Langsam, ganz langsam wird es wieder
Gröbming; Kulmleiten; Schneerosenhügel, Kampl-Rundwanderweg
Nach meinem Ausrutscher auf der Twenger Alm mit der mir drei gebrochene Rippen beschert hat ist erst mal Pause beim Wandern angesagt. Mir wurde immer gesagt dass gebrochene Rippen sehr schmerzhaft und langwierig sind. Ja, das kann ich jetzt bestätigen, sind sie! Jede Bewegung schmerzt. Ich bin schon froh wenn ich bis zum Billa einkaufen gehen kann. Später erweitere ich meine Bewegung zu kurzen Spaziergängen in den Ort. Ich bin froh dass eigentlich fast immer mieses Wanderwetter herrscht. So ist es leichter auszuhalten nicht weiter rauf zu kommen. Meinen ersten Gipfel kann ich bald mit der Kulmleiten erreichen. Das ist angeblich der niedrigste Gipfel des Toten Gebirges wenn man das Ennstal als südlichste Grenze sieht. Der ist immerhin 811 m hoch und von meiner Wohnung in Gröbming muss ich 41 hm überwinden. Da bin ich öfter oben denn man hat einen schönen "Tiefblick" auf Gröbming.
Die nächste Ausweitung meiner Spaziergänge führt mich zwei Mal auf den Schneerosenhügel. Den werden viele nicht kennen. Er ist ca. 1100 m hoch und liegt zwischen Gröbming und dem Freienstein in der Nähe des Stöckelbergs. Der Schneerosenhügel hat für mich eine besondere Bedeutung denn dort oben schmücke ich jedes Jahr am Heiligen Abend ein Bäumchen mit roten Kugeln.
Am Christtag versuchen Meli und ich von Wörschachwald mit Schneeschuhen auf das Feldl zu kommen. Das ist eine schöne, nicht allzu weite Tour, die ich gut kenne und schon mehrfach, meistens im Winter gemacht habe. Doch diesmal sind wir im meterhohen, weichen Pulverschnee stecken geblieben. Trotz Schneeschuhen sind wir bis zu den Oberschenkeln eingesunken. Kurz vor dem Hochtor war mir die Plagerei zu viel. Die wochenlange Pause hat meiner Kondition nicht gut getan.
Erst am 28.12. komme ich auf einen richtigen Gipfel mit Kreuz. Der Rundwanderweg um den Kampl, 1685 m ist eine sehr gut zum Schneeschuhwandern geeignete Gegend, die ich schon des öfteren in verschiedenen Varianten gemacht habe. Ausgangspunkt ist der kleine Ort Obersdorf, westlich von Bad Mitterndorf.
Auf der geräumten Straße geht es aufwärts bis zur Franzl-Peter-Schutzhütte die ausschaut wie ein Heustadl.
Dann geht es beim Bauernhof Niermann vorbei in den Wald. Der Grimming zeigt sich noch nicht.
Zum Glück sind auch die bösen Rinder heute nicht da. Der wuchtige Felsen dahinter ist der Reithartlkogel und das Spitzerl weiter rechts sind die Rabenkögel.
Der Kamplrundweg ist gut markiert und mit Infotafeln ausgeschmückt. Hier erfahre ich vom schwierigen und gefährlichen Transport des weiter oben abgebauten Eisenerzes ins Tal.
Es gibt eine gut ausgetretene Spur die mir den Aufstieg sehr erleichtert.
Natürlich besuche ich auch die Teltschenmutter. Hier hatte ein Hirte eine Marienerscheinung.
"Am 20. Juli 1889 erschien dem Viehhirten Peter Dangl vlg. „Seffler Peta" unterhalb der Teltschen-Alm die Muttergottes. Am 17. August und 7. September hatte er abermals wundersame Begegnungen mit der heiligen Maria: Er folgte einem Reh, welches ohne jegliche Scheu vor ihm einherging. Bei einem Felsblock auf der Teltschen-Alm blickte es nach oben und legte sich nieder. Da sah Peter Dangl die Himmelsmutter mit dem Jesuskind im Arm stehen, umgeben von einem Strahlenkranz und einem Regenbogen." Quelle: Heimatlexikon
Ab der Teltschenalm sind nur noch einzelne Schispuren denen ich folgen kann. Der Schnee hat sich allerdings schon gut gesetzt so dass ich mit den Schneeschuhen gut weiterkomme.
Ich freue mich über den blauen Himmel und die Sonne während ich hier steiler ansteige und den Hasenkogel rechts liegen lasse.
Bis zum Gipfel ist dann der Schnee tiefer aber das Gelände weniger steil. Mehrere Schitourengeher sind anwesend und müssen genau beim Kreuz abfellen und sich umziehen. Ich warte eine ganze Weile, aber wenn die Einen abfahren kommen wieder Andere rauf und stellen sich wieder genau zum Kreuz. So ist es schwierig ein Foto zu machen wo keine Menschen drauf sind.
Die Sonne hat sich längst wieder hinter den Wolken versteckt. Sie Sicht ist trotzdem schön über Bad Mitterndorf zum Grimming.
Der Kammspitz und das Kemetgebirge bis zum Hirzberg ...
... und weiter zum Dachsteingebirge.
Der Türkenkogel links und der Lawinenstein rechts. Dazwischen sieht man das Tote Gebirge.
Vom Gipfel steige ich ab zur Seidenhofalm. Hier sind kaum Spuren aber ich kenne den Weg und weiß wo es runter geht. Im Hintergrund ist der Ausseer Zinken und der Sarstein.
Es geht kurz etwas steiler runter, dann ist eine kurze Querung zum "Ochsensprung" zu überstehen. Erst im Wald runter zeigt der Winter noch eimal seine spitzen Zähne.
Meine heutige Wanderung am Kampl-Rundwanderweg auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 12,5 km weit gegangen, habe 850 hm bewältigt und dafür 6 Stunden inklusive Pausen benötigt.