Als ich heute, so wie fast jeden Tag, um fünf Uhr früh aus dem Fenster sehe, regnet es noch immer. Ich drehe mich um und schlafe weiter. Später wird gemütlich und ausgiebig gefrühstückt, wie man es halt an Schlechtwettertagen so macht. Dann hört der Regen auf, es wird besser, sogar die Sonne kommt ein wenig raus. Also doch wandern! Ich suche einen mit dem Auto erreichbaren hohen Ausgangspukt und finde ihn bei der 1884 m hoch gelegenen Volkzeiner Hütte im Winkelbachtal, das über Innervillgraten zu erreichen ist. Um 11 Uhr beginnen wir eine kleine Almwanderung bei bestem Wanderwetter.
Der Wanderweg führt zum Großen Degenhorn oder zur Hochgrabe. So weit hinauf wollen wir heute nicht, dafür ist es zu spät.
Als der Weg steiler wird, gehen wir weglos entlang des Schrentebaches in's Tal hinein.
Die Heinkaralm ist auf der anderen Seite des Baches.
Irgendwo sollte es möglich sein den Bach zu überqueren, aber hier noch nicht.
Hier geht es, wenn man beherzt auf die wasserüberströmten Steine steigt. Mit wasserdichten Schuhen bleiben auch die Socken trocken.
Maria zögert noch, sie befürchtet auszurutschen. Ich werfe noch einige große Steine in's Wasser, um ihr den Übergang zu erleichtern. Leider spritzt das Wasser höher als gedacht (Sorry). Die neuen Steine liegen nicht stabil und kippen um, wenn man draufsteigt. So bekommt Maria doch noch nasse Füße ;-(.
Die Heinkaralm ist lawinensicher in den Hang gebaut. Zusätzlich soll das Almkreuz für Sicherheit und Gesundheit bei Mensch und Vieh sorgen.
Ein neuer Zaun wird gebaut.
Eine neue Straße gibt es schon. Eine Alm ohne Straßenanschluß ist heutzutage nicht mehr denkbar. Leider!
Mir gefällt die Straße nicht. Beim Tiefblick zur Volkzeiner Hütte verstecke ich sie hinter dem Steinhaufen.
Ich wende den Blick zu den schönen Dingen, wie diesen Wasserfall.
Die moderne Architektur kann solche einfache Dinge, wie diese Sitzbank am Hang, nicht hervorbringen. Stress gibt es heute keinen, auf der Bank sitzen und einfach nichts tun, als in die Luft und hinab ins Tal schauen.
Auch das ist alte Handwerkskunst. Da stimmen die Proportionen. Der Dachbodenausbau ist neu und harmonisch eingefügt.
Die Einkehr in der Volkzeiner Hütte bestätigt leider den schlechten Eindruck, den wir bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren bekommen haben. In der Küche und im Haus gäbe es einiges Verbesserungspotential.
Trotzdem plane ich bald wiederzukommen. Die Erreichbarkeit mit dem Auto bei gleichzeitiger Ruhe, Abgeschiedenheit und die Tourenmöglichkeiten in der Umgebung sind eindeutige Pluspunkte.
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