Vom Preber, 2740 m in den Schladminger Tauern habe ich schon öfter gehört. Er liegt genau an der Grenze der Steiermark zu Salzburg und wird als der Schitourenberg des Lungau bezeichnet. Schitouren mache ich keine, aber der Preber ist sicher auch ein schöner Schneeschuhberg. Aber auch im Sommer ist der Preber ein gutes Ziel, wenn man Wanderungen über Wiesen und Almen mag. Klettereien und ausgesetzte Grate braucht man am Preber nicht befürchten.
Schon bei der Anfahrt über die steirische Krakauebene bleibe ich kurz stehen um ein Bild des Prebers zu machen.
Mein Ausgangspunkt ist der ca. 1500 h hoch gelegene Prebersee. Er ist bekannt für das Wasserscheibenschiessen, wo man auf das Spiegelbild der Schießscheibe im Wasser zielt und die an der Wasseroberfläche abprallende Kugel die Scheibe trifft.
Heute nehme ich mir keine Zeit um Spiegelbilder und Scheiben zu besichtigen. Ich will rauf zur Grazer Hütte. Um nicht auf der staubigen Straße zum Ausgangspunkt gehen zu müssen, wähle ich einen nach oben führenden Weg. Vor der Hütte ist ein Zaun mit einem versperrten Tor. Ich umgehe den eingezäunten Bereich im Wald.
Nachdem ich noch eine Rinne durchquert habe, komme ich zum richtigen Anstieg und wenig später zur Grazer Hütte.
Für eine Einkehr ist es noch zu früh. Hinter der Hüttenfahne ist mein Anstieg zum Preber zu sehen.
Der Prebersee liegt schon weit unter mir, dabei bin ich noch gar nicht lange unterwegs.
Da ganz hinten erkenne ich den Predigtstuhl und die Windschnurspitze. Auf den Beiden war ich erst unlängst oben.
Gemütlich führt der Weg über die Almwiesen höher. Langsam wird es wärmer. Für heute sind wieder 35° (im Tal) angesagt. Ein Blick zurück zur Grazer Hütte, die knapp unterhalb des Sattelkogels liegt.
Weidende Pferde oberhalb des Prebersees (gezoomt).
Der Gipfel kommt näher. Davor wird noch der in den Karten als Bockleiteneck eingetragene Gipfel überschritten. Angeblich heißt der Gipfel richtig Roßleiteneck? Danach geht man jedenfalls in die Roßscharte hinunter.
Hier bin ich schon auf dem Vorgipfel des Prebers, den ein kleines, hölzernes Gedenkkreuz ziert.
Ganz oben, auf dem Prebergipfel mit Blick nach Süden.
Im Nordosten jede Menge Gipfel der östlichen Schladminger und über den Sölzkpass hinweg zu den Wölzer Tauern. Auf einigen war ich da schon oben, aber fragt nicht auf welchen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Im Westen ist hinten das auffallend, spitze Kasereck zu sehen. Rechts davon der wuchtige Hochgolling. Der im Schatten liegende Kamm zieht sich von der Golzhöhe zum Roteck. Schatten? Wo kommt der denn her? (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Hinter mir ist fast unbemerkt eine große schwarze Wolke entstanden. Wird Zeit abzusteigen. Ich gehe nach Nordwesten zum Mühlbachtörl.
Das ist da unten. Dahinter das Roteck und die Große Barbaraspitze. Die Schwierigkeit des Gratanstieges ist unterschiedlich beschrieben. Manche schreiben SG I, andere sprechen von Stellen im SG II. Alle sind sich einig, dass es teilweise luftig zur Sache geht. Ich verzichte vorsichtshalber auf den weiteren Anstieg ...
... und gehe hinunter in den Preberkessel.
Die dunklen Wolken sind wieder verschwunden. Ich liege im Gras und geniesse die Sonne. Es ist schön warm, aber nicht so drückend heiß, wie im Tal. Blick hinauf zum Mühlbachtörl.
Ich will noch nicht hinunter und gehe weglos den Hang hinauf zur Golzalm. Wo Felsen sind quere ich und steige am Wiesenhang höher. Im Hintergrund ist der Preber, wo ich noch vor kurzem gewesen bin.
Hier habe ich fast den Kamm erreicht. Dann wird es weniger steil.
Es gibt sogar Steigspuren, die zum Gipfel der Golzhöhe leiten.
Das Gipfelkreuz steht, wie so oft, unterhalb des höchsten Punktes.
Da steht ein Steinmanndl, von dem man zum Kreuz hinunterschauen kann.
Oder auch hinüber zum Preber, der schon wieder im Schatten einer Wolke liegt.
Links das Roteck, rechts der Preber. Dazwischen geht der Blick über's Mühlbachtörl.
Die Sonne und Wolken sorgen mit Licht und Schatten für interessante Kontraste. Hier müssten auch einige Gipfel zu sehen sein, auf denen ich unlängst oben war. Predigtstuhl und Windschnurspitze, dahinter Bauleiteck und Süßleiteck vielleicht, aber da bin ich mir nicht sicher.
Der beieindruckend spitze Gipfel sollte das Kasereck sein und rechts nach der Kaserscharte gehts hinauf zur Weißhöhe.
Beim Kreuz gibt es auch ein Gipfelbuch, mit einem mit Kreuzstich bestickten Einband. Sehr schön, da hat sich jemand viel Mühe gemacht!
Ich gehe wieder runter und mache noch einen Abstecher zum Lachriegel. Da gibt es auch ein Gipfelkreuz, auch wenn ich den Riegel nicht wirklich als Gipfel gesehen habe.
Kasereck, Hochgolling und jede Menge andere Gipfel der Schladminger Tauern.
Der Abstieg führt mich über Almwiesen mit Heidelbeeren, Wacholder- und Almrosenbüschen zur Preberhalterhütte.
Almidylle mit Zirben.
Beim Gasthaus Ludl ist Hochbetrieb. Unterwegs habe ich nur einige wenige Wanderer getroffen. Hier ist alles zugeparkt und was noch schlimmer ist, es gibt keinen Salat mehr. Ganz unerwartet beginnt es zu regnen, trotzdem scheint gleichzeitig die Sonne.
Statt Salat gibt es eine Kaspressknedlsuppn. Die schmeckt mir auch und gibt mir Kraft um die letzten Meter zum Parkplatz zurückzulegen.
Werbung und Hinweistafel gleichzeitig. Das gefällt mir, da können die gelben Taferl nicht mithalten.
Zuletzt noch meine Route, eingezeichnet auf der Kompass-Karte Salzburg. Viel Spaß beim Nachwandern!