Am 1. September 1984 bin ich erstmals den vielfach beworbenen Dreiseenweg gegangen. Damals hat es noch den Sessellift zum Venedigerblick gegeben, den ich zur Auffahrt genutzt habe. Den Gipfel des Messelings und natürlich auch den Hochgasser habe ich ausgelassen, ich bin zur St. Pöltner Hütte weitergegangen und unter der Stromleitung wieder abgestiegen. Den Sessellift gibt es nicht mehr, die Stromleitung leider noch immer. Diesmal will ich auch den Messeling und eventuell den Hochgasser besteigen. Beim Matreier Tauernhaus ist das Abstellen des PKWs nicht gratis. Die Parkscheinautomaten schlucken 4 Euro für 24 Stunden, oder 8 Euro für 7 Tage.
Am Vorabend und in der Nacht hat es, wie fast jeden Tag, ordentlich geregnet. Reste der Gewitterwolken hängen auch jetzt noch in der Luft. Die Wettervorhersage für den Tag ist aber gut. Oben auf dem Nussing scheint bereits die Sonne.
Der Anstieg im Bereich des einstigen Sesselliftes durch den Wald in's Almgebiet bringt den Kreislauf auf Touren. Bald hat man einen schönen Blick in's Gschlösstal.
Die Wolken verschwinden immer schneller. Ein Zoom zeigt den Venediger.
Den Kühen beim Venedigerblick, im Bereich der ehemaligen Bergstation, ist das egal.
Das ist der Messeling, unser heutiges Gipfelziel. Bestiegen wird er allerdings von der anderen Seite.
Der Abfluß des Grünsees, an seinem Ufer steht die Grünseehütte.
Sie ist eine Selbstversorgerhütte, mit AV-Schlüssel zugänglich. Eine größere Gruppe scheint sich hier einquartiert zu haben. Sehr ordnungsliebend sind sie nicht. Der Vorraum ist voller Schuhe, die kreuz und quer herumliegen und auf dem Tisch ist alles mit Flaschen und Proviant vollgestellt, Ein wenig aufräumen hätte nicht geschadet.
Wir ziehen weiter und pausieren am Ufer des Grünsees. Hier liegt noch eine leichte Nebeldecke über dem Wasser, aber bald kommt die Sonne durch.
Eine Steilstufe höher sind wir bereits am Schwarzsee.
Durch das Gehen von See zu See ist diese Wanderung sehr abwechslungreich. Ein flacheres Wegstück entlang der Seen wird von ein paar Steilstufen abgelöst. So kommt man fast unmerklich und schnell höher.
Hier wird der Anstieg sogar etwas felsig. Rückblick zum Schwarzsee.
Dann ist der Grausee erreicht. Wieder flacher entlang des Ufers, ...
... danach noch ein kleines Schneefeld überwunden, ...
... schon ist die Messelingscharte erklommen. Die Aussicht zum Venedigermassiv ist trotz Wolken fantastisch.
Jetzt kann man es so machen wie die beiden unten rechts und sich einfach in die Sonne legen, oder ...
... man geht hier weiter. Maria muss sich auch überwinden, als ich diesen steilen Blockanstieg hinaufdeute. Hier geht's weiter, hier geht es zum Messelinggipfel.
Ist aber nicht so schlimm, wie es momentan aussieht, etwas steiler am Anfang, dann über ein Band...
... das mit Seilen gut versichert ist.
Ein wenig luftig ist es schon, da gehe ich mit Konzentration.
Hier oben auf der Steilwiese ist das Seil wichtiger, als bei den Felsen. Ausrutschen sollte man da nicht.
Dann ist aber gleich der Vorgipfel erreicht. Eine kleine Verschnaufpause mit Blick zum Tauernkogel, ...
... dann geht es flach die letzten Schritte zum Gipfelkreuz.
Geschafft!
Wunderbare Tiefblicke zum Schwarzsee (links) und Grünsee (rechts).
In der Mitte unten liegt der Grausee, rechts oberhalb ist der vierte See der Dreiseenrunde, der Blausee zu erkennen. Dahinter der Hochgasser und die Bärenköpfe.
Leider sind der Wildensee und der Löbbensee im Gegenlicht schwer zu erkennen. Man sieht nur die Abflüße. Darüber liegt der Wildenkogel. Da werde ich morgen oben sein. ;-)
Weiter nach rechts wieder einmal der Blick zum Venediger und ins Gschlöss. Das ganze 360° Panorama gibt es oben in der Titelleiste.
Schwarze Wand, Großvenediger, Kleinvenediger.
Da kann ich lange schauen und warten bis die Wolken sich verziehen. (Foto: Maria)
Rechts an den Bärenköpfen vorbei, also genau über dem Schoppmanntörl, sieht man auch hohe Berge, ...
... unter anderen den Hocheiser, Wiesbachhorn, Bratschenkopf und Klockerin.
Bei den näheren Gipfeln tue ich mir leichter. Der hinter dem Steinmann auf dem Vorgipfel ist der Tauernkogel, also kann der andere, links davon nur der Fechtebenkogel sein. Der Tauernkogel steht noch auf meiner Wunschliste. Aber heuer wird sich seine Besteigung wohl nicht mehr ausgehen.
Wir steigen langsam wieder ab. Wir könnten jetzt zur St. Pöltner Hütte wandern. Der Abstieg unter der Hochspannungsleitung ist aber wenig interessant. Hinauf auf den Hochgasser wollen wir eigentlich auch nicht mehr. Daher gehen wir oberhalb des Grauen Sees, ...
an einigen schönen Felswänden vorbei.
Die Platten oben sind auch im Zoom interessant.
Wir besuchen den vierten der drei Seen, also den Blausee. Er liegt nicht direkt am Weg, daher wird er auch weniger besucht, was seiner Schönheit aber nicht schadet. Soll ich? Na klar. Ist ja sonst keiner hier.
Ein erfrischendes Bad ist Maria bedeutend lieber als die Besteigung des Hochgassers oder dem Besuch der St. Pöltner Hütte.
Da kann ich natürlich nicht zurückstehen. Jetzt muss ich auch hinein.
Ein anderer Teil des Blausees. Die Gipfel im Hintergrund kennen wir schon.
Wir gehen weglos zurück zum Graussee...
... und auf dem Anstiegsweg retour.
Über den Schwarzsee ...
... zum Grünsee.
Die Grünseehütte mit dem Doberkögele.
Noch einmal ein Blick hinauf zum Messeling.
Auch beim Seeabfluß wird noch fleißig fotografiert. Die Speicherkarten sind noch lange nicht voll und die Akkus halten durch.
Auch der Nussingkogel liegt jetzt im besten Licht. Jetzt freuen wir uns auf eine Einkehr im Tauernhaus.
Wir haben eine herrliche Wanderung gemacht, die ich nur weiterempfehlen kann. Sie kann je nach Lust und Laune ausgeweitet oder abgekürzt werden. Unsere genaue Route habe ich hier auf der Kompass-Karte Tirol sichtbar gemacht.