Heute hatte ich eigenlich keine Wanderung geplant. Entschieden habe ich mich erst nach dem Aufwachen in der Früh. Beim Frühstück höre ich den Wetterbericht, es soll schön sein, da kann ich nicht zuhause bleiben. Ich nehme meine Wandersachen und fahre auf die Autobahn. Während der Fahrt überlege ich wo ich hinfahre. Es soll nicht zu weit weg sein, nicht zu anstrengend, aber ich schon hinauf über die Baumgrenze. Da ich auch schon spät dran bin, fahre ich hinauf zum Preiner Gscheid.
Es ist schon fast 9 Uhr als ich am Gscheid ankomme. Da heute Freitag ist gibt es noch genug freie Gratisparkplätze.
Mein erstes Ziel ist die Reißtaler Hütte. Soll ich den Gretchensteig oder den Reißtalersteig hinaufgehen? Auch das Große Fuchsloch ist von hier einfach zu erreichen. Diese Anstiege kenne ich alle schon.
Ich habe noch Lust auf eine größere Runde und gehe hinüber zur Karreralm ...
... und dann hinauf über den Altenberger Steig, der einfach und mir auch schon bekannt ist.
Beieindruckende Felsen, ...
... schöne Blumen (Deutscher Fransenenzian) ...
... und eine Supersicht zur Schneealpe genieße ich auf dem Weg ...
... zum Gipfelkreuz auf dem Gamseck.
Hier treffe ich auf einen Wanderkollegen, der in der Nähe übernachtet hat. Gut zum Überleben in der Wildnis ausgerüstet mit Schlafsack und Zelt und vielem anderen hat er ein Feuerchen gemacht und brät in der Alufolie die gefundenen Eierschwammerl. In einem kleinen Flascherl hat er sogar Olivenöl dabei. Ich darf die Schwammerl kosten, dann ziehe ich weiter.
Auf er Heukuppe bläst eine frische Brise. Hier kann ich eine Jacke vertragen.
Hinter dem Kriegerdenkmal suchen auch andere WanderInnen ein wenig Schutz vor dem Wind. Jacke mit Kapuze über dem Kopf wärmen aber nicht die nackten Wadeln. Trotzdem kommt mir kurz danach beim Abstieg ein Bergläufer mit nacktem Oberkörper entgegen. Mir ist kalt wenn ich ihn ansehe.
Erwärmend finde ich die unglaubliche Anzahl dieser Enzianart in der Nähe ...
... des Karl-Ludwig-Hauses.
Die Ledergarnitur vor dem Kamin schaut sehr gemütlich aus.
Das kann man von dieser Hütte nicht sagen, die außerdem gesperrt ist. Und was jetzt?
Über den Schlangenweg hinunter will ich noch nicht. Über den Bißmarcksteig durch die Felsen reizt mich auch nicht.
Ich gehe oben über den Predigtstuhl drüber zu diesem Gipfelzeichen, auf einem Vorgipfel mit Blick zur Hütte.
Jetzt wird es keinen mehr wundern, dass der nächste POI auf meinem Weg das steinerne Schiff am Trinksteinsattel ist, das den Weg zur Bergrettungshütte weist. Noch brauche ich nicht gerettet werden, daher gehe ich über ...
... den Dreimarkstein ...
... zur Scheibwaldhöhe, wo der Schneeberg heute etwas undeutlich zu sehen ist.
Bei der Bärengrube suche ich nach einer Möglichkeit durch diese abzusteigen. Gleich hier?
Oder im roten Schotter neben der Wand?
Immer suchend oben entlang gehend wird der Abbruch immer unangenehmer. An den besten Stellen bin ich schon vorbei.
Die Gämsen sind auch auf der Suche nach einem Fluchtweg. Die haben aber andere Möglichkeiten als ich.
Ich gehe jetzt doch weiter bis zum Klobentörl, wo ich einen einfachen und ungefährlichen Abstieg vorfinde.
Bei der Dirnbacher Hütte halte ich mich nicht lange auf. Ich freue mich auf eine neuerliche Begehung des ...
... Ho-Chi-Minh-Pfades der hier angeschrieben ist. Die direkte Verbindung zur Neuen Seehütte bin ich vor ein paar Jahren einmal gegangen. Der Weg war ziemlich zugewachsen, die alten Markierungen waren übermalt. Manche Kreise haben versucht diesen schönen Weg in Vergessenheit geraten zu lassen.
Heute stelle ich fest dass der Weg besser begehbar ist als früher. Einige Latschen wurden ausgeschnitten.
Es gibt neue Markierungen, die Wegfindung und die Begehung ist völlig problemlos.
Auch scheinen mir die Wegspuren deutlicher zu sein als früher. Vielleicht haben die Internet-Berichte doch etwas Positives bewirkt.
Auf der Wiese bei der Eishöhle blüht der Blaue Eisenhut, die Gräser zeigen schon herbstliches Gelb.
Diese Schotterriese schaue ich mir sehr aufmerksam an, seit ich einmal im Nebel genau da aufgestiegen bin, ohne wirklich zu sehen was mich erwartet.
Natürlich gehe ich nicht weiter ohne noch einen Abstecher zur Eishöhle zu machen. Hier erwartet mich eine Überraschung.
Eine Menge Leute sind dabei sich in die Höhle abzuseilen. Es wäre jetzt ein leichtes zu fragen ob ich deren Seil benutzen darf um auch erstmals die Höhle von unten zu sehen. Ich weiß nicht, ob sie mich verstanden hätten, ich jedenfalls verstehe kein Wort von dem was sie gesprochen haben.
Ich finde auch dass schon genug Leute unten in der kleinen "BESONDERS GESCHÜTZTEN HÖHLE" sind. Da bekäme ich ja klaustrophobische Anfälle. Ich gehe weiter ohne abzusteigen.
Bei der Holzknechthütte (Neue Seehütte) befolge ich den Ratschlag. Ich spitze die Ohren und lasse die Blicke schweifen — und mir das isotonische Getränk schmecken. Stimmt, das tut gut. ;-)
Gut tut mir vor allem dass kaum Menschen hier sind. Ich bin da auch schon auf Massen von Menschen getroffen, die mich die Flucht ergreifen haben lassen. Heute ist es angenehm ruhig.
Mein Abstiegsweg ist gut angeschrieben.
Ein Rückblick zur Preiner Wand darf hier nicht fehlen. Schön anzusehen ist sie ja, ein Aufstieg auf dem Haidsteig interessiert mich dagegen überhaupt nicht.
Am Waxriegelhaus vorbei wandere ich gemütlich zurück zum Preiner Gscheid. Tut wirklich gut so eine Wanderung über die Hochflächen der Raxalpe. Ich nehme mir vor so was öfter zu machen.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 22,4 km und ca. 1400 hm gegangen. Dazu habe ich fast 8 Stunden benötigt (inkl. Pausen).