Wie gestern beginne ich auch meine heutige Wanderung bei der Zinkenbachmühle bei Abersee am Wolfgangsee. Heute ist es noch kälter als gestern. Am Auto kam erstmals heuer der Eiskratzer zum Einsatz. Hinter mir scheint schon die Sonne, aber sie steht viel zu tief, um den Grund des Zinkenbachgrabens zu erreichen.
Nur manche Baumkronen profitieren von den Sonnenstrahlen. Die Sonne lässt die bunten Blätter leuchten.
Mir sind niedrige Temperaturen lieber als hohe. Gegen die Kälte kann ich ja Jacke und Handschuhe verwenden. Bei der Abzweigung nach 4 km gehe ich heute nach rechts, entlang des Königsbaches weiter zur Königsbachalm.
Im Talschluss endet auch die Straße. Bis hier habe ich noch kaum Höhenmeter gemacht. Jetzt beginnt ein verwachsener Fußweg. Ich habe den Eindruck, dass ich die versäumte Steigung jetzt auf einmal nachhole. Das hat auch den Vorteil, dass mir jetzt trotz Rauhreif auf den Blättern ziemlich warm wird.
Erst kurz vor der Genneralm trete ich aus dem Schatten ins Licht. Die Jacke wird verstaut, ab jetzt gehe ich im kurzärmeligen Leibchen weiter.
Das Holzeck kommt in Sicht. Das ist mein erstes Gipfelziel des Tages. Der Weg führt mich zuerst links vorbei am Gipfel zur Genneralm.
Hier dominiert das Gennerhorn. Da war ich bereits oben. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Auf das Holzeck geht der Weg durch eine steile, schottrige Rinne. Im Schatten ist der Boden gefroren. Man muss die Schritte vorsichtig setzen.
Das Panorama ist überwältigend. An so einem Tag hier oben stehen zu dürfen, erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.
(In's Bild klicken für größere Ansicht)
Im Norden schaue ich hinunter auf meinen Anstiegsweg, zur Königsbachalm, dahinter der Wolfgangsee, weiter links der Schafberg. Ganz hinten in der Mitte schauen die Gipfel des Höllengebirges hervor.
Über diesen Bergrücken gehe ich weiter nach Norden. Über den Hochthron zum Königsberghorn.
Auf dem Hochthron. Es ist fast windstill, warm, herrlich zum Gehen. Nur ein paar Schneeflecken sind noch vom letzten Wintereinbruch zu sehen.
Blick zurück über den Hochthron und das Holzeck zum Hochwieskopf und den angeschneiten Gipfeln des Tennengebirges.
Im Norden sind die Berge niedriger und ganz unten liegt der Hintersee, südlich von Faistenau.
Das Zwölferhorn kann von St. Gilgen auch mit der Seilbahn erklommen werden.
Die Gruberalm im Talschluss des bekannten Dreigestirns der Osterhorngruppe, Gennerhorn, Gruberhorn, Regenspitz. Am Gennerhorn und am Regenspitz war ich schon oben, das Gruberhorn fehlt mir noch. Die Überschreitung aller drei Gipfel steht noch auf meiner Wunschliste.
Der Abstieg zur Königsbergalm ist wieder weniger angenehm. Steil und rutschig, Laub und Wurzeln, teilweise gefroren, teilweise gatschig.
Eine der Hütten auf der Königsbergalm. Es ist schön und warm, ich nehme mir aber keine Zeit zum Pausieren, da ich noch einen weiten weg vor mir habe. Der direkte Abstieg durch den Haselgraben ist wegen Unwetterschäden gesperrt. Ich wollte aber sowieso am Breitenberg vorbei zurückgehen.
Den in der Karte eingezeichneten Wanderweg mit den Nummern 1 und 855 gibt es nicht mehr. Der ist scheinbar auch dem Sturm zum Opfer gefallen. Erst auf der Straße sind wieder Markierungen zu sehen. Hinter mir sieht man Holzeck, Hochthron und Königberghorn, meinen zurückgelegten Kammweg.
Lange Schatten im Wald und ...
... leuchtende Blätter in den Baumkronen.
Vorbei an der Gschaidalm komme ich weiter runter.
Gegenüber liegt der Schafberg. Da wollte ich eigentlich morgen rauf. Bis ich bei der Heimfahrt im Radio höre, dass es in St. Wolfgang eine Laufveranstaltung "Rund um den Wolfgangsee" gibt. Ich befürchte einen Massenauflauf und Parkplatzmangel und suche mir ein anderes Ziel.
St. Wolfgang mit dem Vormauerstein und dem Käferwandl besuche ich ein anderes Mal.
Jetzt habe ich gleich meinen Ausgangspunkt wieder erreicht. Vom Kaiserdenkmal, einem Stein mit der Aufschift "24 April 1879", sieht man hinüber zur Zimnitz. Da war ich im vergangen Winter mit Schneeschuhen oben.
Hier auf der KOMPASS Karte Salzburg habe ich meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet.
Für 26,4 km und ca. 1250 hm habe ich ca. 8 Stunden benötigt.