Mühlauer Stadel
Mühlau, Völkernotgraben, Kochalm, Mühlauer Stadel, retour
Der Mühlauer Stadel ist den Haller Mauern vorgelagert und auch deutlich niedriger. Außerdem dürfte er ziemlich unbekannt sein, denn es gibt kaum Wanderberichte im Netz. Vielleicht auch deshalb weil in den Karten keine Wege hinauf eingezeichnet sind. Wie ich später draufgekommen bin ist es von Einheimischen oft besucht und es gibt sogar drei Wege hinauf. Ich habe schon öfter Situationen erlebt wo die Ortsansäßigen ihre Hausberge geheim halten wollen, weil sie fürchten es könnten Touristenmassen hinauf gehen. Man hat mich auch schon ersucht keine Berichte über unbekannte Touren zu veröffentlichen, damit die Eingeborenen unter sich bleiben können. Tut mir leid, diese Denkweise ist nicht meine. Ich bin nicht neidig und teile gerne mein Wissen. Alles andere wäre nicht gastfreundlich, sondern fremdenfeindlich. Geheime Gipfel und Wege nur für Einheimische, das kann nicht sein.
Über Hall bei Admont fahre ich hinein in die Mühlau bis zum Ende der öffentlichen Fahrmöglichkeit. Hier steht ein Marterl und die Straße teilt sich. Zu sehen sind der Große Pyhrgas und der Scheiblingstein. Wie bei meinem ersten Versuch gehe ich hier nach rechts in Richtung Wasserfall.
Der Scheiblingstein links fällt mehr auf, aber ich schaue hier auf den flachen Rücken in der Bildmitte, das ist der Stadel.
Ohne Blumenbilder geht es auch heute nicht, vor allem weil die Lichtnelken so aus dem grünen Wald heraus leuchtet.
In der ersten Straßenkurve gehe ich geradeaus in Richtung Wasserfall. nach 100 Metern beginnt ein Wanderweg der mit einem Taferl gekennzeinet ist. Auf dem Taferl ist der Kreuzkogel als Ziel ausgewiesen.
Man kommt dann wieder auf die Forststraße und folgt ihr ein Stück. Beim Antoniusbild beginnt wieder eine Abkürzung durch den Wald. Die Forststraße macht zu viele lange Kurven.
Ein Baumstamm erregt meine Aufmerksamkeit. Das ist keine Fichte und die Spuren sind wahrscheinlich nicht vom Borkenkäfer.
Ich komme zurück auf die Straße und folge ihr nach oben. Hinten ist der Hexenturm im Bild.
Es geht durch zwei kurze Tunnels. Lampe braucht man nicht weil man von einem Anfang bis zum Ende sehen kann.
Zwischen den Tunnels ist ein kurzes Stück das Licht hereinbringt. Es scheint auch steinschlaggefährdet zu sein, da kleine und größere Steine herumliegen.
Die sind etwas größer als Gänseblümchen, aber egal mir gefallen sie.
Einige Schotterrinnen werden gequert. Dahinter das frische Grün des Frühlings und oben helle Kalkfelsen vor blauem Himmel.
Das ist der Boden der Straße. Hier wachsen unglaublich viele Buchenschößlinge. Wenn die alle groß werden ist das ein dichter undurchdriglicher Wald.
Ich komme zu einer Futterwiese in der Nähe der Kochalm. Kurz gibt es hier noch eine Straße, die in den Wald hineinführt.
Doch hier endet sie plötzlich. Bei meinem ersten Versuch im November des Vorjahres bin ich nach rechts weiter gegangen und mitten ins gebüsch geraten. Heute weiß ich daß ich hier nach links in den Graben hinein muss. Am Rande gibt es ein kleines unauffälliges Steinmännchen.
Im Graben geht es dann hinauf
Teilweise liegen noch Schneereste und daneben blühen Schneerosen.
Hier geht es hinauf in den Einschnitt. Manchmal gehe ich rechts und dann wieder links von Schnee im Graben. Manchmal gibt es auch Steinmännchen.
Im November bin ich hier rechts hinauf, aber diese Rinne endet im Unterholz. Im Zweifel sollte man sich immer links halten.
Direkt auf dem Schnee gehe ich nicht, denn der bricht schon ein und wird bald geschmolzen sein.
Jagabluat oder Clusiusprimel werden diese Blümchen genannt.
Auch hier gilt wieder links halten, auch wenn die anderen Rinnen schöner und einfacher ausschauen.
Hier geht es links nicht mehr weiter, zumindest wenn man nicht klettern will. Es gibt Pfadspuren rechts der Mitte und durch die Latschen geht es leichter als es hier aussieht.
Kurz wird es ziemlich steil und dann treffe ich auf einen Weg der quer über den Hang führt. Ich folge ihm nach links, man darf sich nur durch einige Gamssteigerl nicht ablenken lassen.
Im November habe ich hier abgebrochen. Zwischen den Latschen lag frischer Schnee und ich dachte das libks ist der Gipfel auf den ich sowieso nicht raufkomme.
Heute gehe ich weiter. Schnee liegt auch jetzt, aber das sind harte Schneefelder über die man gut gehen kann. Vor mir liegt der Gipfel, der schaut auch von hier auch nicht einfach aus.
In der Mulde nördlich des Gipfels liegt viel Schnee. Es gibt alte Spuren im Schnee. Ich bin mir aber nicht sicher ob das Gämsen oder Menschen waren. Ich gehe jedenfall da in der Miitte hinauf auf den Grat.
Das wäre ein möglicher Abstieg nach Westen, aber das werde ich erst in drei Wochen erkunden.
Ich hatte Befürchtungen wie es am Grat weitergeht und bin erstaunt daß es ganz einfach ist. Ein ausgeschnittener Pfad führt zum Gipfel und hinten beeindruckt der Scheiblingstein mit senkrechten Felswänden.
Vor ein paar Jahren war das kleine Gipfelkreuz noch aus Holz. In der Zwischenzeit ist es zwar nicht größer geworden aber der besseren Haltbarkeit aus Metall gefertigt.
Der Bosruck und das Karleck und der große Pyhrgas. Ich schaue mir auch an ob ich hier einen Weg herauf finde. Aber da scheint keiner zu sein, nur Latschen und Schneefelder.
Blick zum Hexenturm.
Es gibt eine große Gipfelwiese und hier den Blick zur Plesch.
Die Felsen zwischen Kreuzmauer und Hochturm. Auf dem Gipfelplateau gibt es mehrere Feuerstellen und auch Spuren von großen Sonnwendfeuern. Unter Einheimischen ist daher diese Gipfel bekannt und auch oft besucht. Zwei Männer kommen nach mir rauf und wir haben ein nettes Gespräch. Sie erzählen mir auch von den Anstiegen, aber ganz weiß ich nicht was sie meinen. Ich bedaure daß die Wege in den Karten nicht eingezeichnet sind, aber den beiden ist das nur recht. Sie wollen "ihren" Berg für sich behalten und befürchten daß zu viele Auswärtige dann rauf kommen würden.
Ich gehe sicherheitshalber auf meinem Aufstiegweg zurück. Den kenne ich jetzt schon. Hier blicke ich noch mal hinauf in meine Rinne.
Dann wieder duch die Tunnel und hinunter auf den Abkürzungssteigen.
Zum Abschluß mache ich noch einen kleinen Umweg und schaue mir den Wasserfall an.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 10 km weit, ich habe 800 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 5,5 Stunden benötigt.