Für heute nachmittag ist Regen angekündigt, daher habe ich mir eine kurze und auch nicht so hoch hinaufführende Wanderung ausgesucht. Beim Schleierfall am Großen Bach im Reichraminger Hintergebirge bin ich erst unlängst gewesen. Damals bin ich von Reichraming im Norden über den Buchensteig und den Triftsteig zum Wasserfall gekommen. Danach noch auf den Hochkogel zu gehen war mir zu weit. Diesmal gehe ich den kürzeren Weg zum Schleierfall, nämlich von Süden vom Parkplatz Weißwasser
Die Anfahrt geht von Unterlaussa auf die Mooshöhe und dann auf einer Schotterstraße bergab bis zum Parkplatz Weißwasser.
Zu Beginn immer entlang des Schwarzen Baches flussabwärts. Hier wäre es auch schön zu radeln. Es ist auch ein Teil des Hintergebirgsradweges, allerdings könnte ich dann meine Rundtour nicht wie geplant durchführen.
Es ist alles um mich wunderbar grün. Keine Menschenseele zu sehen. Ich vertreibe mir die Zeit indem ich die Blümchen fotografiere, hier die Lichtnelken.
Die Schachtelhalme bohren sich scheinbar aus dem Boden.
Junge Blätter, saftig und voll Kraft entfalten sich.
Damit ich nicht vergesse wo ich hier eigentlich bin.
Die Blätter der Farne rollen sich langsam auf.
Die Straße führt duch mehrere Tunnels. Hier wurde in früheren Zeiten das geschlägerte Holz auf einer Waldbahn befördert. Die Tunnel wurden mühsam von Hand von den Holzknechten in den Fels getrieben. Die Bahnanlagen wurden längst abgebaut.
Kleine Wasserfälle entlang des Weges.
Die Blumen müssen auf dem Schotterhang ihren Halt finden.
Die Enzian wachsen direkt neben der Straße auf dem harten gewalztem Untergrund.
Überlebenskünstler sind auch die Bäume, die sich hier am Steilhang über dem Bach festkrallen.
In fast senkrechter Wand ist immer noch genug Platz für ein paar Blümchen.
Beim Schleierfall ist Zeit für ein Selbstportrait beim Duschen. ;-) Wenn ich mich dazu nicht ausziehe wird auch die Wäsche gleichzeitig gewaschen. In Wirklichkeit wäre es dazu viel zu kalt und ich stehe mehrere Meter vor dem Wasserfall.
Gleich nach dem Schleierfall beginnt der Triftsteig. Da ich den erst gegangen bin, gehe ich heute gleich den Steig neben dem Hochschlachtbach hinauf. Wer will und genug Zeit hat kann auch den Triftsteig gehen und danach vom Annersteg auch zur Anlaufalm hinaufkommen.
Ich schrecke zurück als plötzlich zwischen meinen Füssen etwas raschelt und sich bewegt, dabei ist die Blindschleiche völlig harmlos aber dazu muss ich sie erst sehen und erkennen.
Der Weg beginnt sehr steil und rutschig, ist aber gut markiert und sonst naturbelassen.
Entlang des Weges blühen die Maiglöckchen, der Waldmeister und andere Blümchen.
Auf diese schon morsche Aussichtsbank setze ich mich lieber nicht.
Davor geht es ordentlich runter. Ich riskiere einen kurzen Blick hinunter in die Schlucht. Rechts neben dem Großen Bach ist ein Teil des Triftsteiges zu erkennen.
Oben am Grat bibt es schöne Ausblicke, ...
... dann geht der Weg sehr schmal quer über die Hänge. Vorsichtig gehen muss man und ja nicht ausrutschen oder gar stolpern sollte man hier nicht.
Teilweise ist der Steig sogar seilgesichert, dabei ist das gar nicht die schmalste Stelle.
Wenn man hier danebensteigt landet man mit Glück im runden Pool. An heißen Sommertagen wäre ein Bad sicher erfrischend, heute ist es zu kalt dazu, außerdem könnte es schwierig sein wieder aus dem Wasser rauszukommen.
"Alles fließt" scheint mir ein gut passender Name zu sein für eine Kletterroute ...
... auf diesen Felsturm am Grat. Nichts für mich, ...
... mir reicht auch die Aussicht von hier und ...
... der Weiterweg am Grat ist mir schon ausgesetzt genug.
Gleich darauf komme ich hinunter zu Bach. So gefällt es mir. Immer am Bach entlang komme ich ...
... zu einem weiteren schönen Wasserfall. Doch dann? Hier komme ich nicht weiter. Nichts von einem Weg zu sehen. Ich gehe zurück und finde die richtige Abzweigung wieder. Es geht vom Bach steil hinauf auf einen Bergrücken.
Das Schwertblättrige Waldvögelein blüht hier und auch ...
... die Sommerwurz. "Sommerwurzpflanzen besitzen keine Chloroplasten und können keine Photosynthese betreiben, sie sind daher vollständig auf die Ernährung durch ihre Wirte angewiesen." Quelle
Allmählich wird der Weg flacher und ich trete aus dem Wald auf die Wiesen der Anlaufalm hinaus.
Der Baum scheint hier gemütlich zu sitzen und zeigt mir seine Kehrseite.
Die Markierungen leiten hier direkt zur Anlaufalmhütte hinüber. Ich gehe weiter hinauf, denn zuerst will ich auf den Gipfel.
Mitten auf der Almwiese wachsen Boviste.
Zuletzt geht es noch etwas steiler durch den Wald, dann ist das Kreuz auf dem Hochkogel erreicht. Die Wolken werden jetzt immer mehr, aber ich kann noch kurz in der Sonne liegen.
Im Norden ist die Aussicht etwas diesig, ...
... im Süden sehe ich vor allem die Wolken immer dunkler werden und näherkommen.
Ich mache mich an den Abstieg, über diesen schönen Wiesenrücken.
Noch ein Blick zurück zum bewaldeten Gipfel.
Beim Bauernkreuz auf dem Klausriegel wäre ein schöner Rastplatz, aber ich mache dass ich rasch zu der schon sichtbaren Anlaufalmhütte komme.
Hier ist geöffnet und es gibt gutes Essen und Getränke. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Hier gefällt es mir.
Ausblick über die Almwiesen zum -, ja welcher Berg ist das jetzt eigentlich?
Als die angekündigte Schulklasse mit zwei Professorinen kommt mache ich mich an den Abstieg. Jetzt ist mir zu viel los, obwohl die alle sehr brav und gut erzogen sind.
Der Abstieg geht zuerst zu den Drei Bildern, da gibt es gleich drei Bildbäume auf einen Fleck und dann auf der Straße entlang des Sonnbergbaches zurück zum Parkplatz Weißwasser, wo die Pestwurz schon üppig wuchert. Um 14 Uhr bin ich beim Auto, um 14:45 beginnt es heftig zu regnen. ich habe es mir gut eingeteilt oder viellleicht einfach nur Glück gehabt und konnte so den Tag vor dem Frontdurchzug noch gut nutzen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich bin 14,6 km weit gewandert und habe
dabei ca. 600 hm überwunden. Dafür war ich 6,5 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs. Download Track