Schon oft bin ich von Gutenstein in Richtung Klostertaler Gscheid gefahren. Gleich am Beginn des Klostertales ist mir immer dieses kleine Häuschen am Waldrand aufgefallen. Heute bleibe ich erstmals stehen und beginne genau hier meine Wanderung. Etwas südlich des Häuschens beginnt ein Tal, das sich nach Westen bis zum Streimling erstreckt. Laut Karten führt ein markierter Weg hinein bis zu einem Ort, der als Großer Roßstall bezeichnet wird. Der Weg und das Tal ist eine Sackgasse, man kann nur wieder zurück gehen. Heute will ich aber nicht ins Tal hinein, sondern oben rundherum.
Daher steige ich gleich den Hang hinauf. Weg gibt es hier keinen, aber den brauche ich auch nicht.
Immer am Bergrücken entlang gehe ich durch schönen naturbelassenen Wald. Manchmal ist der Kamm auch schmäler und felsig.
Hier oben gibt es nicht einmal Forststraßen, die sonst fast überall bis ganz hinauf gebaut werden.
Die Bäume bleiben stehen, solange bis sie morsch sind. Dann fallen sie irgendwann im Sturm um.
Dafür sehe ich einige Male Gämsen. Sie sind scheu und weg bevor ich sie fotografieren kann. Wanderer kommen hier wahrscheinlich so gut wie nie vorbei.
Dabei ist es sehr schön hier zu gehen. Wald und Felsen, manchmal steiler, aber immer gut zu gehen. Aufpassen muss man nur dass man die Richtung nicht verliert.
Solche Blöcke gibt es immer wieder. Ich muss ja nicht auf alle raufkraxeln.
Manchmal gibt es sogar Aussicht. Hier zum Rohrer Berg. In der Schneise verläuft die Straße von Gutenstein zum Rohrer Sattel.
Auf der anderen Seite sehe ich sogar einen Berg mit Schnee. Den Gipfel versteckt er hinter Wolken. Sollte es heute, nach dem Wetterbericht nicht überall sonnig sein?
Einige blaue Stellen gibt es schon am Himmel, aber die Wolken überwiegen doch. Es ist kühl, aber sehr schön zum Wandern über den Kamm, Felsen umgehend und Totholz und Stauden durch und übersteigend.
Dann komme ich zu diesen Zaun. Ich muss jetzt langsam nach Süden schwenken. Hier bin ich schon zweimal gewesen, die Forstmarkierungen scheinen mehr geworden zu sein. Hier kommt man immer am Zaun entlang genau zum Streimlingberg. Es kommt wie immer nur darauf an, auf der richtigen Seite des Zauns zu sein.
Auf dem Streimling, 1050 m hoch, bin ich bei Othmars "Sieben-weiße-Perlen-Tour" schon gewesen und auch vorher bei einer Erkundungstour. Hans Wohlschlager hat auf sieben unbekannten Gipfeln Gläser mit Gipfelbüchern hinterlegt. Wir haben sie alle sieben an einem Tag besucht. Das Glas gibt es noch, nur der Deckel ist schon verrostet. Seit 2006 gibt es nur wenige Einträge.
Damals sind wir zum Handlesberg weitergegangen, der hier zu sehen sein müsste.
Diesmal gehe ich nach Osten und bin erstaunt welche Felswände es da gibt. Die hätte ich hier nicht erwartet.
Der Ostgipfel des Streimling mag einige Meter niedriger sein, dafür ist er bedeutend schöner.
Dieser Teil ist der anspruchsvolle der ganzen Runde. Einige Felsen sind einfach direkt zu überkraxeln, bei anderen gehe ich lieber herum.
Ich bin unterwegs zum Roßstallfelsen. So steht es jedenfalls in der Karte. In Wirklichkeit gibt es einige Felsformationen.
Auch das ist einer der Roßstallfelsen. Ich glaube ja, dass mit dem Namen nicht ein Gipfel ist gemeint ist, sondern die Gesamtheit dieser steinigen Gegend.
Das dürfte aber der höchste der vielen Roßstallfelsen sein.
Weiter nach Osten wird der Kamm immer freundlicher und flacher. Nur die Wolken über dem Schneeberg wollen nicht verschwinden.
Bei diesem Hof, am Ende des Weißenbachtales habe ich wieder das Klostertal erreicht.
Jetzt wird es immer sonniger. Ich habe nur noch 400 m bis zum Auto.
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich habe ich meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet. Es waren etwas über 13 km und nicht ganz 700 hm zurückzulegen. Wege oder Markierungen gibt es auf der ganzen Tour keine, dafür Naturgenuß und Einsamkeit pur. Man sollte allerdings des Gehen in weglosem Gelände und die Orientierung darin beherrschen.