Nicht nur im Frühling wenn die Marillenbäume blühen, ist die Wachau einen Besuch wert. Die Blüte hat sich heuer um ca. drei Wochen verzögert. Heute, am 15. April sind erst einige Blüten geöffnet, die Hauptblütezeit steht erst noch bevor. Sehr oft beworben wird auch der Wachauer Höhenweg von Weißenkirchen nach Dürnstein, den ich heute begehen werde. Eigentlich ist das nur ein endloser Forststraßenhatscher wie es sie im Wienerwald auch gibt. Aussicht ins Donautal gibt es nur selten und die blühenden Obstbäume sind weiter unten. Um die Wanderung etwas interessanter zu gestalten mache ich einuge Abstecher. Zuerst hinauf auf einen 512 m hohen unbenannten Vorgipfel des Weitenbergs, dann über die Falkenwände hinauf zur Weiglwarte. Ich besuche auch noch den Jägerberg bevor ich zur Kanzel auf dem Vogelberg wandere und die geschlossene Fesslhütte besuche. Den Vogelbergsteig gehe ich lieber bergauf, daher steige ich durch den Talgraben ab um danach über den Vogelbergsteig wieder zur Fesslhütte aufzusteigen. Nach dem Besuch der Starhembergwarte und der Ruine Dürnstein beende ich meine Wachauwanderung.
Marillen oder Kirschen? Wurscht, schön sind die Blüten.
Die Hauptblütezeit steht noch bevor. Nur einige Blüten haben sich schon geöffnet.
Ich fahre mit dem Bus von Dürnstein nach Weißenkirchen, um bei der Rückkehr gleich mein Auto zur Verfügung zu haben.
Aus dem Dunkel in's Licht! Weißenkirchen ist ein netter kleiner Ort. Besonders der Aufgang zur Kirche gefällt mir.
Vie Arbeit hatten die Weinbauern mit dem Ausstellen der Stützmauern am Steilhang.
Der Wachauer Höhenweg ist eine Waldstraße die in vielen Kuven die Hänge quert. Zur Auflockerung gehe ich auf diesen 512 m hohen Gipfel hinauf. Diese Felsen kann ich auch als Nicht-Kletterer bezwingen. beim Abstieg gerate ich in die Brombeeren, deren Ranken schon voll im Saft sind. Einige Kratzer sind der Preis für das Abenteuer, den ich gerne zahle.
Weiter geht's bequem auf dem Höhenweg. Am Wegrand blüht das Lungenkraut. Besser gefällt mir der Name "Hänsel und Gretel" unter dem es auch bekannt ist. Die Blüten sind anfangs rot und färben sich erst danach durch Änderung des ph-Wertes blau.
Dort wo der Höhenweg unterhalb der Falkenwände quert, verlasse ich ihn und steige am bergrücken höher. bereits hier gibt es interessante Felsen. Teilweise kann ich sie direkt überschreiten, die meisten lassen sich auch bequem umgehen.
Kletter- und Kraxelliebhaben könnten da hinauf. Mir reicht der Anblick von unten, ich gehe herum.
Hier geht es etwas ausgesetzt weiter und dann links vorbei am Turm.
... und da kann ich sowieso nur nur staunend nach oben blicken.
Verkrüppelte Bäume und der Blick in's Donautal.
Auf den höchsten Felsen der Falkenwände mit dem Kreuz sind einige Bekannte ungesichert hinaufgeklettert. Danke, nichts für mich!
Das ist schon eher mein Terrain. Nur ein kürzes Stück Weg und ich bin bei der Weiglwarte.
Beim Sandlbauer könnte man den Schlüssel zur Warte ausborgen. Ist mir nicht wichtig, ich suche mir etwas weiter östlich einen Abstieg zur Straße.
Auch hier ist es ein Genuß weglos abzusteigen. Steine, Föhren und auch viele Laubbäume schmücken die Landschaft.
Nachdem ich nach schwierigen Orientierungsübungen den Jägerberg überschritten habe, komme ich zu einem sehr schönen Aussichtspunkt, der Wachauer Kanzel beim Vogelberg. Hinten ist Weißenkirchen zu erkennnen, meinen Ausgangspunkt.
Ruine und Kirche von Dürnstein. Am anderen Ufer der Donau liegt Rossatz.
Die Fesslhütte ist ein schöner Rastplatz. Selber schuld wer hier, wie ich an einem Montag vorbeikommt, da ist Ruhetag. ;-(
Ich bin am Überlegen ob ich über den Vogelbergsteig oder über die Ruine absteigen soll und entscheide mich für den Talgraben. Den kannte ich noch nicht. Es zeigt sich, dass er steil und durch das viele Laub sehr rutschig zu begehen ist. Da muss man sehr aufpassen um nicht auszurutschen.
Ganz nach runter gehe ich noch nicht. as Wetter ist herrlich und der Tag noch lang. ich steige über den Vogelbergsteig wieder auf. Gegenüber sind jede Menge Sehnsuchtstürme für Kraxelfans zu sehen.
Der blaue Turm passt meiner Meinung nach so gar nicht ins Ortsbild. Vielleicht ist er genau deshalb so bekannt.
Eine der wenigen mit Seilen versicherten Stellen des Steiges im Rückblick.
Heute bereits zum zweiten Mal komme ich zur Fesslhütte. Es ist immer noch Ruhetag! Ich verzehre meine letzten Vorräte aus dem Rucksack.
Jetzt besuche ich noch den Rapnuzelturm. Eigentlich ist das ja die Starhembergwarte auf dem Schloßberg. Der Illustrator meines Märchenbuches aus der Kindheit muss sich diesen Turm als Modell genommen haben. Er schaut genau so aus, wie der Turm aus dem Rapunzel ihre Haar runtergelassen hat.
Da sitzt einer oben! Andere sind noch dabei an den verschiedenen Felsen hochzuklettern. Einer Frau schaue ich interessiert dabei zu, bis sie mir sagt, dass sie das nervös macht, dann gehe ich weiter ...
... und besichtige die Ruine Dürnstein. Sie ist gut besucht, viele Touristen wollen ...
... den Blick nach Dürnstein geniessen.
Ein Lehrer mit seiner Klasse ist auch hier. Die Schüler dürfen nur in Fünfergruppen auf den höchsten Punkt. Für alle gleichzeitig ist zu wenig Platz.
Ich kann mir viel Zeit lassen. Unten in Dürnstein wartet mein Auto geduldig auf mich. Wann immer ich ankomme kann ich einsteigen und nach Hause fahren. Ich betrachte es als angenehmes Stück Freiheit nicht auf Fahrpläne und Busse angewiesen zu sein.
Ruine Dürnstein
Die Wachau ...
... und das "Weltkulturerbe" Dürnstein ...
... ist immer einen Besuch wert, nicht nur im Frühling, wenn die Marillenbäume blühen.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich habe 23,5 km und über 1000 hm zurückgelegt und dafür 8,5 Stunden benötigt.