Auf der Heukuppe, dem höchsten Punkt auf der Raxalpe bin ich schon oft gewesen. Der flache, eigentlich uninteressante Gipfel ist aber nicht die eigentliche Attraktion der Rax, sondern die Vielzahl der Anstiegsmöglichkeiten in allen Schwierigkeitsstufen. Viele davon, vor allem die einfacheren habe ich schon erkundet. Neben Schlangenweg, Kesselgraben und Törlweg kenne ich auch Steige wie Gsolhirnsteig, Brandschneide, Wachthüttelkamm, Teufelsbadstube, AV-Steig, Gaislochsteig, Hoyossteig, Rudolfsteig, Schüttersteig, Peter-Jokel-Steig, Kaisersteig, Bärenloch und Wildfährte. Im Süden bin ich den Gamsecksteig, den Altenburgersteig, den Reißtalersteig, den Gretchensteig und den Kantnersteig schon gegangen. Über den Waxriegel und den Göbl-Kühnsteig gehe ich öfters. Auch unbekanntere Aufstiege durch das Wolfstal, das Übeltal, den Staudengraben, über den Schliefering und durch den Nagelegraben bin ich schon gegangen. Trotzdem habe ich noch einen relativ einfachen Anstieg gefunden, den ich noch nicht kannte. Heute will ich das Große Fuchsloch erkunden.
Der Wetterbericht verspricht Sonne, aber auch Wind und niedrige Temperaturen. Kalt ist es schon an meinem Ausgangspunkt dem Preiner Gscheid, von Wind und Sonne ist noch nichts zu merken.
In den letzen Tagen hat es einen Wintereinbruch mit Schnee gegeben. Ich hoffe, dass auf meinem südseitigem Anstieg nicht viel davon übrig ist. Hier im Schatten der Bäume liegt er noch.
Bei der Reißtalerhütte komme ich in die Sonne. Auch die Raxenmäuer leuchten im hellen Licht.
Bis zur Abzweigung des Reißtalersteiges gibt es Fußspuren im Schnee. In Richtung zum Fuchsloch ist noch keiner durch den Schnee gegangen. Der Weg ist gut markiert und dadurch trotz Schnee leicht zu finden. Wo ist jetzt der Durchstieg durch das Fuchsloch?
Rechts sehe ich keine Möglichkeit für mich.
Weiter nach links hinauf ist eine Markierung auf den Felsen sichtbar. Aber ist gibt keinen Wegweiser, auch weiter rauf ist nichts zu sehen, daher quere ich noch weiter nach Westen.
Hier bin ich richtig. Am Einstieg gibt es Wegweiser und eine Menge Markierungen. Die Stöcke werden eingepackt. Es kann losgehen.
Die erste Steilstufe ist rasch überkraxelt. Beim Blick hinunter schaut es ärger aus, als ich es bergauf empfunden habe.
Ein Stück ist nur Gehgelände, dann wartet wieder eine Steilstufe.
Gut markiert bin ich wenigsten sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Sicherungen wie Seile oder Trittstifte gibt es hier nicht.
Das jetzt folgende Wandl ist aber auch ohne künstliche Hilfen zu übersteigen. Ich darf nur nicht runterschauen und zum Fotografieren habe ich auch keine Hand frei. Hier habe ich schon den Ausstieg hinter mir. Der Schotter ist hart gefroren, aber gut zu gehen.
Der markierte Weg quert nach rechts. Ich steige gleich gerade hinauf, aber der Schnee auf den Grasbüscheln ist kein sicherer Untergrund. Ich bin froh, als es etwas flacher wird. Hier kann ich wieder runterschauen.
Die Gams schaut auch herunter. Ich mache einen großen Bogen um sie nicht noch mehr zu erschrecken. Sie zieht sich langsam zurück.
Auf den freien Flächen der Heukuppe bläst ein kräftiger Wind. Bis zum Denkmal schlage ich mich durch, dann wird im Windschatten alles an Kleidung angezogen, das im Rucksack zu finden ist.
Mit kalten Fingern ein paar Fotos, wie dieses zum Hochschwab ...
... dann mache ich das ich wieder runter komme in windstillere Gegenden. Ein paar Wanderer treffe ich hier an, aber lange bleibt keiner.
Beim Karl-Ludwig-Haus ist es wieder angenehmer. Da habe ich erst letztens eingekehrt.
Ich gehe hinauf auf den Predigtstuhl, wo mich aber der Wind bald wieder runtertreibt.
Ötscher und Göller in der Ferne.
Näher ist das Habsburghaus. Ich habe ja geschrieben, dass ich da hingehe, daher mache ich meine Pause da drüben.
Eine heiße Suppe und ein kaltes Bier später bin ich wieder draussen.
Das Denkmal für Daniel Innthaler gleich neben der Hütte.
Etwas weiter weg das Jahn-Kreuz. Hier ist der Hüttenwirt Karl Jahn im Jahr 1919 in einem Schneesturm erfroren.
Ich gehe am Bieskogel vorbei, da war ich schon oben.
Auch den Dreimarkstein habe ich bereits mehrfach besucht. Heute liegt wenig Schnee, aber es gibt schönen Rauhreif und wieder kalten Wind.
Als schnell weiter zum nächsten Gipfel. Auch auf der Scheibwaldhöhe ist es windig und kalt, aber der Blick zum Schneeberg entschädigt dafür.
Nach dem Klobentörl ist es vorbei mit Wind und Kälte. Es wird wieder warm und sonnig.
Bis zur Dirnbacher Hütte und weiter gibt es Spuren im Schnee. Wenn ich denen folge, komme ich zur Seilbahn. Ich muss aber hinüber zum Gscheid, wo mein Auto steht.
Daher folge ich diesem Hinweis: HO (Chi Minh), da gibt es keine Spuren.
Im Schnee ist auch der Beginn des Steiges durch die Latschen nicht leicht zu finden. Nach ein wenig Latschenkampf finde ich aber doch den Durchgang.
Die Lechnermauern mit der Bärengrube dazwischen.
Diese Stelle schaue ich mir ganz genau an. Da bin ich vorige Woche im Nebel rauf.
Nach einer Erholungspause auf der sonnigen Wiese gehe ich noch auf deutlichen Fußspuren zur Eishöhle. Hinunter sind die aber auch nicht gestiegen.
Vorbei an der Neuen Seehütte führt mich der Weg zum Göbl-Kühn-Steig, der einen schönen Blick zur Preiner Wand bietet.
Das Waxriegelhaus zeigt mir dass es nicht mehr weit ist zu meinem Ausgangspunkt
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich habe ich meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet. Es waren 21.6 km und etwa 1500 hm zurückzulegen. Dafür habe ich 8,5 Stunden Zeit benötigt. Natürlich kann man diese Runde beliebig verkürzen oder auch ausweiten. Wege und Möglichkeiten gibt es auf der Rax genug für jeden Geschmack.