Von Obertauern zur Glöcknerin
Obertauern, Herbertspitze, 2137 m, Gamsleitenspitze, 2359 m, Gamsspitzl, 2340 m, Zehnerkarspitze, 2383 m, Predigtstuhl, 2367 m, Glöcknerin, 2433 m, Wildsee, Obertauern
Es ist nicht weit ins benachbarte Salzbung. Heute besuche ich wieder mal ein Schigebiet, obwohl ich weiß was mich dort erwartet. Im Winter ist da Massenbetrieb, im Sommer ausgestorben wie eine Geisterstadt. Für mich als Nichtschifahrer ist es völlig unverständlich wie sich Massen an Wintersportlern an einem Platz zusammenrotten um ihren "Sport" und vor allen wilde Nächte zu verbringen. Natürlich weiß ich dass die Menschen in der ganzen Umgebung vom Geld der Touristen leben. Dass das leider nur auf Kosten der Natur möglich ist macht mich traurig.
Obertauern im Sommer. Viele geschlossene Hotels, leere Parkplätze, Lifte und Pisten. Nicht gerade ein Bild für den Fremdenverkehrsprospekt.
Sogar die Beatles war hier in Obertauern. Noch immer macht man damit Werbung. Fährt wirklich jemand extra nach Obertauern nur weil die Beatles hier waren? Ich mag die Musik der Pilzköpfe, aber ich mag auch die Musik von Mozart, würde aber deshalb nicht extra nach Raschala fahren weil Amadeus dort gepinkelt haben soll.
Ein idyllisches Bergdorf stelle ich mir anders vor.
Im Sommer sind die meisten Hotels geschlossen. Es wird aber viel gebaut um für den nächsten Winter gerüstet zu sein. Presslufthämmer und Bagger machen machen Lärm, ebenso die LKWs die das Material transportieren. Dann kommt noch ein Hubschrauber, er transportiert Material vom Basislager zu der Baustelle am Berg.
Ich bin schon bei der Bergstation der Achenrainbahn. Dem Lärm von unten bin ich noch nicht entkommen.
Oben sind wilde felszacken zu sehen. Der Gartenzaun trennt die Schottergärten. Wird schon zu was nütze sein?
Hier zweigt der Weg zur herbertspitze ab. Er quert den Hang und beim ersten Anblick schaut es wilder aus als es ist. Ab der Scharte ...
... ist der Weg noch einfacher. Ich bin erleichtert, denn Herbert lächelt mich an.
Dann geht es nur über eine Wiese nach oben zum Gipfelkreuz.
Ein erstes Gipfelbild wird gemacht. Herbertspitze, 2137 m, wieder ein neuer Gipfel in meiner Sammlung.
Ob ich da hinüberkommen könnte zur Kleinen Kesselspitze? Ich wähle die Sicherheitsvariante und gehe wieder zurück zum markierten Weg.
Unterwegs gibt es auch heute wieder schöne Blümchen in großer Zahl.
z.B. das Läusekraut blüht derzeit besonders schön.
Jetzt geht es wieder über die Pisten auf der Gamsleiten nach oben, da wo der Himmel voller Geigen, nein voller Sessel hängt.
Gut dass ich nicht auf die Kesselspitze wollte. Da herunter wäre es schwierig geworden.
Der Aufstieg über die Wiesen ist einfach. Hier kann ich schon wieder viele interessante Gipfelziele sehen. Vom Weißeneck übers Schwarzeck bis zum Hochfeind.
Auf der Gamsleiten sind keine Gams sondern nur Schafe zu sehen. Sie nutzen die Seilbahn als Schattenspender.
Der Gamsleitenspitz hat kein Gipfelzeichen, der ist einfach nur eine Wiesenkuppe. Ich gehe oben drüber und gleich weiter.
Ein "schöner" Tiefblich nach Obertauern hätte ich beihnah geschrieben. Nein schön ist das für mich nicht.
Häuser, Straßen, Pisten, Speicherteiche und dazwischen rattern die Bagger. Natur ist nur dort wichtig wo man kein Geld damit verdienen kann.
Auch hier oben gibt es einen Speicherteich und eine Seilbahn mit planierten Pisten. In der Mitte ist mein nächstes Ziel das Gamspitzl zu sehen, links davon die Zehnerkarspitze.
In der Wiese sind unglaublich viele schwarze Kohlröschen zu sehen.
Ein Rückblick zur Gamsleitenspitze, rechts die Kesselspitze.
Diese Warnung steht hier zu Recht. Dazu später.
Zuerst will ich hinauf auf das Gamsspitzel.
Am Alpenhahnenfuß kann ich nicht einfach vorbei gehen ohne ihn zu fotografieren.
das Gamsspitzel schaut wilder aus als es ist.
Der Anstieg geht über einen Wiesenweg nach oben. Hier gibt es sogar ein Sicherungsseil.
Ein stattliches Kreuz auf einem kleinen Berg ist Kulisse für mein Gipfelfoto.
Da drüben auf der Zehnerkarspitze stehen zwei Wanderer. Der Beginn des Weges ist unten in der Bildmitte zu sehen. Dann geht es über den Schotter sehr steil nach oben in die Scharte rechts vom Gipfel..
Von links nach rechts Predigtstuhl, Glöcknerin, Pleißlingkeil, Großwandspitzen und davor die Teufelshörner. Aber so weit komme ich heute nicht.
Ein letzter Blick zur Infrastruktur nach Obertauern. Dann lasse ich das Schigebiet hinter mir. Der Weg wird schmäler, steiler und schottriger und dann geht es ...
... hinein in die Felsen. Hier mittendurch, das geht ja noch.
Aber dann das letzte Stück hinauf ist schwierig. Ich habe Mühe da hinauf zu kommen. Warum man da noch keine Trittstifte und ein Seil montiert hat verstehe ich nicht. Es ist zwar nur ein kurzes Stück für einige Meter, aber die sind schwierig genug.
Geschafft, ein Blick hinunter in die Schlucht.
Ab jetzt ist es einfach und der Gipfel der Zehnerkarspitze ist erreicht.
Eine Marmortafel gibt Auskunft über Name und Höhe des Gipfels.
Wieder ein Blick nach Westen. Der felsige Predigtstuhl wird links umgangen. dazu muss man ziemlich weit absteigen und verliert viele schwer erarbeitete Höhenmeter.
Von Osten ist die Zehnerkarspitze ein felsiger, zackiger Gipfel. Von Westen nur ein Wiesenhang, der mit Schafen bevölkert ist.
Hier geht der Weg wieder hinauf zwischen Glöcknerin und Predigtstuhl.
Vom Sattel aus sehen sogar die Teufelshörner friedlich und besteigbar aus. Ich gehe nach rechts und hinauf zum Gipfel des Predigtstuhl.
Und erst dann drehe ich um um auf den Gipfel der Glöcknerin zu kommen.
Ein großes Gipfelkreuz das mich an Quasimodo, dem Glöckner von Notre Dame erinnert. ;-)
Da komm ich her. Rechts unten ist der Weg zu sehen der den Predigtstuhl umgeht.
Und da gehe ich heute nicht mehr hin. Morgen werde ich von dort herüber kommen. Links der Pleißlingkeil, rechts die Hintere Großwandspitze. Vom Sattel aus gehe ich ...
... hinunter zum Wildsee und dann zurück nach Obertauern.
Das ist die Felseralm, auch da führt ein Steig hinunter.
In einigem Auf und Ab geht der Weg zurück nach Obertauern. Wer eine gute Kondition hat und schneller geht als ich kann diese Runde mit der morgigen Runde zusammenhängen und an einem Tag gehen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Ich bin 15 km weit gegangen,
habe 1200 hm bewältigt und dafür über 8 Stunden inklusive Pausen benötigt.