Von der Hintergnadenalm zum Taferlnock
Hintergnadenalm, Südwienerhütte, Scheibenkogel, 1997 m, Windsfeld, Taferlscharte, Taferlnock, 2375 m, Hengst, Südwienerhütte, Hintergnadenalm
Wenn man von Radstadt nach Süden fährt kommt man nach Obertauern. Das ist für mich der häßlichste Ort den ich kenne. Obertauern hat 209 Einwohner, aber 9000 Gästebetten mit 950.000 Nächtungungen im Jahr. Davon 95% im Winter. (Quelle: Wiki) Im Winter ist dort ein Paradies für Schifahrer mit vielen Hotels und Pisten. Massen an Menschen rotten sich zusammen. Im Sommer ist das eine Geisterstadt. Der Großteil der Hotels hat geschlossen, die riesigen Parkplätze sind leer und die Lifte stehen still. Hotels und Lifte werden ausgebaut um im Winter wieder geld verdienen zu können. Daher sind die Lastwagen und Bagger und auch Hubschrauber unterwegs und lärmen wie ich schon festgestellt habe. Obertauern ist für mich das ganze Jahr kein schöner Platz.
Anders sieht es aus wenn man kurz vor Obertauern zur Gnadenalm abbiegt. Hier ist kein Schilift und es gibt keine großen Hotels. Hier sind im Winter die Langläufer und Schitourengeher und auch Leute wie ich mit Schneeschuhen unterwegs. Bei der Vorderen Gnadenalm steht ein gutes Gasthaus das man besuchen kann.
Im Sommer kann man mit dem Auto bis zur Hintergnadenalm fahren. Hier gibt es sogar zwei Hütten zum Einkehren und Rasten. Noch liegen die im Schatten aber bald wird die Sonne auch den Boden der Alm erwärmen.
Ich gehe hinauf und kann sehen dass Obertauern im Nebel liegt. Gut so, das will ich gar nicht sehen. Hier kann ich schon in der Sonne aufsteigen.
Die Südwienerhütte liegt in einer herrlichen Landschaft mit dem Spirzinger dahinter. Noch ist es sehr ruhig hier. Nach der Tour empfiehlt sich aber hier eine Einkehr. Sie ist auch im Winter geöffnet und bei Tourengehern sehr beliebt.
Der latschenverseuchte Rücken nennt sich Spazeck. Links dahinter ist die Steinfeldspitze und rechts ist unverkennbar das Dachstein-Dreigestirn Torstein-Mitterspitz-Hoher Dachstein zu sehen.
Ich bin auf dem nahen Scheibenkogel, den ein schönes Kreuz ziert.
Gezoomt sehe ich interessante Gipfel von denen ich nicht weiß wie schwierig oder wie leicht sie für mich zu erreichen sind. Diese sind aber aktuell nicht so interessant.
Heute bin ich hier weil mich dieser Gipfel interessiert. Das ist der Höllkogel von dem Peter Holl in seinem Alpenvereinsführer Niedere Tauern schreibt: "Grünspitz, Kesselkopf, Höllkogel, unschwierig ersteigbare Erhebungen nördl. des Wildfeldes." Was Peter Holl und andere Bergsteiger als unschwierig bezeichnen muss für mich nicht unschwierig sein. Auf jeden Fall will ich mir diese Gipfel erst mal aus der Nähe anschauen bevor ich versuche rauf zu steigen. Mein Weg führt rechts am Höllkogel vorbei ...
... aufs Windfeld. Wind gibt es hier auch. Er bläst die Nebelwolken aus dem Lantschfeldtal herüber wo sich sich aber schnell auflösen.
Der Höllkogel schaut von hier schon eher erreichbar aus. Zwar steil und teilweise felsig, aber durchaus möglich.
Schön sind die Strommasten ja nicht, Erdleitungen wären wohl um einges zu teuer gewesen. Dahinter sind der Kesselkopf und der Grünspitz zu sehen. Auh hier steil, aber nicht unmöglich. Links vom Grünspitz schaut der Kleine und rechts der Große Pleißlingkeil darüber.
Hier noch mal in der Übersicht ohne Stromleitung. Vielleicht stehen hier auf dem Wildfeld ja mal Windräder statt der Masten?
Ich gehe weiter gemütlich über die Wiesen weiter. Das Gras ist schon dürr und herbstlich braun, aber dazwischen blühen noch oder schon wieder Frühlingsenzian.
Auf dem Weg zur Taferlscharte kann ich schon mal einen Blick zum Taferlnock werfen. ich dachte das ist nur ein leicht erreichbarer Grashügel. Von hier macht er allerdings einen anderen Eindruck.
Dieses Köpfl liegt südlich von der Taferlscharte. Es scheint keinen eigenen Namen zu haben, daher gehe ich auch nicht hinauf.
Der Blick in Richtung Taferlnock gefällt mir auch nicht. Strommast und Lawinenverbauung und dahinter steile Felsen. Ganz vorne mache ich das Kastl auf und ...
... kann mir das Taferl ansehen das der Scharte und dem Nock anscheinend den Namen gegeben hat.
Da es von der Scharte für mich nicht weitergeht gehe ich ein kurzes Stück zurück. Am unteren Ende der Lawinenverbauung beginnen Steigspuren, die den Hang nach rechts queren.
Später sehe ich auch einige Steinmännchen. Dann ist der Weg deutlicher und nicht mehr zu verfehlen. Er quert die felsigen Bereiche und geht dann über Wiesen zum Gipfel. Also doch ganz einfach auch wenn es aus der Ferne nicht so ausgesehen hat.
Der Grat nach Süden fällt steil ab. Der Hochfeind und die Stampferwand sind hinten zu sehen.
Hier fällt unter den vielen Gipfeln das Weißeck besonders auf.
Das Mosermandl und der Faulkogel sind (für mich) auch nicht ganz einfach zu erreichen.
Die Permuthwand ist beeindruckend anzuschauen, aber sicher kein Ziel für mich.
Aus dieser Richtung bin ich rauf gekommen. Schön zu sehen sind die Pleißlingkeile und davor der Kesselkopf mit seinen Nachbarn Höllkogel und Grünspitz. Auf Bildern schaut das alles immer viel flacher und einfacher aus als in Wirklichkeit.
Aber vor dem Abstieg muss noch ein Gipfelbild her. Kreuz gibt es keines und dieser Stecken ist nicht auf dem höchsten Punkt.
Ich steige wieder ab und blicke zurück. Es schaut wieder schwieriger aus als es ist.
Der Weg geht recht flach von oben in der Mitte nach links.
Beim Abstieg schaue ich noch mal genau hinauf auf den Kesselkopf und ...
... den Höllkogel um die einfachste Anstiegsmöglichkeit zu erkunden.
Auch diese Türme gehören zum Höllkogel, aber da will ich ja nicht rauf.
Am Höllkogel gehe ich vorbei und dann noch weglos hinauf in Rictung Hengst. Es ist herrlich warm und die Lärchen leuchten golden in der Herbstsonne. Diese Lärche teilt sich mit zwei Zirben ein steinernes Podest. Wenn man zusammen rückt haben alle Platz.
Ich genieße die Landschaft die in herbstlichen Farben gefärbt ist.
Den Umweg habe ich eigentlich gemacht weil ich den Höllkogel auch von der anderen Seite ansehen wollte. Da ist aber die Sonne dagegen. Jetzt steht sie genau dahinter und verhindert einen guten Blick.
Ich gehe weiter bis ich auf den Weg treffe der nahe des Hengstes eine Verzweigung bildet. Dann gehe ich mit Blick auf die Steinfeldspitze zur Südwiener Hütte und ...
... nach einer Pause auf der sonnigen Terrasse ...
... hinunter zur Gnadenalm. Ich muss wohl noch öfter hier her kommen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin 16,7 km weit gegangen, habe 1100 hm bewältigt und dafür fast 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.