Bärenstaffel oder der Versuch die Steinfeldspitze zu überschreiten
Zauchensee, Stubhöhe, Bärenstaffel, 2125 m, Stubhöhe, Oberzauchenseealm, Gamskogelhütte, Schwarzkopf, 2263 m, Unterbergalm, Zauchensee
Bei meiner Regentour auf den Hakopf habe ich mir die Steinfeldspitze schon mal angeschaut. Damals gabe es abgesehen von Regen auch noch große Schneefelder. Etwas später bei meinem Besuch am Strimskogel habe ich nochmal die Steinfeldspitze angesehen, aber auch da war weder das Wetter gut noch die Schneefelder weg.
Diesmal bin ich wieder nach Zauchensee gefahren um mir den Berg ganz aus der Nähe anzusehen. Die Schneelelder sind großteils geschmolzen und auch das Wetter sollt heute dafür geeignet sein. Zauchensee ist ein Schigebiet. Jetzt im Sommer ist es eine Geisterstadt. Die meisten Hotels und Lokale sind wie die Schilifte geschlossen. Es gibt große, jetzt leere Parkplätze und nur wenige Menschen sind hier.
Anfangs gehe ich auf der Asphaltstraße gerade ins Tal hinein. Ein Blick zurück nach Zauchensee ...
... und einer nach vor. In der Bildmitte zeigt sich die Steinfeldspitze, die ich von links nach rechts überschreiten will.
Auf der Stubhöhe gibt es Wegweiser. Zuerst gehe ich auf den Bärenstaffel und dann werde ich ja sehen ob das Schild richtig ist. Geübt wäre ich ja genug, aber was da steht ist unsinnig. Übung bringt da kaum was, schwindelfrei müsste man sein.
Zuerst noch mal ein Rückblick nach Zauchensee. Links steckt der Lackenkogel in den Wolken und rechts der Strimskogel.
Der Weg hinauf in den Sattel ist schon etwas rutschig und schottrig. Hier schaue ich schon mal Richtung Steinfeldspitze, aber ...
... zuerst gehe ich nach links in die andere Richtung. Hier steht das Gipfelkreuz auf dem Bärenstaffel, der im Gipfelbuch mit 2125 m ausweist.
Meine Karte hat den Bärenstaffel mit einer Höhe von 2013 m da unten eingezeichnet. Ob es da auch eine Möglichkeit gibt hinzukommen?
Diese Gipfel kenne ich gut. Es sind das Spatzeck und der Spirzinger, die von der Gnadelalm gut und einfach erreichbar sind. Dahinter ist unter anderen die Glöcknerin, die Großwandspitzen und die Pleißlingkeile zu sehen.
Heute versuche ich da hinzukommen. Es schaut steil und schmal aus und über den Gipfel ziehen Wolkenfelder.
Anfang sind es nur Wiesen, die sind schön zu gehen.
Aber dann wird der Grat schmäler und steiler. Für schwindelfreie Bergsteiger sicher noch kein Problem. Für mich ist das aber schon zu viel. Außerdem weiß ich nicht wie es auf der anderen Seite runtergeht. Ich drehe um!
Dann setze ich mich in die Wiese und freue mich an den Blumen. Diese Polsterpflanze ist wohl irgendein Seifenkraut.
Auch der Silberwurz wächst zahlreich und dicht beieinander.
Da drüben wollte ich runterkommen und den Schwarzkopf und den Gamskogel noch "mitnehmen".
Aber jetzt steige ich wieder ab und finde einige Punktierte Enzianblüten.
Bei der Oberzauchenseealm ist es mir noch zu früh um meine Wanderung zu beenden. Ich beschließe noch in Richtung Gamskogel hinauf zu gehen.
Hier gibt es Schipisten und eine sehr serpentinenreiche Straße. Ich gehe teilweise auf der Straße, teilweise kürze ich über die Pisten ab.
Der Fremdenverkehr lebt von der vergewaltigten Natur. Schigebiete sind wichtig für die Arbeitsplätze. Blick nach vorne und ...
... der Blick zurück zu den Seilbahnen.
Es ist hier nicht ganz so schlimm wie in anderen, großen Schigebieten. Es gibt ja auch noch Blumen auf den Pisten.
Eigentlich wollte ich ja auf den Gamskogel. Da ist er, aber da will ich nicht hinauf, da ist viel zu viel verbaut.
Der Schwarzkopf schaut mir da deutlich interessanter aus, ist aber etwas weiter entfernt.
Eine Hahnenfußart, die nur auf den Bergen wächst.
Kurz vor dem Gipfel beginnt es zu regnen. Ich ziehe meine Regenjacke und -hose an und ziehe den Regenschutz über den Rucksack. So kurz vor dem Gipfel will ich nicht mehr umkehren.
Auf dem Gipfel scheint wieder die Sonne. Nass bin ich trotzdem. Unter dem Regnschutz schwitzt man und wenn man nicht vom Regen nass wird, dann vom Schweiß.
Jetzt sehe ich dass es gut war dass ich umgedreht habe, denn über diesen Grat wäre ich nie runter gekommen.
Der Gipfel des Schwarzkopfel gefällt mir da deutlich besser.
Ich gehe wieder zurück und dann hinunter zum Speicherteich. Im Bild sind auch das Tagweideck und die Arche. Dahin und weiter über den Hinter- und den Vorderkogel bis zum Lackenkogel nehme ich mir ein anderes mal vor.
Eine große Badewanne haben sie mit minimalen Erdbewegungen in diesem Kessel geschaffen. Ohne Kunstschnee geht es heute nicht mehr und dafür braucht man viel Wasser.
Auf meinem Weg zur Unterbergalm begegne ich einem flachen Kuhhintern. Ich kann mich nicht zurück halten und ziehe am Seil das da raus hängt. Plötzlich beginnt die Sperrholzattrappe laut zu muhen. Sicher ganz toll für die Kinder. Ich hoffe aber sie ziehen dann nicht an den Schwänzen von echten Rindern. Es ist noch eoin langer Almstraßenhatscher bis zum Auto. Ich nehme mir wieder einmal vor in Zukunft Schigebiete zu meiden.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 16 km weit gegangen,
habe fast 1500 hm bewältigt und dafür 8,5 Stunden inklusive Pausen benötigt.