Eigentlich war ich der Meinung, alle wanderbaren (also alle, die ohne Kletterei oder Seilsicherung besteigbar sind) Gipfel im Schneeberggebiet bereits bestiegen zu haben. Vom Gipfel mit der Höhenkote 1165 m, oberhalb des Brettschacher wusste ich nicht, dass er einen Namen trägt, da ich den Namen Salzriegel eigentlich dem Riegel oberhalb, der durch die Salzriegelwände führt zugeordnet habe. In älteren Karten trägt aber auch der Pt. 1165 den Namen Salzriegel. Soviel zum Grund warum Michael und ich heute dieses Gebiet aufgesucht haben. Als Anstieg zum Salzriegel eignet sich besonders der Brettschacher-Jagdsteig. Den kenne ich schon, weil ich über ihn den Hochgang aufgesucht habe. Da gab es aber auch Berichte im Netz über einen relativ einfachen Anstieg durch den Wasserofen, den schon Benesch beschrieben hat. Derzeit gibt es einige Schneeberg (und Rax)-freunde die solche Steige wiederentdecken und dankenswerter Weise auch darüber berichten. Diesen Wasserofenanstieg wollten wir wenigstens aus der Nähe erkunden.
Unsere Tour beginnt in Kaiserbrunn. Normalerweise ist hier nie viel los. Heute ist aber das Kaiserfest mit Musik und Bier auf der Wiese. Wir sind zeitig genug, um noch einen Parkplatz zu bekommen. Hier gehts hinein und dann nach links in den Wasserofen.
Gleich nachdem der markierte Weg zum Friedrich-Haller-Haus nach rechts den Hang hinaufgeht, ist der Weiterweg scheinbar versperrt. Auch wenn beide Tore verschlossen sind, lassen sie sich doch leicht öffnen. Der linke Weg geht in den Wasserofen, der rechte in den Krummbachgraben und zum Brettschacher-Steig.
Gleich danach ist noch ein Tor. Das lässt sich nicht mehr verschliessen.
Der Weg im Talgrund, eigentlich ist hier kein Weg mehr, ist noch flach, aber ziemlich verwachsen. Lange Hosen sind von Vorteil, auch wenn die Brennnessseln durch den dünnen Stoff hindurch zu spüren sind.
Hoch ragen die Felswände über dem schottrigen Hang auf. Da müssen wir aber nicht rauf. Das Tal wendet sich nach links.
Es wird mühsamer weiter anzusteigen. Zu den Stauden kommen noch Felsblöcke, die das Weiterkommen erschweren.
Da hinein müsste es zum Wasserfall gehen, von dem ich ein Bild in Stefans Bericht gesehen habe.
Wir steigen den Schotterhang hinauf, es wird steiler.
Danach kommen wir auf einen grasigen Schrofenhang. Jetzt sehen wir wie es weitergeht.
Aber wo? Wir haben uns Beide darauf verlassen, dass der Andere sich die Internet-Bilder einprägt.
Da ist von einem Baum, die Rede, den man anpeilen soll. Es gibt mehrere Bäume und wir wissen nicht welcher gemeint ist.
Der Hang ist ziemlich steil, man muss darauf achten wo man hinsteigt, um nicht abzurutschen. Falls wir oben nicht weiterkommen, müssten wir hier auch wieder zurück.
Vorsichtig wie wir sind, beschliessen wir gleich hier wieder abzusteigen und uns beim nächsten Versuch besser vorzubereiten.
Abstieg über den bewachsenen Schotterhang.
Hier wird er schon flacher. Wir müssen wieder hinunter bis fast zu den Toren, um in den anderen Graben hinüber zu wechseln.
Jetzt nehmen wir halt doch den Brettschachersteig. Da gehts problemlos hinauf.
Eine kurze Pause machen wir beim Brettschacherkreuz.
Gleich in der Nähe ist eine Felskanzel, die einen schönen Tiefblick nach Kaiserbrunn ermöglicht.
Auch die Platte des Hochgangs zeigt sich eindrucksvoll.
Zum Hochgang gehen wir erst später. Zuerst soll der Salzriegel erstiegen werden. Zuerst durch die Stauden...
... dann einfacher durch Hochwald kommen wir in den Sattel zwischen Pt. 1156 und den Salzriegelwänden.
Auch am Gipfel herrliche Aussicht. Zum Hochgang ist sie ein wenig durch die Bäume verstellt.
Hinüber zur Rax ist sie besser. Ich erkenne einige Gebiete, die ich schon besucht habe. Von links nach rechts: Brandschneide, Wolfsgraben, Jägerriegel, Staudengraben.
Der Hochgang und die Stadelwand, den Sattel dazwischen peilen wir als nächstes Ziel an.
Den Waldgraben kennen wir schon.
Die Staudenquerung ist immer noch mühsam, auch wenn wir sie kennen.
Das letzte Stück hinauf auf den Hochgang ist wieder schweißtreibend.
Wir schauen zurück zum Krummbachsattel und dem Krummbachstein. In der Bildmitte sind die Gipfelfelsen des Salzriegelgipfels zu sehen.
Auf dem bewaldeten Gipfel des Hochgangs.
Die Stadelwand liegt gleich gegenüber. Wir hören einen größeren Steinschlag da drüben und hoffen dass nichts weiter passiert ist.
Danach steigen wir durch den Stadelwandgraben ab und gehen auf der Straße zurück nach Kaiserbrunn. Ein Blick hinauf zum Hochgang, ...
... dann gehts zum Kaiserfest auf eine Stärkung.
Unsere Route ist hier auf der Kompass-Karte Niederösterreich eingezeichnet.
Genau kann sie nicht sein, weil neben und unter den Felswänden kein guter Empfang möglich ist.