Um das schöne Herbstwetter noch intensiv zu nutzen fahre ich heute nach Grünau im Almtal und noch zwei Kilometer weiter bis zur Pension Wanderruh. Hier bei der Abzweigung habe ich meinen Ausgangspunkt für die Besteigung des Kasberg gewählt. Es gibt lt. Karte einen markierten Weg in Richtung Kasberg. Den habe ich für den Abstieg vorgesehen. Aufsteigen werde ich weglos über den Scheiterwiedberg. Am Morgen ist es kalt, Rauhreif liegt auf den Wiesen. Der Blick geht über den Almsee zum Toten Gebirge. Die Gipfel im Bild sind eine Sonnenuhr, Neuner-, Zehner-, Elfer- und Zwölferkogel.
Anfangs benütze ich eine Forststraße, doch bald ziehe ich weglos hinauf auf den Bergrücken. Hinter mir wird der Zwillingskogel sichtbar. Er ist schon von der Sonne beschienen, während mir im Schatten nur durch die Steigung warm wird.
Unten im Tal zwischen Grünau und Scharnstein lösen sich die Nebel langsam auf.
Durch schönen Hochwald steige ich auf den Gipfel des Scheiterwiedberges der nur 977 m hoch ist und es so nicht einmal in meine Gipfelliste schafft. Manchmal ist der Boden mit Stauden dicht bewachsen, dann wieder mit Altholz und Steinen bedeckt. Etwas unterhalb verläuft eine Straße. Ich bleibe trotzdem so nahe wie möglich oben am Kamm. Die Sicht zum Toten Gebirge wird immer besser. Im Bild dominieren der Hintere Bruderkogel, der Große Woising, der Feigentalkogel und der Rosskogel. (von links nach rechts),
Den Scheiterwiedberggipfel habe ich schon hinter mir. Durch den herbstlich bunten Wald komme ich bald zur Mautstraße. Die Mehrzahl der Kasbergbesteiger fährt mit dem Auto bis zum geschlossenen Hochberghaus. Die machen jetzt Urlaub bis zum Beginn der Schisaison.
Hochkogel und Traunstein
Hinter dem Farrenaubühel mit Schipiste sind der Windhagkogel und der Hochsalm zu sehen.
Pfannstein, Falkenmauer, Kremsmauer
Hier wird noch fleißig am Schilift gearbeitet. Der Boden ist großflächig umgepflügt. Schigebiete haben mit Naturschutz nichts am Hut.
Trotz bestem Wanderwetter hat auch die Sepp-Huber-Hütte an diesem Wochenende geschlossen. Warten wohl auch auf den Winterbetrieb.
Wenn man erst etwas weiter weg ist, fallen die Hütten, Lifte, Straßen und Lawinenverbauten kaum auf. Man darf halt nicht so genau hinsehen.
Einige Stellen auf dem Weg zum Kasberg sind mit einem Seil versichert. Notwendig ist das aber nur bei Schnee oder Vereisung.
Schneller als erwartet habe ich das Gipfelkreuz vor mir.
Alleine bin ich hier aber nicht. Das war an so einem schönen, sonnigen Samstag auch nicht zu erwarten. Geht mal alle weg vom Kreuz, ich will ein Foto ohne Menschen machen. Das verlange ich lieber nicht, zeigt ja das Bild den tatsächlichen Andrang heute.
Ich richte meinen Blick in die Ferne. Über das Spitzplaneck zum Feuerkogel.
Zum Traunstein, ...
... und zur Kremsmauer.
Über die Schwalbenmauer soll auch ein Weg führen. Von hier sind fast nur Latschen zu erkennen.
Gezoomt schaut der Dachstein zwischen Woising und Feigentalkogel hervor.
Zum nahen Spitzplaneck gehe ich heute noch hinüber. Dahinter gibt es noch interessante Ziele für mich. Eibenberg, Erlakogel, Hochkogel.
Auf dem Weg zurück zum Schigebiet. Ein Speicherteich, Lifte und Zufahrtsstraßen.
Genau darf man aber nicht hinschauen. Hier wird eine Aufstiegshilfe gebaut.
Ich bin für ein Verbot von Liften aus Naturschutzgründen. Aber der Schutz der Natur ist nur dort wichtig, wo man kein Geld verdienen kann.
Das eiserne Gipfelkreuz steht auf einem Felsvorsprung etwas unterhalb des höchsten Punktes am Spitzplaneck.
Über dem Traunsee liegt Nebel. Dahinter das Höllengebirge, links und rechts davor Steinberg, Eibenberg und Erlakogel und wie sie alle heißen. Das Tool von Ulrich Deutschle hilft beim Bestimmen der Gipfel.
Von etwas weiter unten ist der Gipfelfelsen des Spitzplanecks besser zu sehen.
Gleich in der Nähe versteckt sich ein 1600 m hoher Gipfel in den Latschen, der eine schöne Ausicht bietet. (Ins Bild klicken für größere Ansicht)
Auf einer Schautafel sind die Gipfel auch gleich beschriftet. Hier braucht man keine Software zum Erkennen der Gipfel.
Der Speichersee für die Kunstschneeerzeugung ist eine der wenigen "schönen" Auswirkungen des Schigebietes.
Danke!
Noch ein Blick zum Traunstein, rechts davon der Zwillingskogel, den werde ich morgen besuchen.
Genau bei der Kasberg-Jagdhütte soll ein markierter Weg entlang des Brenntbaches beginnen. Davon kann ich anfangs nichts sehen, weder Wegweiser noch Markierungen.
Etwas weiter unten am steilen Waldhang finde ich dann doch einen schönen, aber schwach markierten Weg.
Hier ist wenigstens die Richtung klar. Der Weg verliert sich im Herbstlaub.
Aber auch ohne Weg kann ich hier runter. Manchmal etwas mühsam, aber immer herrlich wenn die Sonne das bunte Laub beleuchtet.
Auch die Richtung ist klar. Es geht in den Graben hinunter.
Leider komme ich auch bald in den Schatten. Es wird kälter.
Entlang des Brenntbaches führt ein Traktorweg, der immer besser wird je weiter ich runter komme. Doch plötzlich sehe ich diese Tafel? Was mache ich jetzt? Soll ich alles wieder hinauf?
Ich höre nirgends Motorsägen, also gehe ich natürlich weiter. Hinter mir ist plötzlich lautes Gepolter zu hören, ich vermute dass Baumstämme über den Hang runter gelassen wurden. Glück gehabt, ich habe den Bereich bereits verlassen.
Bei Heckenau habe ich das Almtal erreicht. Nur noch wenige Schritte bis zu meinem Ausgangspunkt bei der Pension Wanderruh, wo ich auch gleich meine Übernachtung (sehr empfehlenswert!) reserviert habe.
Hier auf der KOMPASS Karte Oberösterreich habe ich meinen Weg eingezeichnet. Es waren 22,5 km und etwa 1350 hm zurückzulegen. Dafür habe ich ca. 7,5 Stunden Zeit benötigt.