Nachdem ich gestern das Waldheimat-Schutzhaus auf der Stanglalm nicht erreicht habe, habe ich mich heute aufgemacht, die Hütte doch noch zu besuchen. Natürlich will ich nicht den gleichen Weg gehen, sondern suche eine schöne Runde. Beim abendlichen Kartenstudium werde ich nicht fündig, aber mir sticht der Bergrücken von Kindbergdörfl zur Stanglalm in's Auge. Als ich feststelle, dass es eine gute Autobusverbindung von Kindberg nach Stanz im Mürztal und zurück gibt, ist die Entscheidung gefallen. Ich stelle mein Auto an den Endpunkt meiner Tour nach Stanz und fahre mit dem Bus zurück nach Kindbergdörfl.
Bei der Autobushaltestelle stürme ich gleich den ersten Weg hinauf, um festzustellen, dass er nur zu einem Haus, aber nicht weiter geht. Ich muss noch mal zurück.
Hier vorbei bin ich richtig, aber für eine Einkehr in der Mostschenke ist es noch zu früh. Beim nächsten Haus werde ich von einem Hund verbellt, der zum Glück hinter einem Zaun ist. Ich kann passieren.
Die Höfestraße zieht sich am Hang entlang. Ich biege ab und steige dort höher, wo es am Steilsten ist. Ich will auf den Gipfel mit 693 m, der in der Karte mit "Schöne Aussicht" benannt ist. Allerdings bin ich zu der Zeit noch mitten in der Nebelsuppe.
Gipfelunterstand auf der Schönen Aussicht, die ihrem Namen noch nicht gerecht wird.
Erst oberhalb vom "Daniel" kann ich die Aussicht und die Sonne genießen.
Bei der Annäherung an die Höfe am Suppenberg bellt wieder ein Hund. Der ist diesmal nicht hinter einem Zaun. Sicherheitshalber umgehe ich den Hof großräumig. Die Häuser im Bild gehören dem "Saurer". Dahinter tauchen die schneebedeckten Höhen der Veitsch auf. Die werde ich heute noch öfter und besser sehen.
Der Hochschlag und der Aibel ragen aus dem Nebelmeer heraus. Rechts hinter dem Baum zeigt sich der Hochlantsch.
Ich gehe immer am Kamm entlang, meistens durch dichten Wald. Sonne hätte ich auch ohne Bäume wenig gehabt, einige Wolken schieben sich davor. Schnee liegt nur ca. 10 cm, gut dass ich meine Schneeschuhe heute im Auto gelassen habe. Dann entdecke ich etwas abseits des Weges diese nette Jagdhütte mit Kapelle. Vorsichtig nähere ich mich. In der Nähe endet eine Straße, die Autospuren im Schnee aufweist. Es ist aber niemand da.
Es scheint sich um gastfreundliche Jäger zu handeln. Der Brunnen ist gut mit eisgekühlten Getränken aus Puntigam gefüllt. Ich verzichte trotzdem, einen heißen Tee hätte ich genommen.
Vom Seckauer Zinken bis zum Gößeck. Den Blick kenne ich schon von gestern. Heute kämpfen noch Sonne und Wolken um die Vorherrschaft.
Der Rauschkogel und die Veitschalpe und rechts leuchtet noch der Göller in der Sonne.
Auf meinem Weg über die Mitterdorfer Alpe zeigt sich die Sonne immer öfter zwischen den Bäumen. Kurz vor der Stanglalm zeigt mir ein Wegweiser wieder eine kleine Kapelle ...
... und kurze Zeit später bin ich beim Ehrenkreuz, das an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnert.
Höher sollten die Bäume nicht mehr wachsen, sonst ist der Blick zur Veitsch ...
... und zum Hochschwab verdeckt.
In der wärmenden Sonne geht es jetzt weiter zur ...
... Wittmaierhütte, der AV-Sektion Wartberg.
Sie liegt auf einem wunderschönen Platz mit Fernsicht zu den bereits bekannten Gipfeln, wie Hochschwab, ...
... Rauschkogel und Veitsch.
Auf dem Weg zum Waldheimat-Schutzhaus ist dann auch noch Rax und Schneeberg zu sehen.
Das ist kein Friedhof. Ein Pilgerweg führt vorbei und jede Pilgergruppe stellt ihr eigenes Kreuz auf.
Das Schutzhaus ist geöffnet. Jetzt gibt es eine heiße Suppe und ein kaltes Bier. Es sind auch mehrere Gäste hier, die aber alle mit dem Auto raufgefahren sind. Ich bin der einzige Wanderer.
Die Rückseite der Pilgerkapelle hat man wenig einfühlsam mit Heuballen verziert. Ganz gelingt es mir nicht sie auf dem Foto auszublenden.
Der Abstiegsweg nach Stanz ist gut gespurt. Es ist sonnig, auch wenn die Sicht zum Hochlantsch durch Wolken und Gegenlicht etwas getrübt wird.
Ich habe genug Zeit und leiste mir ein mehr als halbstündiges Schläfchen an einem trockenen Platz am Waldrand.
Erst als die Schleierwolken dichter werden und es deutlich kühler wird, gehe ich weiter hinunter nach Stanz.
Bergbauernland, entlegen aber ruhig. Alles hat Vor- und Nachteile.
Um halb Drei bin ich schon zurück in Stanz im Mürztal. Auch wenn hier nur der Stanzer Sonnenweg gemeint ist, auch meine Strecke war leicht begehbar. Am Wochenende ist diese Tour so nicht durchführbar, der Bus fährt nur an Wochentagen.
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist mein Weg eingezeichnet. Ich war etwas mehr als 6 Stunden unterwegs und habe dabei ca. 17 km und etwa 900 hm zurückgelegt.
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