Der Geschriebenstein (auch: Gschriebenstein, ungarisch: Írott-kő) ist mit 884 m die höchste Erhebung des Burgenlandes und Westungarns. Er ist der höchste Punkt des Günser Gebirges und der östlichste Ausläufer der Alpen. In Österreich hat der Berg eine maximale Höhe von 879 m ü. A. (Quelle: Wikipedia)
Schon öfters wurde ich gefragt ob ich den Geschriebenstein schon bestiegen habe. Trotz seiner geringen Höhe hat er als Landeshöchster des Burgenlandes eine gewisse Berühmtheit erlangt. Vom Parkplatz an de Straße ist er in einer halben Stunde zu erreichen. So eine kurze Wanderung ist für die lange Anfahrtszeit zu wenig, daher habe ich eine Runde geplant die mich über den zweithöchsten Berg des Burgenlandes den Großen Hirschenstein zum Geschriebenstein bringt.Das Wetter ist anfangs noch bestens, aber von Nordwesten kommt eine Wolkenfront auf uns zu. Da bietet es sich an nach Südosten zu fahren, da ist die Chance auf Sonne am Größten. Blauer Himmel und Sonnenschein gibt es am Ausgangspunkt in Glashütten, südlich von Lockenhaus.
In Glashütten marschiere ich durch den Ort an den Waldrand. Bei jedem zweiten Haus werde ich von Hunden verbellt. Bei diesem grünen Haus am Waldrand ist alles rund, die Wände und auch das Dach. Hier springen gleich drei junge Hunde bellend herum. Zu meiner Beruhigung sind sie und bleiben sie hinter dem Zaun.
Markierungen und Wanderwege gibt es hier nicht. Ich gehe über solche Schneisen auf den Breitriegel. Sie scheinen der Beobachtung von Wild(-schweinen) zu dienen, denn überall sind sie mit Hochständen und Futterstellen (Mais) bestückt.
Die Gegend erinnert mich an den Wienerwald, die mit Moos übewachsenen Steine lassen auch ans Waldviertel denken.
Ab und zu überquere ich eine Forststraße und noch öfter stehen diese Wachtürme in der Gegend. Ich hoffe nicht mit Wildschweinen verwechselt zu werden, aber es ist kein Jäger zu sehen.
Auch diese Wiese ist von einem Hochstand gut zu überblicken.
Ich bin schon in der Nähe des Kleinen Hirschensteins. Kurz suche ich im Wald nach einem Gipfelzeichen, dann finde ich den markierten Weg, der mich zum Großen Hirschenstein bringt.
Ein interessanter Ort ist Dreihotter. Hier gibt es Sitzbänke, Liegen und jede Menge Wegweiser und Hinweistafeln.
Hier lerne ich auch was ein Hottergebiet ist und dass es eigentlich Vierhotter heißen müsste.
Ein Naturlehrpfad informiert über weitere interessante Dinge.
Durch die Bäume schimmert die riesige Sendeanlage des ORF auf dem Gipfel des Großen Hirschensteins.
Daneben steht ein Gipfelkreuz, hier im Gegenlicht ...
... und noch einmal in der Sonne. So richtig passt der Steinhaufen nicht auf die flache Wiese, aber als Motiv für ein Gipfelbild passt er gut.
Etwas später steht auf einem weiteren (unbenannten?) Gipfel ein zweiter Sender. Da dürfen nur Befugte hin und die nur auf eigene Gefahr. Der Weg geht um den Hügel herum und trifft danach wieder auf den Kamm.
Am Parkplatz an der Straße steht die "Ranch". Es scheint sogar geöffnet zu sein. Ich habe nicht damit gerechnet, außerdem ist es nicht mehr weit zum Gipfel den ich noch in der Sonne erreichen will.
Dieser Radfahrer scheint Angst zu haben dass sein Fahrrad gestohlen wird. Hat er für einen diebstahlsicheren Abstellort gesorgt?
Direkt an der Straße steht auch das Kriegerdenkmal, das an die Opfer beider Weltkriege erinnert.
Die EU hat den Naturpark mitfinanziert. Die Natur war wohl auch ihne Geld hier, aber ein Naturpark besteht nicht nur aus Natur. Da braucht es Parkplätze, jede Menge Taferl und einen geologischen Lehrpfad.
Hier geht es zum Gipfel.
Unterwegs gibt es einige Steine zu besichtigen. Diese Basaltbombe stammt aus dem ehemaligen Vulkan am Pauliberg. Flüßiges Gestein wurde hochgeschleudert und kühlte in der Luft ab. So entstanden diese runden Steinkugeln.
Irgendwann werde ich doch auch den Pauliberg besteigen müssen, der mich bisher nicht sonderlich interessiert hat.
Der Gipfel des Geschriebenstein an der österreichisch-ungarischen Grenze.
Das Gipfelkreuz aus Aluminium gibt es erst seit Mai 2012. Es passt gut auf den Felsen, auch wenn es nicht der höchste Punkt ist.
Dort steht die Aussichtswarte, die ich noch im Sonnenschein erreiche.
Dank Europäischer Union sind alle Wege schön beschriftet. Nur mein Ziel Glashütten ist nicht angeschrieben.
Vom Aussichtsturm ist beim Rückblick zum Hirschenstein nicht viel zu sehen. Deutlich sieht man die Wolkenfront die näherkommt.
In der anderen Richtung liegt Güns (Köszeg). Rechts über der ungarischen Ebene ist noch wolkenloser Himmel ...
... während von Norden dicke schwere Wolken näherrücken.
Im Zoom ist noch der Schneeberg zu sehen. Bei der Anfahrt hat der Schnee noch in der Sonne geleuchtet.
Die Rastbänke sind noch in der Sonne. Ich genieße die Jause und schaue zu wie die Wolkenfront langsam die Sonne verdeckt.
Um zu meinem Auto zurückzukommen suche ich mir meinen eigenen Weg durch den Wald. Mit technischer Unterstützung ist das kein Problem. Ich finde noch einen (unbenannten?) Gipfel mit ca. 720 m Höhe.
Auf den Gipfel der Dürrleiten, 607 m, verzichte ich und gehe gleich in den Steingraben hinunter, durch den ich nach Glashütten zurückkomme. Die Gegend erinnert mich sehr an den Wienerwald. Trotzdem ist ein Besuch im Burgenland auch für Gipfelsammler ein Gewinn. Heute habe ich das Günser Gebirge besucht, aber es gibt ja noch das Rosaliengebirge, das Ödenburger Gebirge und das Leithagebirge. Eigentlich ganz schön viel Berge für ein kleines Bundesland im Osten Österreichs.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Burgenland eingezeichnet. Die Runde ist 16 km lang, ca. 650 hm waren zu überwinden, wofür ich 4,5 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs gewesen bin.