Die schönen Herbsttage kann man kaum besser nutzen als mit einer langen Höhenwanderung in den Niederen Tauern. Heute habe ich den mit 2417 m höchsten Gipfel der Seckauer Tauern als Ziel ausgesucht. Ich war schon einmal oben. Vor ein paar Jahren (Juni 2007) habe ich mit Bergfreunden die große Runde von Norden über den Grieskogel zum Geierhaupt und weiter über den Kerschkern bis zum Jansenberger gemacht. Diesmal will ich den Gipfel von Süden über den unmarkierten Saurücken erreichen.
Ich starte am idyllischen Ingeringsee. An schönen Sommersonntagen sind hier viele Besucher. Sogar heute stehen schon ein paar Autos am Parkplatz. Menschen sind keine zu sehen.
Schon vorher habe ich einmal angehalten um mir den Saurücken anzusehen, über den ich aufsteigen werde.
Anfangs gehe ich am Ingeringsee entlang, aber bald gehe ich rechts hinauf in den Wald.
Ausblick nach Osten, da gibt es auch einige schöne Rücken. Ich versuche den Schmähhausrücken zu erkennen, da will ich morgen rauf auf den Hochreichhart.
Es gibt einen Steig hinauf auf den Saurücken, den ich manchmal zu erkennen glaube. Meistens gehe ich auf Wildwechseln oder einfach durch den Wald wo es geht. Steil ist es meistens auch, dann wird der Wald lichter.
Auf dem Rücken angekommen habe ich einen schönen Rückblick in das Ingeringtal mit dem gleichnamigen See.
Der Hirschkarlgrat und der Hochreichhart sind im Gipfelbereich etwas angezuckert, aber heute ist es warm und der Schnee wird bald wieder weg sein.
Ob das Hölltal auch eine Erkundung wert wäre? Ich kann aber nicht sagen ob man da irgendwo auf den Kamm hinaufkommt.
Heute bin ich unterwegs auf dem Saurücken. Hier ist es weniger steil und sehr angenehm zu gehen. Der Gipfel der vor mir liegt ist der Höllkogel, 2323 m.
Auf der anderen Seite des Ingeringtales liegt der Sonntagkogel. Ich war bereits oben, nur über die Felsen der Tierscharte, links im Bild habe ich mich nicht raufgetraut.
Hier hinauf auf den Höllkogel ist es dagegen einfach. So gefällt mir wandern.
Schaut sehr felsig aus auf dem Gipfel des Höllkogels mit Blick zum Geierhaupt.
Es geht weiter über Wiesen und Steine. Manchmal sind Wegspuren zu erkennen. Aufpassen muss ich nur auf die Schneeflecken um darauf nicht auszurutschen.
Höllkogel und Hochreichhart ...
... und der Weg zum Gipfel.
Traumhafte Stimmungen und Ausblick trotz Wolken. Immer wieder mache ich Fotos um diese schönen Augenblicke wenigstens halbwegs festzuhalten. Bilder können aber die Freude die ich empfinde nicht festhalten.
Der Gipfel schaut winterlich aus, aber es ist warm in der Sonne. Ich kann zusehen wie der Anraum abtropft und -fällt.
Ich bleibe eine Weile am Gipfel und lasse die Eindrücke auf mich wirken.
Kann man Freude speichern? Oder die Strahlen der wärmenden Herbstsonne? Ich denke an den kommenden Winter mit Schnee, Kälte und Nebel - und bin glücklich dass es heute noch nicht so weit ist.
Auf dem Rückweg wäre ich fast ausgerutscht. Der Boden ist noch gefroren, die Steine mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Ich mache mich auf den Weg nach Nordwesten. Bald habe ich die vereisten Stellen hinter mir gelassen. Vor mir liegt der Schrimpfkogel. Bei unserer Wanderung im Juni 2007 sind wir knapp am Gipfel vorbeigegangen, weil wir auf dem markierten Weg geblieben sind. Heute gehe ich hinauf zum höchsten Punkt.
Vorher noch ein Blick nach Norden ins Finsterliesingkar. Von da führt auch ein Weg auf das Geierhaupt.
Gipfelsteinmann auf dem Schrimpfkogel mit Blick zum Geierhaupt.
Vor mir liegt der Kerschkern (K2), er wird auch Kerschkernkogel genannt oder kurz K3. Er geht sich heute nicht mehr aus. Ich gehe nur bis zum Krügltörl (leider gibt es keinen Hopfensaft), dann gehe ich hinüber zum Schaunitztörl.
Hier weiß der 2072 m hohe Gipfel des Hahnenkamms zu beeindrucken. Ich überlege ob ich da raufkommen könnte, aber von der Seite sehe ich für mich keine Möglichkeit.
Auch von der anderen Seite des Törls schaut dieser Hahnenkammgipfel für mich unbesteigbar aus.
Ich such nicht nach einem Weg sondern gehe einfach über die Steilwiesen hinab. Auch von der Breitseite schaut der Hahnenkamm noch schwierig, aber nicht mehr ünmöglich zu besteigen aus.
Ein Rückblick zum Schaunitztörl. Ich liege eine Weile in der Sonne und labe mich an den köstlichen Heidelbeeren. Einige Quellen erlauben das Auffüllen der Wasserflaschen.
Dann finde ich einen ausgetretenen Weg. Mitten durch die Latschen wäre es schwierig geworden. Hier sitzt ein Mann, er beobachtet schon seit einer Stunde die Hirsche. Mich hat er auch schon beobachtet. Er meint ich bin falsch gegangen, weil ich nicht am Weg abgestiegen bin. Für mich war der Abstieg über die Wiesen richtig. Ich nehme mir keine Zeit für die Hirsche, noch ist mein Bewegungsdrang nicht gestillt.
Durch diese Landschaft absteigen ist sehr genussvoll. Die Blätter der Heidelbeeren leuchten in der Sonne.
Fast bedaure ich hinunter in den Wald und damit in den Schatten eintauchen zu müssen. Aber auch der Rückweg durch das Tal zum Ingeringsee ist angenehm. Ich bin glücklich diesen Tag auf dem Berg verbracht zu haben, ich bleibe über Nacht und morgen gehe ich auf den Hochreichhart.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Runde ist 16 km lang und 1280 hm sind zu überwinden, wofür ich etwas über 7 Stunden benötigt habe.
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