Friesling, Großer Prollingstein, Reutberg
Jagdhaus Breitenthal, Jörglkapelle, Forsthöhe, 1047 m, Hochhipfling, 1060 m, Friesling, Südgipfel, 1339 m, Friesling, 1340 m,
Gr. Prollingstein, 1204 m, Reutberg, 1192 m, Zwölferboden, Jörgl, Kogelsbach
Der Friesling ist mir beim Kartenstudium schön öfter aufgefallen. Vor allem weil er an drei Seiten steile Waldflanken aufweist. Allerdings gibt es keine markiertem Wege und ich kann auch keine Berichte über eine Besteigung im Internet finden. Das alles sind Dinge, die diesen Berg für mich interessant machen. In der Nähe gibt es noch ein paar Hügel, deren Höhe die magische Tausendergrenze überschreiten. Die will ich natürlich bei der Gelegenheit auch aufsuchen.
Meine Wanderung beginne ich unterhalb des Landhotels "Jagdhof Breitenthal". Ein sehr schönes Hotel, wo Jäger sogar mit ihrem Hund
Urlaub machen können. Auf dem leeren Hotelparkplatz werde ich unmissverständlich darauf hingewiesen, dass Autos von Wanderern
abgeschleppt werden,
wenn sie es wagen sollten ihre Karre hier abzustellen. Es gibt hier zwar einen markierten Weg,
aber Abstellflächen für die Fahrzeuge der Wanderer sind nicht vorgesehen. Ich parke also unten gleich neben der Straße.
Die Nacht war sternenklar, daher ist es am Morgen dementsprechend kalt. Auf den Wiesen liegt Rauhreif.
Doch bald komme ich in die Sonne. Da wird sich der Reif nicht lange halten. Es ist wolkenlos und langsam wird es wärmer.
Hinter mir taucht die Stumpfmauer auf. Gestern habe ich sie nur mit schwarzen Wolken gesehen.
Ich schaue nicht nur in die Ferne. Auch näher gibt es interessantes zu entdecken.
Es blühen Leberblümchen, Schneerosen und besonders schön der Seidelbast.
Bei der Jörgl-Kapelle gibt es einen schönen Rastplatz und eine gute Quelle.
Dann sehe ich erstmals den Friesling. Von rechts über die Flanke sollte man raufkommen?
Was ich zu der Zeit noch nicht weiß, hier sieht man nur den Vorgipfel.
Auf dem Weg zur Forsthöhe komme ich erstmals in den Neuschnee. Heute habe ich Schneeschuhe mit, aber hier brauche ich sie noch nicht.
Der höchste Punkt ist hinten im Wald. Hier auf der sonnigen Gipfelwiese ist es schöner.
Ganz rechts im Bild ist mein nächstes Ziel zu sehen, der Hochgipfling, ...
...der aber nicht einfach zu erreichen ist. Ein hoher Wildzaun versperrt mir den Weg nach oben. Aber auch dafür gibt es eine Lösung. ;-)
Vom Gipfel gehe ich nach Westen weiter, wieder runter zur Kalbinnenweide. Hier habe ich wieder den Vorgipfel des Frieslings im Blick.
Ich werde auf dem linken Bergrücken raufgehen.
Zuerst geht es flach über Aufforstungsflächen. Ich achte darauf keine Bäumchen zu beschädigen.
Durch die Kälte der Nacht ist der Schnee so hart, dass ich auch ohne Schneeschuhen nicht einsinke.
Dann wird es steiler und der Schnee tiefer. Jetz bin ich froh über meine Tubbs Flex Alpin.
Die Zacken verhindern ein Abrutschen und die großen Auflageflächen ein Einsinken. Es ist eine Freude damit hier hochzusteigen.
Auf dem Schwarzkogel, hier im Bild links bin ich gestern fast im Schnee versunken.
Den doppelgipfeligen Lugauer, der heute drüberschaut habe ich gestern nicht gesehen.
Auch die Stumpfmauer schaut heute in der Sonne bedeutend besser aus.
Auf dem mit 1330 m um einem Meter niedrigeren Südgipfel gibt es ein Kreuz mit Kranz und Gipfelbuch. Es war sogar heute schon jemand hier.
Der Friesling scheint doch nicht so selten Besuch zu bekommen, wie ich angenommen habe.
Es ist auch nicht verwunderlich, es handelt sich um einen hervorragenden Aussichtsberg.
Hier schaut links vom Schwarzkogel die Kaiserschildgruppe drüber.
Rechts vom Schwarzkogel, ich vermute Zeiritzkampel und ganz sicher der Lugauer.
Gamsstein, Köthlereck und Stumpfmauer, dazwischen ganz hinten Tieflimauer und Buchstein.
Rechts der Stumpfmauer liegen die gesamten Haller Mauern vor mir.
Die Bank steht in der falschen Richtung, hier sieht man runter nach Opponitz. Links hinter den Bäumen ist der Oisberg mit dem Alpl, 1405 m,
als höchsten Gipfel zu sehen. Da bin ich im Vorjahr schon oben gewesen.
Langsam wende ich mich zum Gehen. Ich will noch auf den um einen Meter höheren Gipfel.
Auch hier steht ein Gipfelkreuz. Es versteckt sich fast hinter den Bäumen. Die Aussicht ist hier bedeutend schlechter.
Bauernhöfe und Wiesen im Großprollingtal.
Dann entdecke ich noch ein Gipfelkreuz auf einem Gipfel, von dem ich gar nicht wusste, dass er einen Namen hat.
Laut Gipfelkreuz heißt der in den Karten mit 1204 m eingezeichnete Gipfel "Gr. Prollingstein".
Der Gipfel ist ein wenig zugewachsen. Gipfelsammler müssen darauf achten nicht unterhalb vorbeizugehen.
Leichter ist das Gipfelkreuz auf dem Reutberg zu finden. Hinten am Waldrand ein kleines Holzkreuz, davor eine große Gipfelwiese.
Mit guter Aussicht zum Prochenberg. Da war ich zwar schon oben, aber das ist so lange her, dass ich bei Gelegenheit noch einmal raufgehe.
Beim Abstieg schaue ich mir diese bewaldeten Hügel genau an.
Stehen sie doch wie viele andere noch auf meiner To-do-Liste.
Die Schneeschuhe habe ich längst auf den Rücken geschnallt. Beim Überqueren einer schneegefüllten Rinne breche ich ein
und stehe mit beiden Füßen bis über den Schuhrand im Bach. Hier bei der Jagdhütte, oberhalb der Jörglkapelle kann ich meine Socken auswinden.
Die Jörgl-Kapelle. Daneben gibt es einen Tisch und Bänke. Ein guter Platz zum Rasten.
Pfennigtor, ein Bauernhof mit Aussicht. Dahinter der Plattenkogel ist mit ca. 700 m Höhe zu niedrig um noch raufzugehen.
Ich wende mich jetzt wieder mehr den Blümchen zu, wie den Leberblümchen...
... und dem Immergrün.
Bevor ich gemütlich ins Tal der Ybbs und zu meinem Ausgangspunkt zurückkehre.
Ich finde diese Gegend wunderschön. Vor allem jetzt im Frühling, wenn auf den höheren Bergen noch zu viel Schnee liegt.
Ich komme bald wieder, hier in der Nähe gibt es noch eine Menge unbestiegener Gipfel für mich.