Am heutigen Samstag geht die Gruppen-Wanderwoche im Stubaital zu Ende. Ich wusste von Anfang an, dass mir eine Woche im Stubaital sicher zu wenig ist und habe mein Zimmer gleich noch eine für eine zweite Woche reserviert. Nach dem Frühstück fahren meine Wanderfreunde nach Hause. Ich verabschiede mich und mache mich auf den Weg. Da ich die ganze Woche den ganzen Tag und auch am Abend beschäftigt war, hatte ich gar keine Zeit um meine Touren zu planen.

Immer wenn ich morgens unsere Unterkunft in Fulpmes verlassen habe, ging mein Blick zu den Grasbergen hier im Bild. Eine Besteigung stand bisher nicht auf dem Programm, wir wussten überhaupt nicht um welche Gipfel es sich handelt. Ich musste erst in der Karte nachschauen um die Saile und das Nederjoch zu erkennen.

Eine genaue Route habe ich diesmal nicht geplant. Ich fahre einfach in den Nachbarort Telfes und dort hinauf so weit es erlaubt ist. Hier finde ich einen kleinen Parkplatz und gelbe Wegweiser zur Pfarrachalm. Gegenüber erblicke ich unser gestriges Ziel, die Serles.

Eine Rastbank mit Aussicht, auf der Serles, ganz links war ich gestern, auf dem Habicht in der Bildmitte schon 2007, rechts liegt der Hohe Burgstall, der wird in ein paar Tagen mein Ziel sein.

Die Pfarrachalm kommt in Sicht, dahinter die Felswände des Ampfersteins.

Die Pfarrachalm liegt auf einem sehr schönen Aussichtsplatz. Unter den Sonnenschirmen auf der Terrasse gefällt es mir gut. Eine kurze Frühstückspause tut gut, zu lange darf ich nicht sitzen bleiben, sonst werde ich zu faul zum Weitergehen. Die Wirtin gibt bereitwillig Auskunft über die Wege in der Umgebung.

Ich gehe gleich wieder steil hinauf und schaue auf die traumhafte Lage der Pfarrachalm zurück.

Die Wiesen sind übersäht mit herrlichen Blumen. Mir gefällt das seltene Brandknabenkraut genau so gut wie die häufigen Skabiosen und die Blüten des Sumpf-Herzblattes.

Nicht nur Einzelblüten faszinieren mich, sondern fast noch mehr die unglaubliche Anzahl von Blüten an den Polsterpflanzen.

Die Felswände des Ampfersteins wirken abschreckend und faszinierend zugleich Über dem Sattel ist das Hoadlhaus zu erahnen. In diesen Sattel, das "Halsl" geht ein Weg hinüber und von dort über den Grat zur Saile. Wie mir die Wirtin erzählt hat, kann man auch direkt über die Wiesen zu Gipfel aufsteigen. Das mache ich und werde mit herrlichen Blumen belohnt.

Kohlröschen auch Männertreu genannt gibt es in unglaublicher Anzahl und Vielfalt.

Im Gras verstecken sich auch einige Edelweiß.

Der Aufstieg dauert eine Weile, nicht weil es so weit ist, sondern weil es so viele Blumen gibt die ich fotografieren muss. In weiß ...

... und in rot, wie immer sie auch heißen mögen.

Langsam nähere ich mich dann doch dem Gipfel. Auf meinem Aufstiegsweg war ich allein, aber hier ist einiges los. Der Großteil der Wanderer hat auch hier den kürzeren Weg aus der Axamer Lizum gewählt.

Ich genieße die Aussicht ins Inntal, westlich von Innsbruck mit den Orten Axams, Zirl, Götzens mit dem westlichen Teil des Karwendelgebirges.

Weiter östlich liegt Innsbruck mit der berühmten Nordkette. Zwei spitze Gipfel mit Kreuz fallen mir auf. Die sind nicht weit weg, da könnte ich noch hingehen.

Im Südwesten liegen die Kalkkögel. Die sind mir zu felsig um für mich interessant zu sein.

Dieser nahe Gipfel interessiert mich schon eher. Ob der einen eigenen Namen hat, oder nur ein Vorgipfel der Saile ist, kann ich meiner Karte nicht entnehmen. Es ist nicht weit und bald bin ich oben.

Oben steht eine junge Wanderführerin und erklärt in englischer Spache ihren Gästen die Umgebung.

Ich blicke zum Hauptgipfel zurück ...

... und gehe gleich weiter zu diesem Spitz unter mir. Er hat einen Namen, das ist das Spitzmandl, eine sehr treffende Bezeichnung scheint mir das zu sein.

Nach einem steilen Abstieg geht es wieder Stück wieder hinauf ...

Hier bin ich allein und schaue auf den zurückgelegten Weg ...

... und zum Schigebiet der Mutterer Alm.

Innsbruck und die Europabrücke und der Blick über das östliche Inntal, das im Dunst verschwindet.

Der markierte Weg geht jetzt weiter nach NO zum Wetterkreuz. Da will ich aber nicht mehr hin, ich gehe ein Stück zurück und dann weglos über die Steilwiesen hinunter. Weiter unten treffe ich wieder auf den Weg, der mich zum Sailennieder zurückbringt.

Unterwegs nehme ich mir Zeit um die Schneerosen, die Kohlröschen und die Waldhyazinten zu fotografieren.

Am Sailennieder geht mein Blick über den Elfer und Zwölfer zum Habicht. Hier bin ich heute früh vorbeigekommen, jetzt habe ich noch Zeit und gehe hinauf auf das Nederjoch.

Vorher noch ein Zoom hinüber zum Hoadl-Gipfelhaus. Das kenne ich aus diversen Schitourenberichten.

Gipfelkreuz auf dem Nederjoch. Im Hintergrund ist der Olperer in den Zillertaler Alpen zu sehen.

Der blumenreiche Aufstiegsweg auf die Saile im linken Bildteil. Rechts unten ist der Weg, den ich vom Spitzmandl herübergekommen bin.

Die wuchtige Saile und rechts daneben das kleinere Spitzmandl.

Vom Patscherkofel und den Tuxer Voralpen bis zum Olperer, davor Schönberg und Mieders am Beginn des Stubaitales.

Die Serles mit einem wilden Felsturm davor ist mir noch ein Foto wert.

Toller Weitblick (In's Bild klicken für größere Ansicht).

In der Nähe wachsen die angeblich seltenen Kohlröschen wie anderswo die Gänseblümchen.

Vom Mahdl könnte ich direkt nach Telfes absteigen. Mir hat es bei der Pfarrachalm jedoch so gut gefallen, dass ich fast ohne Höhenverlust auf dem Almenweg noch mal hinübergehe.

Bei der Alm sitze ich gemütlich und genieße Speis und Trank und die tolle Aussicht, dass ich gar nicht merke wie ...

... sich hinter mir über dem Ampferstein dunkle Wolken annähern.

Es wird Zeit zügig abzusteigen. Nur kurz lasse ich mich vom Roten Waldvögelein und den Glockenblumen aufhalten.

Ohne Probleme komme ich zu meinem Ausgangspunkt. Während der kurzen Heimfahrt fallen die ersten Tropfen. Es dauert noch bis das Gewitter richtig losgeht, aber da bin ich längst auf meinem Zimmer.

Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Lt. GPS habe ich 16,5 km und über 1400 hm zurückgelegt und mir dabei 8:45 Stunden Zeit gelassen (inklusive aller Pausen).

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