Schon im Vorjahr ist mir der Rinnkogel aufgefallen. Nach dem Besuch des Wieslerhorns im Juli 2010 habe ich auf der Postalm dieses Bild gemacht und überlegt, ob ich da wohl raufkomme.
Heute ist die Gelegenheit gekommen, es zu versuchen. Das Wetter ist ideal, zwar kalt, aber es liegt noch kein Schnee und Gewittergefahr wie im Sommer ist auch keine. Die geplante Schafbergbesteigung habe ich wegen der heute stattfindenden Laufveranstaltung in St. Wolfgang verschoben, ich brauche daher kurzfristig ein Ausweichziel. Der normale (kürzeste) Ausgangspunkt für den Rinnkogel ist nahe der Simonhütte an der Postalm-Mautstraße. Da ich weder Maut zahlen, noch entlang der Straße gehen will, wähle ich den GH Kleefeld als Ausgangspunkt. Das ist zwar einiges weiter, aber auf eine Stunde mehr kommt es mir nicht an. Beim Kleefeld gibt es einen großen Parkplatz. Es gibt Spielgeräte für die kleinen Kinder und einen Klettergarten für die größeren. Außerdem gibt es Hasen und Zwergziegen und gleich neben dem Haus röhren die Hirsche im Gehege.
Ich brauche das alles nicht. Mir reicht es, dass es hier einen flachen Wanderweg gibt, der mich meinem bereits sichtbaren Ziel näher bringt. Hier bei der Stadlmannalm liegt noch reif auf den Wiesen.
Oben liegt der Sparbergipfel bereits in der Sonne.
Bei der Mautstelle überquere ich die Straße und gehe über die Unterbergeralm immer noch ziemlich flach weiter. Nach der Sulzaustube geht es steil den Wald hinauf. Vor mir sind der Scharfen und der Braunedlkogel zu sehen.
Ich überlege welcher der Rinnkogel sein könnte, bis ich erkenne das das alles nur viel niedrigere Vorgipfel sein können.
Der Gipfel des Rinnkogels kommt erst hier in Sicht.
Aber vorher ist diese Rinne zu überwinden. Auf dem Bild wirkt sie natürlich viel flacher als in Wirklichkeit.
Das straff gespannte Seil hilft vor allen der Psyche. Manche werden das Seil nicht brauchen, ich klammere mich gerne daran an. Die Stöcke habe ich weggepackt.
Hier endet das Seil. Man wechselt auf die linke Seite, dort geht es weiter.
Auf dem Grat angekommen. Teilweise durch die Latschen, aber teilweise hilft auch hier ein Seil über die Felsplatten.
Mit Konzentration und Vorsicht habe ich es bis zum Gipfel geschafft. Ich bin allein hier oben. Es ist Platz genug, trotzdem setze ich mich erst mal hin und warte bis der Puls ruhiger wird.
Dann schaue ich langsam in die Runde. Hier zum Rettenkogel und Bergwerkskogel. Da gibt es Leute die machen eine Überschreitung. Für mich war auch der Normalanstieg anspruchsvoll genug.
Der Dachstein mit seinen Nebengipfeln.
Der Gosaukamm wartet mit vielen Felszacken auf.
Das Gamsfeld möchte ich auch besteigen, aber auf dem Normalweg von der anderen Seite, also von Rußbach.
Die Bleckwand und der Sparber, dahinter der Wolfgangsee und der Schafberg. (Ins Bild klicken für größere Ansicht)
Dann steige ich wieder ab. Ein größere Gruppe kommt rauf. Die Dame in blau zeigt mir, dass sie schwindelfrei ist. Ich bleibe lieber beim Seil, seitlich vom Grat.
Noch ein Pano über die Postalm zur Osterhorngruppe. (In's Bild klicken für größere Ansicht.)
Durch die Rinne hinunter ...
... und weiter auf der anderen Seite.
Dann sind die schwierigen Stellen hinter mir. Ich kann wieder raufschauen zum Scharfen und zum Braunedlkogel.
Dann steil hinunter durch den Wald. Jetzt habe ich noch den flachen Rückweg vor mir, den manche als faden Hascher bezeichnen würden. Mir gefällt es entlang der Unterbergeralm gemütlich zurückzugehen. Der Sparber dahinter ist auch schön anzuschauen.
Von der Mautstelle geht es noch eine gute halbe Stunde zum Parkplatz beim Kleefeld. Ich lasse mir Zeit und genieße die wärmende Nachmittagssonne bevor mich die Schatten einholen und eine Jacke notwendig wird. Ich muss heute noch nach Wien zurück, auch wenn das Wetter noch so schön bleibt, denn morgen habe ich einen Termin.
Hier auf der KOMPASS Karte Salzburg habe ich meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet.
Für 18,6 km und ca. 1450 hm habe ich ca. 7,5 Stunden benötigt.
vorige Tour: Königsberghorn nächste Tour: Rund um den Roßstall