Die Flattnitz, ein Almdorf in einer Höhe von 1400 m wirkt Ende April, außerhalb der Saisonen ziemlich ausgestorben. Der Alpengasthof Isopp hat wie fast alle anderen Gasthöfe geschlossen. Im einzig offenen Gasthof bin ich der einzige Übernachtungsgast. Ich habe es gerne ruhig und mag den Rummel, der oft herrscht nicht so gern, aber so ruhig wie es hier ist, ist fast schon beängstigend. Vom Wirt erfahre ich dass nur ca. 15 Personen ganzjährig auf der Flattnitz leben. Alles andere sind Ferienhäuser und -wohnungen.
Auf der Schipiste gehe ich nach oben. Ich mag heuer keinen Schnee mehr sehen und freue mich über die vielen blühenden Krokusse. Weil ich gesehen habe wieviel Schnee weiter oben liegt habe ich trotzdem meine Schneeschuhe auf den Rücken gepackt.
Schneerosen in großen Mengen sehe ich natürlich auch gerne. Ich habe die Piste verlassen und gehe im Wald weiter hinauf.
Bald liegt genug weicher Schnee um froh zu sein über die Schneeschuhe. Damit geht es sich doch bedeutend besser. Die Aussicht und das Wetter sind bestens. Die Sicht zum Wintertaler Nock werde ich heute noch oft geniessen.
Bei der Bergstation des Hirnkopfliftes ist es wieder vorbei mit dem Schnee. Hier kommen sie wieder auf den Rücken.
Auf dem Hinkopf steht ein recht neu wirkendes Kreuz. So haben auch die Schiliftfahrer ein leicht erreichbares Gipfelerlebnis.
Gemütlich über sanft steigende Almwiesen gehe ich über die Kalteben weiter nach Westen. Dieser 2140 m hohe Gipfel hat nur ein provisorisches Kreuz aus alten Zaunlatten. Der Blick geht nach Süden.
Hier schaue ich nach Norden auf meinen weiteren Weg zur Lattersteighöhe.
Die Schneeschuhe kommen wieder zum Einsatz. Mehrmals wechsle ich hin und her. Manchmal gehe ich mit Schneeschuhen über die aperen Wiesenstücke, dann stapfe ich wieder nur mit den Bergschuhen durch die Schneefelder. Das ständige Wechseln des Untersatzes hält zu viel auf.
Da gehts ordentlich runter. Mit Schi oder Figln hätten da manche noch viel Spaß. Mir reicht es auch oben am Grat drüberzugehen.
Immer am Zaun entlang und immer oben bleiben ist die Richtung einfach zu finden.
In der Sonne schmilzt der Schnee dahin. Kleine Schmelzwasserseen und sumpfige Wiesen erschweren das Gehen.
Der Schwarzsee ist dabei sich vom Eis zu befreien. Auch für mich ein schöner Anblick, auch wenn ich grüne Wiesen schon lieber hätte.
Knapp unterhalb des Gipfel steht eine kleine Bergrettungshütte. Als Notunterkunft ist sie nur bedingt geeignet. Durch das offene Fenster oder auch durch die Ritzen ist Schnee eingedrungen. Die Hütte müsste man erst innen ausschaufeln.
Links hinten ist der Eisenhut zu sehen. In der Bildmitte der Strassburger Spitz, links davon der Wintertaler Nock. Als Abstieg habe ich mir den Rücken davor ausgesucht. Das ist der Spielriegel.
Über die Bretthöhe (rechte Bildhälfte) bin ich schon mal herübergekommen. Der große Speikkofel (links im Bild) fehlt noch in meiner Nockensammlung.
Das ist der Spielriegel über den ich absteigen werde. Normalerweise nehme ich für den Abstieg die einfachen, oder mir schon bekannten Routen. Der Rücken über den Spielriegel schaut einfach zu begehen aus.
Das müsste der Gschweiftsee sein. Er lädt auch noch nicht zum Baden ein.
Der Spielriegel erweist sich als durchaus anspruchsvoll, aber nicht gefährlich. Ich bin wieder froh meine Schneeschuhe dabeizuhaben. Hier kann ich sie gut gebrauchen.
Einige Wechten am Grat gibt es noch ...
... und auch weiter unten auf der Alm und im Wald liegt unerwartet viel Schnee. Hiergibt es eine Möglichkeit den Bach zu überqueren.
Vorbei an der Joglhütte ...
... und der Fürstenhütte, ...
... dann habe ich eine kleine Gegensteigung hinauf zu einem Kalkbrandofen zu bewältigen. Die Schneeschuhe habe ich schon ausgezogen. Hier könnte ich sie nochmal gebrauchen, aber jetzt will ich nicht schon wieder umrüsten, ...
... es ist ja nicht mehr weit bis ich wieder zurück auf der Flattnitz bin.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Kärnten eingezeichnet. Ich habe 18,8 km und über 1000 hm zurückgelegt und dafür 8 Stunden benötigt.