Für heute Mittwoch (20.01.2010) ist nach drei Tagen Schneefall und Nebel wieder Sonne angesagt. Ich muss zwar heute wieder nach Wien fahren, aber nicht ohne vorher noch eine Bergwanderung gemacht zu haben. Die Wahl fällt auf den Hochkalmberg. Diesen Berg kenne ich aus Berichten im Internet.
In den letzten Tagen hat es immer wieder geschneit. Es ist also mit genug Schnee zu rechnen. Meine Tubbs Flex Alp Schneechuhe sind bedeuten besser als die Tubbs Odyssee mit denen ich bisher unterwegs war. Das leicht auch mit kalten Fingern zu schließende und ebenso leicht zu öffnende Bindungssystem hatten auch schon die Odyssee. Bei den Flex Alp fehlen die Alu-Rahmen was sich bei Querungen positiv bemerkbar macht. Damit rutscht man auch seitlich nicht mehr ab. Allerdings hatte ich bisher nur weichen Pulverschnee zum testen. Mal sehen wie die seitlichen Krallenleisten sich auf hartem Schnee halten. Gleich beim kleinen Parkplatz in Gosau kann ich meine Schneeschuhe verwenden. Ein bereits vorhandene Spur hilft mir beim Aufsteigen.
Es wird wieder ein wunderschöner, sonniger Tag. Den Nebel, der noch im Tal liegt, lasse ich bald unter mir.
Ein Blick zurück, zum Gosaukamm.
Die Spur führt höher durch den Wald, geht aber links an der Iglmoosalm vorbei.
Noch folge ich ihr weiter, als sie aber nach links, in Richtung Wiesalm abbiegt, gehe ich auf der Forststraße zum markierten Weg zurück.
Hier treffe ich auf eine Ski-Aufstiegsspur, die mir nicht nur den Aufstieg, sondern auch die Orientierung erleichtert.
Auch diese Spurer haben sich nicht an die Markierung gehalten, sondern steigen steiler, unter Umgehung der Goiserer Hütte auf den Bergrücken auf.
Ich bin froh über die vor mir aufsteigenden Tourengeher, denn der Schnee ist locker, ein Pulvertraum zum Abfahren, aber mühsam beim Aufstieg.
Hier kann ich erstmals den Gipfel der Hochkalmberges sehen. Im Sommer möchte ich dann eine Überschreitung
über den Nd. Kalmberg und den Brentenkogel machen. Das ergibt eine schöne Rundtour von Norden.
Ein Tiefblick nach Bad Goisern und über den Plöckenpass, links davon der Sandling, rechts der Sarstein, ins Tote Gebirge.
Das Gamsfeld ist bereits in Salzburg, rechts der Wilde Jäger ist noch knapp ein Oberösterreicher.
Noch gibt es einen Hang zu queren. In der Spur im lockeren Schnee ist das kein Problem mit den Schneeschuhen, dann geht es steil zum Gipfel hinauf.
Dann bin ich oben. Es ist windstill, warm, bei bester Fernsicht. Herz, was willst du mehr?
Das Gosautal und der dahinterliegende Gosaukamm.
Der Blick nach Norden, man sieht von Bad Goisern bis nach Ischl. Dahinter das Höllen- und das Tote Gebirge.
Gamsfeld und Wilder Jäger, dahinter die Osterhorngruppe sind für mich noch unentdecktes Land.
Ingendwann in nächster Zeit werde ich mich dort auch einmal umsehen.
So wie der alte Indianer vom Kalmberg ins Land hinausschaut.
Beim Abstieg beherrscht eindeutig das Gamsfeld den Blick. Ein paar leichte Wölkchen können daran nichts ändern.
Besser bekannt ist mir der Sarstein, den man hier in der Bildmitte sieht. Da war ich schon oben, allerdings im Sommer.
Sehr zu empfehlen ist die Überschreitung bis Obertraun.
Beim Abstieg schaue ich auch noch bei der Goiserer Hütte vorbei. Teilweise versinke ich bis zum Oberschenkel im Pulverschnee.
Als ich wieder aufbreche, kommt der Wirt mit dem Skidoo herauf. Jetzt gibt es eine tolle Abstiegspur.
Die Hütten der Schartenalm sind tief verschneit. Dahinter, den kennen wir schon, das Gamsfeld.
Ohne die Skidoospur wäre es bedeutend mühsamer hier durchzukommen. Das merke ich, als ich einen Abschneider durch den Wald mache.
Ich komme aber bald wieder zur Spur zurück und folge ihr. Vor mir taucht das Dachsteingebirge auf.
Links der Plassen, rechts weiter hinten die Dachsteingipfel.
Jetzt komme ich auch zur Iglmoosalm. Schnee liegt auch hier genug.
Ein wunderschöner Platz der zum Verweilen einlädt.
Natürlich gibt es wieder eine Wegskizze auf der Kompass-Karte-Oberösterreich.
Nach so viel Sonne und schönen Bergen halte ich es wieder eine Weile im nebeligen Flachland aus.
Bis mich das Bergweh wieder hinaustreibt.