Hangofen und Lämmertörlkopf
Berghaus in der Walchen, Steinbruch Weiße Wand, Bergerhütte, Englitztal, Hangofen, 2056 m,
Lämmertörlkopf, 2040 m, Lämmertörl, Ramertalalm, Berghaus
Von Öblarn führt eine Straße hinein nach Südosten in die Walchen. Vor ein paar Jahren wurde das Ortszentrum von Öblarn durch ein Unwetter verwüstet als sich das Wasser aus der Walchen seinen Weg gebahnt hat. Auch das Berghaus wurde schwer beschädigt. In der Zwischenzeit ist Haus und Straße wieder repariert.
Kurz nach dem Berghaus in der Walchen steht das Fahrverbotsschild. Hier ist eine Parkmöglichkeit für wenige Autos. Das reicht aus da sowieso wenige Wanderer hier hereinkommen. Über eine kleine Holzblücke beginnt der Wanderweg ins Englitztal.
Schmalblättrige Weidenröschen gibt es oft und in großen Mengen neben den Bächen und an Waldrändern. Heute und hier fällt mir auf das es sehr viele Blüten des Braunroten Stendelwurz hier gibt. Sie wachsen auch höher als ich sie sonst gesehen habe.
Etwas genauer muss man schauen um die grünen Blüten des Zweiblatt zu sehen, die neben vielen Mückenhändelwurz kaum auffallen.
Gräser und Farne bedecken den Boden. Mir scheint das heuer ein gutes Jahr für üppiges Grün ist.
Üppiges Grün gibt es auch am Beginn des Steinbruches bei der Weißen Wand.
Links kann man am Steinbruch vorbei gehen und ist hoffentlich nicht durch Steinschlag gefährdet.
Große Maschinen und Lastwagen machen einen ordentlichen Lärm.
Oberhalb des Steinbruches und unterhalb der Weißen Wand gibt es sogar eine Hütte. Sie schaut aus wie ein Aussichtsturm mit Palisadenzaum herum. Ob das eine Unterkunft für die Arbeiter ist oder anderen Zwecken dient kann ich nicht sagen.
Bei der Hütte gibt es sogar ein eigenes Wellnesscenter mit Bademöglichkeit und einer Stehbar. Früher musste man weiter oben durch den Steinbruch gehen, doch jetzt hat man eine neue Straße gebaut, wo man den Bereich unterhalb umgehen kann.
Dann kommt ein Mann mit einem Pickup hinter mir her und bleibt stehen. Ich befürchte schon er will mich aufhalten. Doch er ist freundlich und nimmt mich nur mit. Ein paar steile und steinige Serpentinen spare ich mir zu gehen. Ich steige wieder aus und kann recht flach zur Englitzalm hinein gehen.
Es geht über die Alm ins Tal hinein. Auf den Wiesen blühen Arnika. Das sind Heilpflanzen aus denen man Salben und Tinkturen gegen allerlei Wehwechen machen kann.
Auch das Johanneskraut ist eine Heilpflanze. Es hat stimmungsaufhellende Wirkung und kann zur Wundheilung genutzt werden.
Weiter hinten im Tal wird der Weg enger und verwachsener und bald auch steiler. Eine Brücke ist kaputt, aber man hat oberhalb eine zweite errichtet.
Ich treffe auf ein Almbauernpaar. Es müht sich mit viel Geduld ein Kalb mit Knieproblemen auf die Alm zu bringen, wo die anderen Rinder bereits sind. Wie meistens in der Nähe von Almhütten wächst sehr viel Alpenampfer. Das ist ein Stickstoffanzeiger und wächst dort wo durch den Rinderdung eine massive Überdüngung passiert. Im Hintergrund ist mein Gipfelziel, der Hangofen zu sehen.
Bei der Almhütte ist ein interessanter Steinmann. Leider ist der deutlich zu schwer und zu groß zum Mitnehmen.
Dunkle Wolken gibt es viele. es ist aber nicht wirklich mit Regen zu rechnen, jedenfalls hoffe ich das.
Der Weg führt weiter durch Latschen und über nasse Wiesen. Auch der Almrausch blüht noch dazwischen.
Nasse Wiesen bedeuten auch Wollgras. Vom Regen in der Nacht sind die Wattebäuschchen noch zerdrückt.
Einige wenige Knabenkräuter sind in der Wiese zu finden.
Die Goldrute bringt Farbe in die grünen Heidelbeersträucher.
Ein Rückblick zeigt links das Hirscheck (ob man da raufkommt?) und in der Mitte die Englitzalm. Der waldige Hügel rechts unten trennt das Englitztal vom Ramertal, durch das ich später absteigen werde.
Doch zuerst geht es noch hinauf. Es ist steil und ich nutze diesen Getupften Enzian zum Verschnaufen.
Ich habe den Grat erreicht. Jetzt ist es einfacher und nicht mehr weit zum Gipfel des Hangofen.
Ein dunkles Kohlröschen versteckt sich im Gras und wie immer habe ich Probleme ein scharfes Foto von dieser winzigen Schönheit zu machen.
Zuletzt ist der Weg schmal und etwas ausgesetzt. Mit Konzentration ist es aber auch für mich zu machen.
Leider ziehen jetzt Wolken über die Gipfel und die Aussicht ist begrenzt. Ich bin aber froh dass es nicht regnet und der Wind ist schwach.
Viele Wolken und kaum Sonne. Dieser Kamm geht vom Lämmertörlkopf links bis zum Gaßeneck und Tattermann rechts. Da bin ich schon öfter drüber gegangen.
Ein schöner Rücken kann auch entzücken. Hier hinüber gehe ich jetzt bis zum Lämmertörlkopf, ganz rechts. In der Bildmitte erkenne ich den Stadelfirst. Dort hatte ich mal Mühe heil runterzukommen.
Mein Weg geht meistens ganz oben oder knapp unterhalb des Grates. Ich wundere mich dass hier der Weg ausgemäht wurde.
Es geht immer auf und ab und zuletzt dass steil hinauf zum Lämmertörlkopf.
Gegenüber liegt der Mörsbachkopf. Der ist schön zu überschreiten bis zum Stadelfirst. Dann wirds schwieriger.
Der Anstieg zum Lämmertörlkopf ist etwas felsig und steiler, aber einfacher zu gehen als es aussieht.
Ich bin trotzdem froh endlich oben zu sein. Gipfelkreuz gibt es keines, nur eine verbogene Metallstange.
Geschmückt sind die Felsen mit Zwergseifenkraut und ...
... Berghauswurz mit wunderschönen Blüten.
Der Abstieg auf der anderen Seite ist wieder etwas felsig, aber mit Vorsicht gut zu machen. Hier schon der Rückblick.
Jetzt ist es wieder schön in der Wiese zum Gehen, aber nicht hier weiter. Das rechts ist der Mößnakopf oberhalb der Mößnascharte. Dort bin ich runter nach der Tattermann-Gaßenecküberschreitung unlängst.
Da das Wetter gut aushält vergönne ich mir noch eine Pause und freue mich über die Bärtigen Glockenblumen.
Vom Lämmertörl geht es dann zuerst steiler und dann gemütlich runter ins Ramertal.
Ein Blick zurück zum Lämmertörlkopf. Von der Ramertalalm geht der Wanderweg hinüber zur Englitzalm, aber es geht auch eine unmarkierte Schotterstraße direkt hinunter. Die ist nicht markiert und kein Wegweiser zeigt in diese Richtung. Es scheint als ob man hier Wanderer nicht haben will.
Dadurch muss ich nicht so knapp am Steinbruch vorbei und kann von der anderen Talseite hinüberschauen.
Bei einer Abzweigung, die ich sowieso nicht nehmen will wird vor einem bissigen Hund gewarnt. Darf man das? Einen bissigen Hund frei im Wald herumlaufen lassen? Hallo Herr Inspektor, kummans schnell, des gehört jo angezeigt! Außerdem frage ich mich ob ich wirklich selber schuld bin, wenn ich gebissen werde. Ich nehme an der Jäger will damit nur Wanderer abschrecken.
Ich gehe weiter runter. Bei diesen Waldfrüchten verzichte ich aufs Kosten. Auf der Straßenböschung nasche ich von Erdbeeren und Heidelbeeren. Ich nehme mir Eierschwammerl für ein gutes Abendessen mit. Ein Pickup kommt von oben runter. Er fährt ohne Grüßen vorbei und zum Glück hat er nicht gesehen, dass ich geerntet habe.
Kurz vor dem Parkplatz ist eine große Hütte/Haus mit Garagentoren für Traktor und Maschinen. Bei einem geöffnetem Tor stehen zwei Männer und auf dem asphaltierten Vorplatz liegt ein Jagdhund. Als der Hund mich sieht läuft er mit lautem Bellen auf mich zu. Bevor ich in Panik verfalle wird er aber zurückgerufen. Danach stehen diese Schilder. Man wird gefilmt wenn man Waldobst erntet? Seltsam finde ich auch die Aussage dass jeglicher Wintersport verboten ist. Ist jetzt Schneestapfen auch schon Wintersport? Oder erst wenn ich Schneeschuhe anziehe? Darf er das überhaupt? Das scheint mir ein sehr sympatisches Revier zu sein.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 15 km weit, ich habe 1150 hm bewältigt und habe dafür inklusive Pausen fast 9 Stunden benötigt.