Bodenbauer, Häuslalm, Zinken, Hochschwab, Schiestlhaus, Graf-Meran-Steig, Voisthaler Hütte, Florlhütte, Seewiesen
Richtig schönes Wetter ist angesagt. Da lasse ich meine niederösterreichischen Tausender pausieren.
Den Hochschwab kenne ich zwar schon halbwegs von mehreren Besuchen, aber hier komme ich immer wieder her.
Am Parkplatz beim Bodenbauer stehen schon einige Autos, obwohl Mittwoch ist. Der Großteil ist steirischer Herkunft.
Beeindruckend sind immer wieder die Steilwände des Beilsteins und der Stangenwand.
Genau so wie die Südostwände des Zinken.
Unterwegs auf der vielbegangenen Strecke zur Häuslalm. Einige Schneebretter sind schon abgegangen.
Genug Schnee liegt noch bei den Hütten der Häuslalm, jedoch bedeutend weniger als im Vorjahr am 11. April.
Eine Wolke zieht genau über der Griesmauer drüber.
Auf dem Buchbergkogel war ich im Vorjahr oben.
Auch am Allakogel und am Häuslberg war ich schon und gehe daran vorbei, heute will ich ganz nach oben.
Hinter mir sieht man den Polster und noch weiter dahinter taucht der Ebenstein auf. Auch da war ich schon mit Schneeschuhen oben.
Ich biege vom markierten Weg ab, um den Zinken zu besteigen. Die Gämsen beäugen mich misstrauisch.
Am Kamm ist der Schnee weggeblasen. Die Schneeschuhe kommen an den Rucksack.
Hier schaue ich über den Buchbergkogel und die Pribitz zum Trenchtling-Stock und zur Griesmauer.
Das Gipfelkreuz auf dem Zinken. Es ist herrlich warm, fast wie im Sommer.
Seemauer, Polster und Ebenstein im Westen.
Im Osten sehe ich den Karlhochkogel und den Fölzkogel.
Etwas weiter nördlich der Zagelkogel und die Stangenwand.
Ein kurzer Abstieg in die Hirschgrube und der Wiederanstieg auf die Hundsböden geht schon ohne Schneeschuhe.
Oben auf den Hängen sind aber imponierende Wechten
.
Der Weg ist auch mit Stangen gut markiert und so nicht zu verfehlen. Hier bin ich fast schon beim Hochwart.
Jetzt ziehe ich die Schneeschuhe wieder an. Ohne diese sinke ich auf den Schneefelden tief ein.
Das dunkle Gipfelkreuz auf dem Hochschwab wird sichtbar. Der Weg dort hin ist aber noch weit.
Ich lasse auch den Hochwart links liegen. Da will ich dann morgen am Rückweg hinaufgehen.
Der obere Teil des Rauchtales. Die Gipfel der Stangenwand ist von dieser Seite auch für mich erreichbar, vielleicht morgen?
Sogar am Zagelkogel, gehe ich heute vorbei. Jetzt kommt Wind auf, der angesagte Föhn ist da.
Weiter in Richtung Gipfel, der Hochwart ist bereits weit hinter mir.
Bei der Fleischer-Biwakschachtel ist der Wind bereits so stark, dass ich mich kurz hineinsetzte und prüfe ob ich hier bleiben könnte.
Es ist aber nicht mehr weit und der Winterraum des Schiestlhauses ist doch weit komfortabler. Ein paar Schritte noch...
... dann habe ich es geschafft. Ich mache nur schnell ein Beweisfoto und fliehe vor den Wind gerade runter zum Schiestlhaus.
Den Winteraum habe ich für mich allein, es ist warm und ich habe eine schöne Aussicht.
Jetzt wird erst mal gegessen, Brot, Wurst, Käse und als Nachspeise ein Packerl Manner-Schnitten.
Um 18 Uhr ist die Aussicht weg. Der Nebel hüllt alles zu, der Wind ist noch stärker geworden.
Den geplanten Sonnenuntergang am Gipfel kann ich vergessen. Ich krieche in den Schlafsack und hoffe dass der Föhnsturm bis zum Morgen nachlässt.
Vom Heulen des Windes bin ich immer wieder aufgewacht. Auch in der Früh ist alles im Nebel und der Wind heult ums Haus.
Bei diesen Bedingungen will ich nicht nochmal auf den Gipfel und dann stundenlang über die Hochfläche zur Häuslalm zurückgehen.
Ich ziehe den Abstieg über den Graf-Meran-Steig in die Dullwitz vor. Dort hoffe ich nicht so dem Wind ausgesetzt zu sein.
Trotz Farb- und Stangenmarkierung ist der Weg nicht leicht zu finden.
Die Schispuren vom Wochenende sind großteils weg. Mein GPS ist mir hier eine gute Hilfe.
Unten in der Dullwitz ist der Wind kein Problem mehr, ich kann gemütlich zur Voisthaler Hütte weiterwandern.
Anstrengend ist es aber immer noch, der Schnee ist so weich, dass ich trotz der Schneeschuhe immer wieder einsinke.
Jetzt noch hinunter durch das Voisthaler Gassl, der steilste Teil des Abstieges heute ist auch kein Problem.
Hier bin ich schon beim Franzosenkreuz. Ich bin irritiert, weil es ganz anders aussieht wie ich es in Erinnerung habe, scheint neu zu sein?
Ab hier kommen mir einige Tourengänger entgegen. Manche mit großem Rucksack. Heute wäre ich wohl nicht allein im Winterraum.
Der flache Abschnitt des Weges nach Seewiesen zieht sich noch ein wenig, dafür wird das Wetter immer besser.
Der Sommerparkplatz ist noch nicht benutzbar und gegenüber ist es sowieso verboten.
Die Kapelle an der Straße in Seewiesen. Jetzt heißt es eine Möglichkeit zu finden, wieder zum Auto zurückzukommen, das beim Bodenbauer steht.
Im Seeberghof kann ich mich erstmal ausrasten. Ein Bier und trockene Kleidung, (mir wird sogar eine Dusche angeboten!),
dann stelle ich mich an die Straße um ein Auto anzuhalten. Der Bus nach Aflenz fährt erst viel später.
Eine nette Steirerin erbarmt sich und nimmt mich bis Thörl mit.
Dort dauert es nicht lange und ein Einheimischer nimmt mich bis zu seinem Haus in St. Ilgen mit. Den Rucksack kann ich bei ihm lassen,
aber die letzen sechs Kilometer bis zum Parkplatz darf ich marschieren. Wochentags am Nachmittag fährt hier so gut wie niemand rein.
vorige Tour: Perchtoldsdorfer Heide nächste Tour: ZürnerbergIch habe nicht alle geplanten Gipfel erklommen. Trotzdem waren es zwei schöne Tage im "Steirischen Gamsgeebirg" und die Nacht im Winteraum bei Föhnsturm war ein besonderes Erlebnis. Hochschwab ich komme wieder. Hier ist es viel zu schön um es allein den Steirern zu überlassen.