Als mir Michael diesen Track als Wandervorschlag geschickt hat war mein erster Gedanke: Das wird eine nette kleine Chaostour. Alles weglos über bewaldete Kämme und mehrere Gipfel, von denen ich noch keinen einzigen kenne. Das war auch eine Tour wie sie mir gefällt. Nur ganz so klein wie ich gedacht habe, war sie nicht. Der weiche Schnee und die Wegfindung oben am Kamm war doch anstrengender und zeitaufwändiger als ich gedacht hätte. Die Besichtigung der Ruine und das überraschende Auffinden der Gipfelkreuze am Sulzkogel und am Kaiserkogel waren die erfreuliche Höhenpunkte unserer Schneeschuhtour.
Beim Ausgangspunkt oberhalb von Langenwang erwarten uns schon die Schwöbinger Landmusikanten. Es gibt noch weitere interessante Kunstwerke wie das Fenster im Holzstoß. Es gibt sogar ein offenes Carport, aber da stelle ich mein Fahrzeug besser nicht hinein. Es könnte ja sein dass der Besitzer auftaucht, da stelle ich mein Auto doch besser an den Straßenrand.
Im Gegenlicht erkennen wir die Mauern der Ruine Hohenwang. Die müssen wir uns sofort ansehen.
Es gibt einen bequemen Fahrweg hinauf, natürlich nehmen wir die direkte Route über den Steilhang.
Die Ruine erweist sich als größer, als wir gedacht hatten.
Sie ist sogar instandgehalten und für Besucher vorbereitet. Heute treffen wir aber niemand an.
Nach einer ausgiebigen Erkundung ...
... verlassen wir die Ruine durch die bergseitigen Tore.
Gleich unterhalb der Ruine gibt es diese gut erhaltene Kapelle. Leider haben wir nicht mal versucht sie auch innen zu besichtigen.
Erst jetzt beginnt unsere Bergwanderung richtig. Noch sind die Schneeschuhe auf dem Rücken, ...
... aber bald danach kann man sie sinnvoll einsetzen. Man KANN sie hier verwenden, man MUSS aber nicht unbedingt. Leider kommen wir auch in den Nebel, aber das stört uns nicht wirklich.
Eine "Aktion Glaube" hat auch hier das Baumkreuz während der Fastenzeit verhüllt. Ob's was hilft?
Der Keil gefällt mir als ungewolltes Kunstwerk, so wie er auf dem Stumpf positioniert ist.
Jetzt gibt es sogar einen Tiefblick nach Langenwang auch wenn er den Dunst noch nicht ganz durchdringt.
Der Sulzkogel scheint doch nicht so unbekannt zu sein, wie ich angenommen hatte. Sogar heute war schon jemand hier, wie an den Spuren und im Gipfelbuch nachzulesen ist. Freundlicherweise ist das Kreuz nicht oben, sondern seitlich am Gipfelfelsen montiert. Ganz hinauf kommt man nur durch klettern, so kommen auch Wanderer zum Gipfelkreuz.
Der weitere Weg entlang des Kammes ist überraschend alpin. Einige Zwischengipfel übersteigen wir, andere können wir nur umgehen. Erdig rutschig sind manche Passagen auch und nur mit Vorsicht zu bewältigen.
Ein interessanter Abschnitt auch, oder besonders im Nebel.
Noch eine Umgehung am Hang, dann ...
kommen wir wieder ganz hinauf, wo am Grat immer wieder Markierungen, Vermessungszeichen anzutreffen sind.
Bei der kleinen, offenen Jagdhütte können wir erstmals einige Sonnenstrahlen geniessen.
Danach wird es etwas steiler. Der Schnee wird tiefer. Ohne Schneeschuhe wäre es allerdings noch einiges mühsamer, bis unmöglich.
Immer am Kamm entlang, ...
... manchmal mit Ausblicken, wie hier zum Kaiserkogel, den wir am Rückweg überschreiten werden.
Der Gipfel der Hiasbauernhöhe ist irgenwo hier im flachen Wald. Kein Kreuz, keine Aussicht, ein Gipfelbild muss trotzdem sein. Farblich sind wir heute richtig gekleidet um uns vom dunklen Hintergrund abzuheben.
Wenn das Stapfen durch den nassen Schnee etwas weniger mühsam gewesen wäre, hätten wir vielleicht noch die Wolfbauerhöhe besucht. So sind wir froh dass es wieder abwärts weitergeht. Staunend sehen wir plötzlich mitten im Wald eine Parkbank stehen. Wie kommt die den her? Erst kurz danach bemerken wir das Wetterkreuz und die Markierungen des Brunnsteiges, der hier unseren Weg kreuzt.
Das Wetter ist inzwischen deutlich besser geworden. Die Frühlingssonne wärmt und der blaue Himmel freut das Auge. Die höheren Berge im Hintergrund (Veitsch, usw.) bleiben aber von den Wolken verhüllt.
Auch die Häuser von Langenwang sind jetzt besser zu sehen.
Sehr schön ist der Anstieg zum Kaiserkogel ...
... auf dem die nächste Überraschung wartet. Bisher haben wir diese kleinen roten Kreuze nur im Wienerwald gefunden.
Im Vordergrund sieht man jetzt den ganzen Bergrücken den wir aufgestiegen sind. Von der Ruine Hohenwang über den Sulzkogel bis zum Hirschkopf. Darunter das Mürztal von Langenwang bis nach Mürzuschlag.
Auf der anderen Seite kann man die Windräder am Steinriegel erkennen.
Wir überschreiten noch den Wackenberger Kogel. Danach geht es steil bergab. Hier kann man auf die Schneeschuhe schon verzichten.
Auf der Nordseite liegt wieder mehr. Ein letzter Gipfel wartet mit dem Assantberg noch auf uns. Da gibt es nur eine Vermessungsstange und null Aussicht, ein Gipfel den man im Vorübergehen überschreitet.
Auf den Wiesen von Schwöbing sind mehrere Bauernhöfe schön in der Landschaft verteilt. Vom Kulmabauern hören wir schon von weitem einen Hund bellen. Ich habe mit solchen Hofhunden schon schlechte Erfahrungen gemacht. So schleichen wir über die Wiesen an den Höfen vorbei, ohne einem zu nahe zu kommen.
Noch ein Blick zurück zum Assantberg, dann versuchen wir mit Hilfe des GPS unser abgestelltes Auto ohne große Umwege zu erreichen.
Das gelingt auch mühelos und wir sehen die Mauerreste der Ruine Hohenwang vor uns, die jetzt in der Sonne deutlich besser zu sehen sind als in der Früh am Beginn unserer Wanderung.
Unsere heutige Route auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Wir haben 12,3 km und fast 900 hm zurückgelegt und dafür 7,5 Stunden benötigt.