Der Unterberg in Niederösterreich, nicht zu verwechseln mit dem Untersberg in Salzburg, war schon oft der höchste Punkt einer meiner Wanderungen. Von allen Seiten und auf allen Wegen war ich da schon oben. Aber da gibt es einen Punkt, den ich noch aufsuchen will. Nördlich des Gipfels gibt es in den Karten eine Kote mit der Höhe von 1074 m und dem Namen Lackenboden. Ist das ein Gipfel? Dann muss ich hin, wenn ich alle wanderbaren Tausender Niederösterreichs besuchen will. Ein "Boden" muss aber kein Gipfel sein, genauso wenig wie eine Mauer, ein Riegel oder ein Sattel. Trotzdem sind manche Gipfel so irreführend benannt. Im Zweifel kann ich ja trotzdem hingehen und nachsehen. Der Lackenboden allein ist natürlich keine ausreichende Tagestour, daher habe ich vorher noch den mit 999 m eigentlich zu niedrigen Hartalgupf und nachher den Unterberg bestiegen.
Gestartet bin ich beim Golfhotel in Adamstal. Hier bin ich schon mal auf dem markierten Weg entlang des Wallerbaches runtergegangen. Heute verlasse ich den Weg so bald wie möglich und steige den Waldhang hinauf.
Bald habe ich dadurch schöne Ausblicke auf die niederösterreichische Waldhügellandschaft.
Oben am Kamm ist es schön zu gehen. Lockerer Hochwald mit parkähnlichem Aussehen. Dazwischen einige Felsen.
Unvermeidlich sind leider die Forst-, Jagdstraßen. Hier ist der ganze Bergrücken abgegraben, eine Waldstraßenkreuzung.
Links und rechts gibt es Straßen, ich bleibe in der Mitte, oben auf dem Kamm gefällt es mir besser.
Ein Blick in's Land. Golfplatz, Forststraßen, Kahlschläge, Natur? Nein das nennt man Kulturlandschaft.
Auch auf den Gipfel des Hartalgupfs führt eine alte verwachsene Traktorspur.
Da dieser Gipfel nur 999 m hoch ist, baue ich einen ein Meter hohen Steinmann (Steinhaufen). So komme ich zu einem zusätzlichen Tausender. ;-)
Naturbelassen ist hier nichts. Die Gipfelwiese ist gemäht, das ergibt eine gute Futterwiese für das Wild, natürlich mit bequemen Beobachtungsstand.
Beim Abstieg nach Süden gibt es das gleiche Bild wie beim Aufstieg, eine Forststraßenkreuzung auf dem abgetragenen Rücken.
Aus einiger Entfernung schaut es nicht mehr so wild aus. Kreuzung und Gipfelfutterwiese.
Dann gehe ich doch auf die Straße hinunter um den Hang in Richtung Lackenboden zu queren. Abseits der Straße wieder eine Futterwiese
und einen Hochstand. Die Nordseite des Unterbergs gehört den Jägern. Die Wanderer sollen auf den markierten Wegen im Süden bleiben.
Ein Blick zurück, der Hartalgupf, ganz rechts ist der Reingupf zu sehen.
Da geh ich hin, da oben müsste der Lackenboden sein. Oberhalb der neu geschlagenen Schneise ist eine kleine Hütte, unten ein Hochstand.
Auf dem Lackenboden das gleiche Bild. Grüne Futterwiese, auf beiden Seiten ein Jägerstand. In der Bildmitte sehe ich aber Felsen.
Tatsächlich hier gibt es einen Gipfel, den ich nicht erwartet hätte. Diese Felsen sind allerdings noch nicht der höchste Punkt.
Hier auf den Gipfelfelsen erkenne ich neben den vielen Forststraßen und Kahlschlägen
im rechten Teil des Bildes die Reisalpe, in der Mitte den Türnitzer Höger. Dahinter sollte noch der Ötscher zu erkennen sein.
Ich gehe noch ein Stück nach Westen hinunter um die Gipfelfelsen von unten aufnehmen zu können. Das Unerwartete ist doch immer das Schönste.
Jetzt gehe ich direkt und weglos nach oben. Besonders schön finde ich die vielen Schwalbenwurzenziane die hier wachsen.
Bei der Bergstation des Schneidliftes erreiche ich die Schipisten am Unterberg. Jetzt ist hier alles noch grün.
Im Zoom sehe ich den Kirchwaldberg mit seiner felsigen Nordseite, genau dahinter das "Gutensteiner Matterhorn", also den Gaisstein.
Die Pistenbegrenzung wird noch nicht gebraucht. Wie lange wird es noch dauern bis der Schnee kommt?
Diesen von Wind und Wetter zerzausten Baum fotografiere ich jedesmal wenn ich hier vorbeikomme.
Rechts davon, der mit der hellen Schneise ist das Kieneck. Auch da war ich schon öfters oben.
Gipfelkreuz auf dem Unterberg, 1342 m.
In der Ferne, der Schneeberg schaut aus den Wolken heraus.
Auf dem Weg zum Blochboden gefallen mir diese spätblühenden Fransenenzian.
Auch die Silberdistel sticht noch aus dem Gras heraus.
Beeindruckend ist dieser Solitär. Einsam ist er nicht, aber rund um ihn sind alle anderen Bäume bedeutend kleiner.
Beim Abstieg über den Mitterriegel mache ich noch eine Zoomaufnahme der Gipfelfelsen des Lackenbodens.
Auf diesem markierten Weg bin ich schon hinauf und auch hinuntergegangen. Noch nie habe ich das Kreuz auf dem Steinkamp gesehen.
Der Weg führt um den Gipfel herum. Es gibt auch keinen Wegweiser oder eine Markierung. Es werden wohl die meisten Wanderer vorbeigehen.
Kurz danach habe ich die Wahl zwischen Wanderweg links und neuer Forststraße rechts.
Ich wähle die dritte Möglichkeit und bleibe so lange wie möglich oben auf dem Kamm.
Dann bin ich zu einem Umweg gezwungen, weil ich ja schlecht direkt durch den Golfplatz
beim ehemaligen Urlauberheim der Gewerkschaft gehen kann. Heute heißt das "Gut Annental".
Ich habe von hier noch 2,5 km Asphaltstraße zu bewältigen, bis ich in mein Auto in Adamstal einsteigen kann.