Blick zum Gippel.
Den hat man aber auch am Waldhüttsattel. Hier gehen wir jetzt auf der Forststraße hinunter.
Kurz vor dem Donaudörfl gibt es eine Wildfütterung, die nicht betreten werden darf. Manchmal habe ich Probleme mit solchen Verboten, aber nicht hier. In vorbildlicher Weise ist hier eine Umleitung eingerichtet. Im Sommer ist das Überqueren der Brücke verboten, weil man da auf eine Stierweide kommt.
Im Donaudörfl können wir die letzten Sonnenstrahlen geniessen, dann ist sie weg. Es wird gleich spürbar kälter, aber wir haben nur noch ca. 2 Kilometer auf der Straße hinauf zum Lahnsattel vor uns.
Wir verzichten darauf ein Auto anzuhalten, das Stück Weg ist grad richtig zum Auslaufen.
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich ist unsere Route eingezeichnet. Wir sind fast 6 Stunden unterwegs gewesen und haben dabei etwa 13,5 km und 900 hm zurückgelegt.