Gestern habe ich den höchsten Gipfel der Gurktaler Alpen bestiegen, den 2441 m hohen Eisenhut. Nur einen Meter niedriger ist der Rosennock, der heute auf dem Programm steht. Der kürzeste Anstieg beginnt bei der Erlacher Hütte auf 1636 m Höhe. Ich will den Gipfel von Süden über das Gridleck erklimmen und starte daher im 1023 m hoch gelegenen Kaning.
Kaning liegt am Hang oberhalb von Radenthein. Heute ist es aber noch ein wenig nebelig, die Sonne kommt erst später. Die Häuser sind weit verstreut, dazwischen Wiesen und Bäume.
Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn morgens eine Hirschkuh im Vorgarten steht.
Bei den letzten Häusern enden die Straßen. Ich gehe einfach gerade hinauf weiter über die Wiesen und den Wald. Die Schafe staunen über den unerwarteten Besuch.
Einfach, billig und wirkungsvoll und bei weitem schöner als alle Zäune, die man im Baumarkt kaufen kann.
Ein Gewissenskonflikt bahnt sich an. Soll ich die Eierschwammerl mitnehmen und damit das Erreichen des Gipfels gefährden?
Die Eierschwammerl und auch dieser Parasol bleiben schweren Herzens stehen. Ich habe heute abend keine Küche, wo ich sie zubereiten könnte. Außerdem würde mich das Schwammerlsuchen zu viel Zeit kosten, dann schaffe ich meine geplante Wanderung nicht.
Die Baumgrenze ist erreicht. Der blaue Himmel läßt mich auf Sonne und gute Aussicht hoffen.
Auf dem Gridleck liegt die Vermessungstange auf dem Boden. Das ist auch kein richtiger Gipfel, denn gleich danach geht es immer weiter am Kamm nach oben.
Das Wetter kann sich nicht richtig entscheiden. Manchmal scheint die Sonne, dann ziehe wieder Nebelschwaden vorbei.
Flache Wiesen auf der Feldhöhe. Hier sollte ich schon zum Gipfel sehen, aber noch sind die Wolken stärker.
Dann schaffe ich es doch in die Sonne. Oben auf dem Gipfel des Rosennock bin ich über den Wolken in der Sonne.
Über die Nebel schaut auch die Hochalmspitze drüber. In's Bild klicken für größere Ansicht. siehe auch Pano am Kopf der Seite.
Gezoomt die Hochalmspitze und der Preimlspitz (und ein paar andere)
Großer Sonnblick, Hafner, Schober, Reitereck
Nach einer langen Pause in der Sonne beginnt der Nebel auch den Gipfel wieder einzuhüllen. Ich mache mich an den Abstieg, diesmal nach Südwesten. Der Nebel ist dicht, der Weg gut markiert und daher trotzdem leicht zu finden.
Einen Gipfel, das "Steinerne Mandl" will ich noch besuchen. Der markierte Weg biegt vorher ab. Das Mandl finde ich nur mit GPS-Hilfe.
Die Sonne kommt wieder. Immer stärker, je weiter ich nach unten komme. Ich suche mir meinen eigenen Weg über die Almen ...
... hinunter zur Thomelehütte. Auf dieser Hütte steht allerdings Rosennockhütte. Welche die Thomelehütte ist, kann ich nicht sagen.
Ein Gedenkkreuz für zwei, in jungen Jahren verunglückte Brüder stimmt ein wenig nachdenklich. Im Hintergrund das Großleobeneck, 2196 m.
Auch ein schönes Wochenendhäuschen (Alm-, Jagdhütte?) im Naturparadies.
Ob das Naturparadies wirklich die Bauernhand braucht um geschaffen und erhalten zu werden?
Hier bei der Lämmerhütte sind sie gerade dabei das Paradies zu pflegen und zu erhalten.
Das schaut dann so aus. Die Auffahrt mit dem Auto ist nur den Mitgliedern der Almgemeinschaft Wolitzenalm gestattet.
Für mich bedeutet es, einen langen, weiten Rückweg über die staubige Almstraße bis nach Kaning.
Bergbauernland und Schwarzwalder Wipfel, 1781 m, im nachmittäglichen Gegenlicht. Die Septembersonne wärmt angenehm.
Man muss nur das Auge (und das Objektiv) auf die richtigen Motive lenken, dann gibt es sie noch, die ländliche Idylle in Kaning.
Meine Route, eingezeichnet auf der Karte von Bergfex und die statistischen Daten: 21,4 km, ca. 1400 hm, ca. 7 Stunden, inkl. Pausen.