Nach einer angenehm ruhigen Nacht in der gut besuchten Sonnschienhütte ist heute ein etwas entlegener 2000er-Gipfel am Hochschwab mein Ziel. Der Karlstein liegt abseits der markierten Wege am Plateau und ist daher nicht einfach zu erreichen. Wenn man die anderen Gipfel in der Umgebung bereits besucht hat, wir aber auch dieser Gipfel für Sammler interessant.
Frühstück gibt es erst ab halb Acht. Ich bin daher schon vorher draussen um mir den Sonnenaufgang anzusehen. Dafür liegt die Hütte eigentlich zu tief, oben auf einem Gipfel wäre die Ankuft der Sonne beeindruckender anzusehen.
Nach dem Frühstücksbuffet gehe ich gleich hinter der Hütte hinunter in den Murmelboden. Da hinten sehe ich das Tal wo ich bei einer Schlechtwettertour im November des Vorjahres vom Polstersattel runtergekommen bin. Irgendwann werde ich noch mal da unterwegs sein um über den Sattel zum Griesstein zu gehen. Diese Tour steht noch auf meiner Wunschliste.
Damals bin ich westlich der Seemauer zum Öhler aufgestiegen. Auch heute ziele ich diesen Weg an. Anfangs sind viele Kuhsteige, die vom richtigen Weg ablenken. Später werden die Steigspuren deutlicher. Hier geht es neben den Felsen aufwärts.
Damals bin ich bis zum Öhler hinaufgegangen, wobei ich den Weg verloren hatte. Diesmal verlasse ich den Weg absichtlich, denn ich will auch den Gipfel der Seemauer besuchen. Das Wetter wird immer besser, nur auf dem Vorderen Polster hängt eine Wolke.
Kurz vor dem Gipfel sehe ich unten den Sackwiesensee liegen. Am Rückweg werde ich dort vorbeikommen.
Die Sonnschienalm habe ich schon weit hinter mir gelassen.
Die kleine Erhebung links der Bildmitte ist der Öhler. Im Vorjahr habe ich ihn im Nebel nur mit Hilfe des GPS gefunden. Hier oben gibt es keinen Weg, dafür kann ich sehen wo ich hingehe.
Entlang von felsigen Abschnitten und tiefen Dolinen findet sich ein Weg um die Latschenfelder.
Dazwischen blüht der Kranzenzian, oder auch Rätische Enzian.
Durch solches Gelände suche ich mir einen Weg Vom Öhler nach Osten. Da ist es nicht immer ganz einfach die Richtung beizubehalten. Die Batterien meines GPS sind auch so sehr schwach, so dass ich es ausschalte.
Vor dem Gipfel wird das Gelände immer einfacher. Über sanft geneigte Wiesen komme ich zum Gipfelsteinmann.
Riegerin und Kräuterin mit dem Fadenkamp.
Das ist die Richtung, die ich heute einschlage. Überraschend einfach gehts weiter zum Hochwart, rechts, der linke ist nur ein Vorgipfel ...
... auf dem ein Steinmann steht. Jetzt ist das Gipfelkreuz schon zu sehen. Rechts unten sehe ich Steinböcke, die sind aber noch zu weit weg.
Hier bin ich schongewesen. Auch das war eine Nebeltour. Den Gipfel habe ich bei null Sicht mit GPS-Hilfe gefunden.
Für mich wird es Zeit zurückzugehen. Zuerst gehe ich runter zu den Steinböcken ...
... die sich von mir nicht besonders stören lassen. Sie schauen kurz auf und grasen dann seelenruhig weiter.
Ich habe noch zwei Hochschwab-Zweitausender vor mir. Weglos überschreite ich den Großen und den Kleinen Speikboden. Das sind nur so kleine Erhebungen auf der Hochfläche. Danach gehe ich zum Hauptweg hinüber um ...
... über die Hundsböden ...
... zur Häuselalm zu kommen. Sie ist gut besucht, auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht. Auch ich erlaube mir eine Pause.
Ich habe noch einen weiten Rückweg vor mir. Vorbei an der Sackwiesenalm gehe ich noch hinunter ...
... um Sackwiesensee. Der ist viel zu idyllisch um einfach oberhalb vorbeizugehen.
Ohne Worte
Ohne Worte, einfach nur schön.
Da bin ich heute früh hinauf im Einschnitt zwischen Vorderen Polster und Seemauer.
Die Sonnschienhütte mit dem Ebenstein dahinter. Jetzt brauche ich nur noch über die Russenstraße mit einigen Abschneidern hinunter um wieder zum Parkplatz zu kommen.
Bei der Heimfahrt bleibe ich kurz beim berühmten Grünen See stehen.
Heute gefällt es mir hier überhaupt nicht. Wenig Wasser, dafür viele Menschen, Kinder, Hunde. Überfüllte Parkplätze und volle Wirtshausterrassen lassen mich schnell die Flucht ergreifen.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 21 km und ca. 1150 hm im Aufstieg und 1700 hm im Abstieg gegangen. Ich war nicht ganz 8 Stunden unterwegs (inkl. Pausen).