Manche Wanderungen mache ich nur ein einziges Mal, einfach weil sie neu sind. Andere Wanderungen sind so schön, dass ich sie immer wieder gerne gehe. Dazu gehört auch die Wanderung zum Gaisstein. Bin ich anfangs auf dem markierten Weg geblieben, so habe ich später auch andere Anstiegsvarianten ausprobiert und so kennengelernt.
Nach der gestrigen Nebelwanderung soll es heute erstmals nach langer Zeit wieder Sonnenschein geben. Auch Sophie freut sich auf eine schöne Schneeschuhtour. Sie kennt den Gaisstein noch nicht und ich freue mich ihr diese Wanderung zeigen zu können.
Beim Start in Furth an der Triesting gibt es noch viele Wolken, aber schon beim Aufstieg zum Amöd-Bauern kommen die ersten Sonnenstrahlen zum Vorschein.
Schnee liegt noch genug. Wer lieber im nassen Schnee dahinstapfen will, kann das natürlich auch tun. Uns gefällt es mit den Tubbs-Schneeschuhen unter den Schuhen deutlich besser.
Das Marterl beim Amöd ist jedesmal ein schönes Fotomotiv. Diesmal sogar schon in der Sonne.
Hinter dem Amödbauernhof verlassen wir den Weg und steigen direttissima hinauf auf den Bergrücken, der uns später zum Kirchwaldstein bringen wird.
Oben ist es deutlich schöner zu gehen, als unten am Weg. Zwischen den Bäumen scheint die Sonne durch und am Kamm sind immer wieder schöne Felsen, die man leicht umgehen kann.
Hier ist schon die Nordwestwand des Gipfelaufbaus. Sie ist noch vereist und wir verzichten sicherhalb auf die Besteigung. Passieren könnte allerdings nicht viel, sie ist ja nur ca. 2 Meter hoch.
In den Zweigen hängt noch sehr schöner Raureif, der in der Sonne glitzert.
Diese Kuppe ist ungefähr gleich hoch und könnte genauso gut als Gipfel herhalten, wie der Felsen etwas weiter östlich. Heute ist es günstig ein Kapuze über den Kopf zu ziehen. Der Schnee, Reif tropft und rieselt von den Bäumen.
Eine schöne sonnige Freifläche oberhalb des Gaissteinhofes lädt zu einer Pause ein.
Danach heißt es den Wildzaun zu überwinden. Unten beim Hof ist das Drehkreuz. Sportliche WanderInnen sparen sich den Umweg.
Jetzt liegt der Ostgrat vor uns. Seit ich diesen Anstieg kenne, gehe ich auf dem Normalweg nur noch runter.
Die Straße überquert den Grat. Auf der Nordseite liegt noch mehr Schnee. Den ersten Gratturm umgehen wir wie immer, aber dann wollen wir rauf.
Ich weiß nicht ob der Schnee den steilen Grataufschwung leichter oder schwerer macht. Ins Schwitzen komme ich auf jeden Fall. Sophie hat ihn später jedenfalls als nicht schwierig bezeichnet. , das habe ich auch schon anders gehört.
Auf dem Grat strahlt sie mit der Sonne um die Wette. Bei solchen Mengen Schnee war ich noch nie hier oben. Hinter den Felsen im Bild rechts versteckt sich das Steigbuch. Ich gehe vorsichtig hinunter, die Dose mit dem Buch ist hinter einer dicken Wächte verborgen. Ich grabe es nicht aus, der Eintrag unterbleibt.
Kurz danach ist ein Blick durch das Fenster und ein Bild davon natürlich Pflicht.
Weiter gehts, immer am Grat entlang. Je weiter man nach oben kommt, desto leichter und weniger steil wird es.
Nach den letzten Schneefällen ist noch niemand hier gegangen. Die Spuren stammen von den Steinböcken, die Tiere selbst bekommen wir heute nicht zu sehen.
Die letzten Schritte auf dem Weg zum Gipfel.
Noch ein paar letzte Schritte, weil's so schön ist.
... und oben. Die Freude ist riesengroß. Der Anstieg war durchaus anstrengend, aber hier in der wärmenden Frühlingsonne zu stehen lohnt jede Plage.
Obligatorisch und unverzichtbar ist ein gemeinsames Gipfelfoto mit Selbstauslöser.
Der Vorgipfel über den wir aufgestiegen sind.
Normalerweise würde ich hier am Westgrat weitergehen. Spuren gibt es keine, auch die Sicht nach Westen ist etwas dunstig.
Im Norden sind Sirnitzgupf und Hocheck besser zu sehen.
Nach einer langen Pause auf dem Haasenbankerl, auch das muss ich erst ausgraben und die Lade enthält einiges hochgeistiges zum Kosten, steigen wir auf dem Normalweg nach Süden ab. Es gibt sogar alte Spuren im Schnee. Hier muss an den Vortagen jemand oben gewesen sein.
Bei der Himmelsreithwiese wird noch Sonne getankt. Ein paar Liegestühle hätten wir heute hier gerne gehabt.
Aber auch so ist es einfach schön bei diesem Wetter...
... und gar nicht so einfach sich loszureissen und weiterzugehen.
Nass und gatschig ist es beim Hof des Gaissteiners. Auch hier kehrt bald der Frühling ein.
Ein Blick noch zurück über den Hof zum überschrittenen Ostgrat, dann nehmen wir Abschied vom Gaisstein und gehen auf dem Weg zurück ...
... nach Furth an der Triesting das noch voll in der Sonne liegt.
Langsam verschwindet die Sonne hinter dem Hügel. Herrlich war es wieder auf diesem nur 974 m hohen Gipfel, diesmal mit besonders netter Begleitung noch schöner als sonst. Ich bin sicher nicht zum letzten Mal hier gewesen.
Die heutige Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Wir sind fast 10 km weit und über 600 m hoch gegangen und haben gemütliche 5,5 Stunden lang die Wintersonne genossen.