Nach meiner Wanderung zum Geschriebenstein im Günser Gebirge habe ich festgestellt dass es im Burgenland noch andere Gebirge gibt. Das Rosaliengebirge in seiner ganzen Länge zu überschreiten habe ich mir heute vorgenommen. Mein Auto habe ich in Bad Sauerbrunn abgestellt. Dazu nutze ich den Autobus mit dem die Schüler nach Mattersburg zur Schule gebracht werden. Er fährt um 7:02 in Bad Sauerbrunn ab. Es heißt daher zeitig azfstehen, aber damit habe ich kein Problem. Ich habe auch kein Problem damit, dass die Schüler schon am Morgen so müde sind dass sie unbedingt sitzen müssen, wenn ich 25 km gehen kann, kann ich auch 10 Minuten im Bus stehen. Kein Verständnis habe ich für junge Erwachsene, die mit ihrer Tasche den Nebensitz blockieren und keinen Finger rühren um einem weißhaarigen Pensionisten den Platz anzubieten.
In Sieggraben angekommen bin ich erst einmal überrascht von den Wegweisern. Die schauen irgendwie ausländisch aus.
Trotz der Tafeln finde ich den Beginn meiner Überschreitung. Hier gehts hinauf wie ich mit technischer Hilfe feststelle.
Auch diese Infosäule würde mir nicht helfen, gut dass ich die geplante Route auf den Garmin geladen habe.
Hinter mir zeigt sich erstmals die Sonne. Noch kämpft sie mit dem Nebel.
Mein erster Gipfel des Tages, der Sieggrabner Kogel liegt vor mir. Ich stehe vor einem hohen Zaun. Solche Zäune habe ich schon oft überklettert, das wäre für mich kein Problem. Doch diesmal kann ich den eingezäunten Bereich einfach umgehen, er reicht nicht bis zum Gipfel, sondern schützt die Christbaumkulturen vor Wildverbiss.
Jetzt kann ich ungehindert zum höchsten Punkt vordringen.
Immerhin ein Vermessungsstein. Der Sieggrabner Kogel ist wie alle andern Gipfel die ich heute besuche ziemlich uninteressant.
Interessanter ist da schon der Sonnenaufgang. Frühes Aufstehen zahlt sich aus, das sollte ich viel öfter machen.
Der Scheeberg ist noch in zartes Rosa getaucht.
Die Gipfel sehen alle ziemlich gleich aus. Ist das jetzt der Marriegel oder schon der Greimkogel?
Das ist kein Gipfelzeichen.
... und was diese "Kunstwerke" bewirken sollen ist mir auch nicht klar. Darf das Wild nicht von der Wiese fressen?
Es gibt auch Wegweiser und Markierungen. Ich ignoriere sie so weit es geht, die verwirren nur.
Diese Hubertus-Kapelle steht zwischen Greimkogel und Schwarzkogel, sie ...
... ist gut vor Reitern und Radfahrern geschützt.
Gipfelstein, Vermessungszeichen, Grenzstein? Was auch immer, wurscht und weiter quer durch den Wald.
Gut eingezäunt sind die Privatgrundstücke bei den Rosalienhäusern, sonst kommen noch die Rehe auf den Rasen. Irgendwo an der Straße soll ein Rotes Kreuz sein, aber auch da kann ich nicht hin.
Ich gehe am Zaun entlang und komme den kreischenen Motorsägen immer näher. Dann finde ich diese Felsen, die mich ans Waldviertel erinnern. Dort findet man sie überall, hier in der Rosalia sind sie die Ausnahme.
Da vorne sind einige Häuser, die ihren Privatbesitz nicht eingezäunt haben. Ich kann zur Straße vordringen.
Über den Parkplatz für gehfaule Besucher der Rosalienkapelle kurvt eine Einradfahrerin. Mir gefällt auch das Marterl an der Straße.
Die Rosalienkapelle kann ich leider nur von außen besichtigen, denn ...
... alle Türen sind gut verschlossen.
Immerhin gibt es viele Informationen und ...
... gute Sicht über das Nebelmeer.
Auf meinem weiteren Weg fallen mir immer wieder diese alten Grenzsteine auf.
Laut Taferl hat diese Säule drei Namen. Weißes Keuz/Mariazeller Kreuz/Gemauertes Kreuz.
Meistens bin ich in der Sonne, bzw, im Schatten der Bäume unterwegs, nur manchmal gibt es auch Nebel, der schöne Stimmungen zaubert.
Das Tobiaskreuz berichtet vom verirrten Tobias, der "... mit Hilfe Gottes und der braven kaiserlichen und fürstlichen Förster" gefunden wurde.
Noch ein sehr alter Grenzstein.
Nur selten gibt es Fernblicke wie hier auf dem Krieriegel.
Sonne, hohes Gras ...
... und Nebelstimmungen.
Von unten schwappt der Nebel auf den Sattel zwischen zwei Hügeln.
Zwischen den Bäumen kann ich kurz den Schneeberg erspähen.
Ein Bildbaum ist durch ein Fahrverbotstaferl verunstaltet.
Der Gipfel des Bauernmaiß schaut aus wie alle andern an meiner heutigen Strecke.
Es wird Zeit für eine Jause, es gibt Rüben, Kukuruz und Äpfel.
So gestärkt habe ich kein Problem den Bergkogel zu erklimmen, wo es einen kleinen Steinmann gibt, allerdings erst seit heute.
Ich bin jetzt wieder genau an der Nebelobergrenze unterwegs was mich überhaupt nicht stört, ganz im Gegenteil.
Auf dem Gespitzten Riegel gibt es ein Namenstaferl, eine desolate Sitzgelegenheit und einen Behälter mit dem Gipfelbuch.
Quer durch die Brombeersträucher gehe ich noch auf dem Mitterriegel, der ...
... eine Feuerstelle, ...
... einen Tisch mit Tannenreisig und Kerze ...
... einen schön behauenen Stein und ...
... sogar ein Gipfelkreuz hat.
Beim Abstieg gerate ich tiefer in hohe Brombeerstauden. Nur mühsam kann ich sie durchdringen und erreiche abgekämpft Bad Sauerbrunn. Es gibt viele schöne alte und einige ebenso schöne neue Villen und ...
... es gibt den Sonnberghof.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Burgenland eingezeichnet. Ich bin 25,3 km weit und 600 hm im Aufstieg und 800 hm im Abstieg gewandert, dazu habe ich fast 7 Stunden benötigt.