Von der Kreuzerhütte zum Eisenhut
Kreuzerhütte, Unterer Zwieflersee, Eisenhut, 2456 m, retour
Auf dem Eisenhut bin ich vor einiger Zeit schon mal gewesen. Seit Anfang August des Vorjahres schwere Unwetter nieder gegangen sind war die Sölkpassstraße. Große Teile der Straße wurden einfach weggeschwemmt. Der Ausgangspunkt bei der Kreutzerhütte war daher für mich lange nicht erreichbar. Jetzt ist die Straße wieder freigegeben, daher nutzen meine Nachbarinnen und ich die Gelegenheit um über den Sölpass zu fahren und den Eisenhut zu besteigen.
Die Unwetter haben die Landschaft nachhaltig verändert. 2016 waren hier Wiesen und Wälder. Jetzt gibt es nur eine Schotterwüste. Die gelben Wegweiser stehen noch da, aber Weg gibt es keinen mehr. Auf den Steinen im Wasser können wir mühsam den Bach überqueren. Etwas weiter oben gibt es eine neue Brücke, die zur Unteren Zwiefleralm führt, aber abgesperrt ist. Auf dem Tor ist eine Warnung vor einem nicht beaufsichtigten Stier, den wir aber nicht gesehen haben. Den Hinweis aus den Stier gab es früher auch schon bei der kleinen Brücke über den Bach. Am Tor sind auch Bretter angebracht, die oben zugespitzt sind dass man ja nicht drüberkraxeln kann.
Die untere Zwiefleralm liegt verlassen da. Kein Stier, keine Kühe, nicht einmal Kälber sind zu sehen. Puh, Glück gehabt.
Der Weg hinauf zum Zwieflersee ist großteils in Ordnung, nur die Brücken haben etwas gelitten.
Eine Steilstufe durch den Wald bringt uns ins Schwitzen.
Der Bereich um den Unteren Zwieflersee ist sehr sumpfig. Das ist ein ideales Gelände für den Moorenzian. Ich fotografiere und erkläre meinen Begleiterinnen, dass es sich um eine sehr seltene Pflanze handelt, die ich erst ein paar Mal gesehen habe.
Bald darauf werde ich Lügen gestraft. Selten habe ich gesagt, aber hier stehen sie in unglaublichen Mengen. Mehr als Löwenzahn und Gänseblümchen. Hier sind sie sicher nicht selten, wenn man zur richtigen Zeit vorbei kommt.
Beim Unteren Zwieflersee ist ein schöner Rastplatz am Ufer, sogar mit einer Feuerstelle. Der sichtbare Gipfel ist nicht unser Ziel, das ist der Arkogel. Rechts hinten ist das Breitdach zu sehen, da war ich sogar schon oben.
Wir müssen ganz nach links hinüber. Über den steilen Hang hinauf in den Sattel rechts vom Eisenhut.
Über den See hinüber und dann hinauf auf den Zinken bin ich auf dem Weg zum Breitdach damals gegangen.
Irgenwo hier durch kommt man zum Oberen Zwielflersee.
Wir wenden uns aber nach links um zum Eisenhut zukommen.
Diese Zirbe muss sich gut an den Felsen anklammern um nicht umzufallen.
Der Hang hinauf ist zwar steil und wird oben etwas steiniger, aber doch problemlos zu bewältigen.
Der Rückblick läßt die Steilheit ein wenig erahnen.
Am Sattel angekommen führen die Markierungen zuerst am Grat entlang. Dann muss man entweder direkt raufklettern (II) oder auf einer steinigen Rampe die Felsen umgehen. Sehr ausgesetzt quert man eine Rinne und dann ...
... auf einem schmalen Wegerl durch Steilgras nach oben ...
... zum Gipfelkreuz. Die Freue ist groß, unzählige Fotos werden gemacht und gleich in die weite Welt verschickt.
Dann geht es vorsichtig wieder runter. Die Querung der Rinne und der ausgesetzten Felsen konnte ich nicht fotografieren. da hatte ich anderes zu tun. Aber Hermi konnte das. Danke für das Foto.
Hier geht es wieder einfacher. Aber trittsicher muss man auch da sein.
Wieder zurück am Sattel geht es nach rechts hinunter.
Genau hier sehe ich wieder eine seltenen Enzian. Erst zu zweiten Mal sehe ich einen Tauernenzian. Leider sind sie noch nicht aufgeblüht.
Oben am Gipfel hat ein starkes Lüftchen geweht. Jetzt steigen wir den Hang wieder runter. Dem Wind entkommen wir ...
... bald. Je weiter wir runterkommen, desto schöner wird das Wetter.
Die Zwieflerseen liegen unter uns. Die Steine bleiben zurück. Der Weg wird immer grüner. Unten im Wald sammeln wir noch eine Menge Eierschwammerl. Es war eine schöne, aber auch anstrengende Tour.
Unsere heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Wir sind 18,1 km weit gegangen,
haben 1350 hm bewältigt und dafür 9 Stunden inklusive Pausen benötigt.