Nach fünf Touren in fünf Tagen denke ich langsam daran eine Wanderpause einzulegen. In den letzen zwei Tagen hat auf den Gipfeln der Wind unangenehm geblasen, da hat die Motivation etwas gelitten. Ich mache heute noch eine kleine Abschiedstour und fahr dann wieder nach Wien.
Wie jeden Tag habe ich auch gestern abend den Loser im Abendlicht so vor mir gesehen. Da war ich zwar schon oben, aber nur vom oberen Parkplatz weg. Einmal solle ich den Loser auch besteigen, ohne die Mautstraße zu benutzen.
Mein heutiger Ausgangspunkt ist also Altaussee. Da schaut der Loser auch unverkennbar aus.
Deutliche Hinweisschilder zeigen mir den richtigen Weg. Unterwegs gibt es auch manch Herziges zu sehen, wie das Gebet des Wildes, (oder doch des Wirtes und Jägers?) Und das nahe der Mautstraße, des Bergrestaurants und der Schilifte. Herzig auch diese Markierung für Verliebte.
Angenehm ist es vom Schatten in die Sonne zu kommen, das ist hier bald der Fall.
Bald sind auch schöne Tiefblicke zum Altausseersee und dem dahinter liegenden Tressenstein möglich.
Der Weg ist breit und gut ausgebaut und führt in großen Serpentinen leicht steigend höher.
Hier habe ich fast die Mautstraße erreicht. Ich überquere sie nur und gehe weiter hinauf.
Der Weg zum Sattel zwischen Loser und Hochanger ist steiler, aber auch noch angenehm zu gehen. Auf Schildern wird er sogar als "Alpiner Weg, nur für Geübte" ausgewiesen. Das dient wohl dazu Halbschuhtouristen abzuschrecken, denn der Anstieg ist wirklich leicht und ohne technische Schwierigkeiten.
Beim Gipfelkreuz bläst auch heute wieder der Föhn. Lange ist es hier nicht auszuhalten.
Ein Blick hinunter nach Altaussee ...
... dann gehe ich gleich wieder zurück. Hier ist der Schönberg und Großer und Kleiner Wildenkogel zu sehen. Die Felsen ganz rechts gehören zum Greimuth.
Der Hochanger ist einen Meter höher als der Loser, aber lange nicht so bekannt. Auf dem Nebengipfel steht diese Hütte der Bergrettung.
Ein Pflichtbesuch ist es auch beim Loserfenster vorbei- und durchzuschauen.
Danach geht es hinab zum Augstsee. Von dort hätte ich nicht weit zum Bergrestaurant an der Loserstraße.
Kein Wunder dass ich hier auch einige Wanderer mit Turnschuhen antreffe.
Wozu diese Sprudel im See dienen kann ich nicht herausfinden.
Zwei Wanderer aus Oberösterreich fragen mich, ob ich schon (es ist halb 11) vom Gipfel des Loser komme und zeigen da hinauf. Ich erkläre ihnen dass das der Atterkogel ist und der Loser vom See aus nicht zu sehen ist. Sie sind erstaunt, aber sie haben sowieso keine Zeit zum Raufgehen, weil sie mittags schon in Bad Ischl den nächsten Besichtigungstermin haben.
Ich habe keinen Termin, daher gehe ich weiter in Richtung Bräuningzinken. Am Gegenhang sehe ich den Weg, der von der Bräuningalm hinaufführt.
Ich will nicht den weiten Umweg über die Alm machen und gehe gleich links hinüber. Da unten ist auch ein Weg. Ich bin aber zu hoch oben, da hinunter ist es zu steil für mich. Ich muss wieder zurück.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden zum Weg zu kommen und kann unterhalb der Felswände den Hang queren.
Da treffe ich auf den markierten Anstieg. Eine Latschengasse geht manchmal knapp am Abgrund hinauf.
Da stehe ich plötzlich vor einem grundlosen Loch. Auch hier gibt es ein Felsenfenster, ich kann gar nicht runterschauen, ohne dass mir schwindlich wird.
Der Atterkogel und der Greimuth liegen hinter mir. In Grün habe ich meinen ungefähren Anstiegsweg eingezeichnet.
Dem Bräuningzinken fehlt ein Meter auf die 1900 m Höhe, die Aussicht zum Toten Gebirge ist trotzdem hervorragend. Leider bläst auch hier ein heftiges Lüftchen, das mich in den Latschen Zuflucht suchen lässt.
Den Schönberg und die Wildenkogel schaue ich mir während meiner Jausenpause an. Im Windschatten ist es sogar angenehm warm.
Die Hütten auf der Bräuningalm mit dem Zinken dahinter. Hier trifft man keine Leute mehr, das ist zu weit vom Parkplatz weg.
Interessante Felsstrukturen, die gefallen mir mit der Hütte oben drauf.
Diese Mauern sind auch interessant da vor dem Schwarzmoossattel. Ich überlege wo ich weitergehen soll. Von hier zurück zur Loserstraße?
Oder doch weiter auf dem Karl-Stöger-Steig. Der erweist sich als genußvoll zu gehenden Weg. Gut markiert, die Latschen ausgeschnitten, an einigen Stellen hängt sogar ein Sicherungseil.
In leichtem Auf und Ab komme ich zum Hochklapfsattel. Wenn ich da weitergehe komme ich zu den Augstwiesen und in zwei Stunden wäre ich am Appelhaus.
Eine Übernachtung habe ich nicht geplant, daher gehe ich bei der Abzweigung nach rechts, da geht es in 2 1/2 Stunden nach Altaussee.
Diese überhängenden Felsen dienen auch als Galerie für Votivbilder.
Beim "Nosnbä" (Nasenbär?) Bründl gibt es kein Trinkwasser nur einen feuchten Fleck am Felsen.
Dafür steht bei der Oberwasseralm ein Fahrzeug bereit. — Na, ich gehe doch lieber zu Fuß.
So weit ist es nicht, schon leuchtet der See im Sonnenlicht.
Das Licht des Nachmittags läßt auch die Trisselwand leuchten.
Die Wegtafel zum Gaisknechtstein erinnert mich an alte Zeiten. Der übermäßig mit Steinmännchen und Wegweisern markierte Weg bringt mich nochmal bergauf. Die obere Abzweigung war nicht angeschrieben. So komme ich noch zu einigen zusätzlichen Höhenmetern.
Da bin ich an einem Regentag schon mal gewesen. Ob damals auch schon eine Bank und ein Buch hier gewesen sind kann ich gar nicht sagen.
Den Blick zur Trisselwand hatten wir damals nicht. Es war nass und nebelverhangen.
Heute habe ich die Trisselwand immer neben mir, beim Abstieg ...
... zum Altausseersee, an dessen Uferweg ich gemütlich talaus wandere.
Vor mir und hinter dem Sarstein geht die Sonne unter.
Hinter mir und über dem Trisselberg geht der Vollmond auf. Schön ist es im Ausseerland!
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist mein Weg eingezeichnet. Heute war ich über 8 Stunden unterwegs, dabei habe ich 25,5 km und 1575 hm zurückgelegt.
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