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Wanderführerseminar in Mallnitz

Mallnitz, Seebachtal, Tauerntal

Das lange Christihimmelfahrt-Wochenende habe ich genutzt, um ein Wanderführer-Seminar zu besuchen. Auch wenn ich nicht vorhabe, das gelernte als Broterwerb umzusetzen, gibt es doch viel Wissenswertes über mein liebstes Hobby, das Wandern zu erfahren. In Kärnten gibt es ein neues Gesetz, dass alle Wanderführer, die entgeltlich Wanderungen durchführen, einen Befähigungsnachweis haben müssen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kärntner Teilnehmer überproportional vertreten sind. Es sind auch einige Teilnehmer dabei, die bereits seit Jahren erfolgreich geführte Wandertouren veranstalten. Aber man kann ja immer etwas dazulernen.

Nachdem wir schon am Donnerstag den ganzen Tag gelernt haben uns im Gelände zu orientieren und andere wichtige Dinge,
geht es am Freitag endlich raus ins Freie. Wir treffen einander beim BIOS-Nationalparkzentrum in Mallnitz,
wo wir auch unsere Indoor-Lehreinheiten bekommen.

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Es dauert eine Weile bis alle 28 Teilnehmer abmarschbereit sind. Unsere Trainer vom Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ)
schaffen es problemlos alle zusammenzuhalten und trotz des eher feuchten Wetters zu motivieren.

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Natürlich geht nicht die ganze Meute auf einmal los. Wir werden in vier Gruppen eingeteilt.
Die Tour haben wir schon gestern geplant, die Gehzeit berechnet und alle Details aus der Karte gelesen, die da verzeichnet sind.
Jetzt wird noch einmal die Karte überprüft, dann kann es losgehen.

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Wir sollen nicht nur wandern, sondern auch lernen. Wir lernen viel über Mallnitz, über den Nationalpark und anderes Wissenwerte aus der Gegend.
War es die Nachtigall, oder doch die Lerche? Nein, es war eine Maus und nicht das Eichhörnchen, das diesen Fichtenzapfen abgenagt hat.
Ulli kann das überzeugend und humorvoll begründen.

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Nicht nur die Natur, auch manch menschliches Bauwerk ist sehenswert, vor allem wenn es schon über 100 Jahre alt ist.
Vorher haben Säumer, mit ihren Pferden die Waren über den Alpenhauptkamm transportiert. Zwischen 1901 und 1906
hat man dann einen über acht Kilometer langen Eisenbahntunnel gebaut, der diese Aufgabe bedeutend besser erfüllt.
Wer mehr darüber wissen will, findet die Antworten HIER.
Warum Kaiser Franz-Josef am Portal in italienisch verewigt wurde, konnten wir nicht herausfinden.

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Auch heute noch ist der Eisenbahntunnel von Bedeutung. Auch wenn es längst die Tauernautobahn gibt,
werden hier Autos, samt ihren Fahrern durch den Alpenhauptkamm geschleust.

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Die umliegenden Berge sind großteils in Wolken, ganz rechts ist die Mittelstation Hochalmblick der Ankogelbahn zu erkennen.

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Wenn es keinen Fernblick gibt, kümmert man sich um die Dinge, die in der Nähe zu finden sind.
Wir versuchen die Blumen im Bestimmungsbuch zu finden. Hier haben wir ein Acker-Stiefmütterchen gefunden.

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Eine Günsel

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und das bekannte Veilchen.

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Jedem schon bekannt ist sicher der Stengellose Enzian. Diese Blume ziert auch viele Schnapsflaschen.
Dabei wird der Enzian-Schnaps aus den Wurzeln des Gelben Enzians gebraut. Der blaue Enzian hat damit nichts zu tun.

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Die Schusterkeusche ist eines der ältesten Gebäude in Mallnitz. Es wurde bereits 1743 in einem Übergabevertrag erwähnt.
Vier Generationen von Schustern lebten hier und gaben dem Haus seinen Namen. Es handelt sich um einen sogenannten "Einhof".
Mensch und Tier lebten nicht nur unter einem Dach, sie benutzen auch den selben Eingang.

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Heute dient das Haus als Nationalparkmuseum und kann besichtigt werden. Dieses Fenster ist von außen jederzeit zu sehen,
wer hinein will meldet sich im BIOS-Nationalparkzentrum an und kann eine Führung durch einen Nationalpark-Mitarbeiter bekommen.

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Auch am Samstag gehen wir wandern. Leider nicht auf den Auernig, dessen Gipfelkreuz hier gerade noch zu erkennen ist.
Die Sonne versucht sich durch die Wolken zu kämpfen, es gelingt aber nur teilweise.

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Bis alle Teilnehmer versammelt sind, kann ich noch die regennassen Mehlprimeln bewundern.

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Aber jetzt geht es los. Beim Aufbruch ins Tauerntal scheint sogar die Sonne.

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Leider bleibt es nicht so. Die Berge sind in Wolken, zeitweise regnet es. Der angekündigte Starkregen bleibt aber aus.

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Wie überquere ich problemlos einen Bach? Uwe lässt sich von Maria gerne helfen, obwohl er es wohl auch ohne Hilfe geschafft hätte.

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Mit der Karte in der Hand, jederzeit wissen wo man ist und wie der Weg weitergeht.
Es macht auch nichts, wenn man uns einen Holzhaufen mitten in den Weg legt. Caroline findet den richtigen Weg trotzdem.

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Nicht einmal die plötzliche Erblindung von Gerhard kann uns stoppen. Marietta führt ihn zuverlässig durch den Wald.

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Jeder Aufenthalt wird genutzt um wichtige Dinge zu lernen.
Hier ist das Thema: Wie gehe ich eine Straße entlang, ohne mich oder andere zu gefährden.

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Schon wieder ein Aufenthalt, a Stehpartie!. Die nächste Lektion. Auf diese Weise brauchen wir
statt der errechneten zweieinhalb, ganze sechs Stunden um nach Mallnitz zurückzukommen.

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Auch wenn mir nicht alles gefallen hat, war dieses Seminar doch eine schöne Erfahrung. Ich habe nette Leute kennen gelernt und viel Spaß gehabt.
Altes Wissen wurde aufgefrischt und Neues kam dazu. Ich konnte meine Standpunkte vertreten und andere kennenlernen.
Auch wenn es vier Tage "schlechtes" Wetter gab, hat es keinen wirklich gestört und das Seminar in keiner Weise behindert.

Schön war's, pfiat eich!

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