Was der Sommer am Anfang versäumt hat, scheint er jetzt nachholen zu wollen. Schon wieder sind mehrere Schönwettertage angesagt. Diesmal ist wieder die Osterhornguppe mein Ziel. Ein wenig davon kenne ich schon von früheren Besuchen. Den Namensgeber der Gruppe, das 1746 m hohe Osterhorn habe ich mir heute als Ziel auserwählt. Wie so oft gehe ich nicht den kürzesten Weg. Der beginnt auf der Genneralm. Auf einer Mautstraße, deren Schranken um 7 € öffnet kann man bis zur Genneralm fahren und über den Hohen Zinken das Osterhorn besteigen. Ich wähle den etwas längeren weg von Norden.
Von Abersee am Wolfgangsee bei der Zinkenbachmühle beginnt der Weg enlang des Zinkenbaches.
Bis zur Abzweigung des Tales beim Schreinbachfall geht es über die Straße ziemlich flach dahin. Dann beginne ich den Anstieg zur Zinkeneckalm. Den frostigen Graben lasse ich unter mir, ich komme höher und kann die herbstlichen Farben in der Sonne genießen.
Durch den dunklen Wald dringen die Strahlen der Sonne. Sie wärmen nicht nur den Körper, sondern erfreuen auch die Seele.
Eine der Hütten auf der Zinkeneckalm mit dem fotogenen altem Baum im herbstlichen Kleid.
Ich muss erst auf der Karte nachschauen, welcher runde Gipfel hier aus den Morgennebeln auftaucht. Dann ist alles klar, es kann ja nur das Wieslerhorn sein. Da war ich im Vorjahr oben.
Die Zinkeneckalm von weiter oben. Im Hintergurnd ist der Wolfgangsee zu sehen.
Der markierte Weg geht seitlich am Zinkeneck vorbei. ich nicht, ich steige über steile Wiesen nach oben. Plötzlich höre ich Motorsägen. Ich umgehe den Holzschlägerungsbereich großzügig und komme auch so auf den Gipfel des Zinkenecks.
Eine schöne, aber anscheinend selten begangen Kammwanderung bringt mich zum Saurücken. Hier treffe ich wieder auf den markierten Weg zum Osterhorn.
Rechts sehe ich den Hochthron und das Königsberghorn, da gehe ich dann morgen rauf.
Bei einer Steilstufe dreht der Weg nach rechts und quert die Flanke, dann steige ich über steile Wiesen höher.
Der bewaldete Rücken des Zinkenecks liegt schon unter mir.
Dann habe ich das Kreuz auf dem Osterhorn erreicht. Es ist schön hier oben. Warm wie im Sommer, kein Wind und herrlich ruhig. Kein Mensch weit und breit.
Der hohe Zinken wäre nicht weit weg. Soll ich rasch hinüber?
Am Hohen Zinken vorbei geht der Blick über die Genneralm zum Gennerhorn (Bildmitte). Da war ich auch schon oben.
Den Kamm vom Holzeck über den Hochthron zum Königsberghorn schaue ich mir genau an. Der steht für morgen auf meinem Programm. (Ins Bild klicken für größere Ansicht.)
Heute führt mich mein Weg in die andere Richtung. Rückblick zum Osterhorn von Südosten...
... und oben auf dem nächsten Gipfel, dem Pitschenberg. Auf dem Pitschenberg bin ich schon einmal gewesen. Damals gab es das Gipfelkreuz noch nicht, aber es gab eine Sonnenfinsternis. Am 11. August 1999 habe ich diese bei bewölkten Himmer hier erlebt.
Den Kamm zum Egelseehörndl merke ich mir schon mal für zukünftige Besuche der Osterhorngruppe.
Das Osterhorn vom Gipfel des Pitschenberges aus gesehen.
Über die Posthorn hinweg geht die Sicht zum Wieslerhorn (links), dann schaut der Doppelgipfel des Sparber über die Thorhöhe früber. Weiter rechts dominieren die Felsen von Rettenkogel, Bergwerkskogel und Rinnkogel (da gehe ich übermorgen rauf).
Der Dachstein kann sich auch langsam von den Wolken befreien.
Der Rinnkogel von dieser Seite beeindruckt mich schon lange. Da soll man problemlos raufkommen?
Die Pitschenbergalm. Ein sehr schöner Platz, hier kann man es aushalten. ich habe aber nicht lange Zeit, ein langer Abstieg steht mir noch bevor.
Durch den Wald geht es ziemlich steil hinunter und dann durchs Tal hinaus. Bei der Wildfütterung steht das hintere Tor weit offen. ich übersehe dass die Markierung außen am Zaun entlang leitet. Am anderen Ende des Fütterungsbereiches ist alles gut versperrt. Soll ich alles wieder zurückgehen, oder doch drüberklettern?
Die Schatten werden im Oktober rasch länger. Entlang des Schreinbaches und seiner Seitenzuflüsse kann ich jetzt auf der Schotterstraße gemütlich talauswärts schlendern.
Einige offene Wiesenflächen wechseln mit engen Talabschnitten, so ist es in der Natur.
Ein nettes Häuschen im Abendlicht.
Dann wieder kilometerlang entlang der Straße, es zieht sich. Ich finde es trotzdem nett, neben mir rauscht der Bach, die Blätter der Laubbäume leuchten in der Abendsonne. Das Leben ist schön!
Hier auf der KOMPASS Karte Salzburg habe ich meinen zurückgelegten Weg eingezeichnet. Für über 25 km und ca. 1400 hm habe ich 8 Stunden benötigt. Wer die ganze Strecke konditionell nicht schafft, bzw. den langen Hatscher auf der Schotterstraße entlang des Baches durch herbstlich bunten Mischwald keinen Gefallen findet, kann die ersten (und die letzten) 4 km mit einem Fahrrad zurücklegen.