Eigentlich hatte ich vor heute zuhause zu bleiben. Ich habe gemütlich ausgeschlafen und dann ausgiebig gefrühstückt. Im Ö3 höre ich alle paar Minuten den Wetterbericht. Im Tal liegt Nebel, auf den Bergen herrlicher Sonnenschein. Da kann ich mich nicht länger halten. Schnell ist der Rucksack gepackt und rein ins Auto. Ein naheliegender hoher Ausgangspunkt ist gefragt. Das Preiner Gscheid ist da genau richtig um schnell in die Sonne zu kommen. Verwundert registriere ich bei der Abfahrt, dass auch in Wien die Sonne scheint. Ich fahre also aus der Sonne in den Nebel um in die Sonne zu kommen.
Am Preiner Gscheid sind um halb Elf Uhr die Gratis-Parkplätze nahezu voll belegt. Es scheint dass ich nicht der Einzige bin, der in die Sonne will. Ich finde gerade noch ein Plätzchen für mein Auto, während der kostenpflichtige Parkplatz auf der steirischen Seite gähnend leer ist. Der Nebel geht heute hoch hinauf. Erst oberhalb der Reißtaler Hütte kann ich von oben darauf hinabsehen.
Nebel und Wolken sind schön, aber nur wenn man nicht darunter ist.
Soll ich diesmal über den Martinsteig gehen, oder weiter hinüber zum Reißtalersteig?
Ich bleibe in der Mitte und wähle den Gretchensteig als Aufstieg.
Der Steig ist leicht, es dauert aber länger weil ich immer wieder stehenbleiben und fotografieren muss.
Die alten massiven Sicherungen sind nicht unbedingt erforderlich. Man kommt auch ohne anhalten leicht hinauf.
Ein Blick zurück ...
... und einer hinunter zum Waxriegelhaus, das sich jetzt auch aus dem Nebel lösen kann.
Auf dem höchsten Punkt der Raxalpe, also auf der Heukuppe bläst ein kaltes Lüftchen. Jacke und Handschuhe helfen.
Der Schneeberg noch fast ohne Schnee.
Hinter der Veitschalpe ragen die Gipfel des Hochschwab auf. Links im Bild glaube ich noch den Rauschkogel und den Eisenerzer Reichenstein zu erkennen.
Hinter dem Schneealpenstock sind ganz links hinten Teile der Haller Mauern zu sehen. Dann der Hochstadl, rechts davon Spitzmauer und Priel, Fadenkamp bis zum Dürrenstein genau hinter dem Windberg.
Um dem Wind zu entkommen und mich warm zu halten gehe ich bald wieder runter. Beim Karl-Ludwig-Haus komme ich nur in einiger Entfernung vorbei, es ist ohnehin geschlossen.
Ich will noch hinauf auf den Predigstuhl und richte das umgefallene Gipfelzeichen etwas auf.
Jetzt könnte ich gleich über den Waxriegelsteig runtergehen, wie ich geplant hatte. Aber weil es so schön ist, hänge ich noch eine kleine Hochflächenrunde an. Vorbei an unbenannten Hügeln und an so manchem Steinmännchen.
Das Habsburghaus ist mir zu weit weg.
Ab hier fahre ich mit dem Schiff ;-)
Über den Dreimarkstein und den Bieskogel komme ich bis zur Scheibwaldhöhe.
Noch ein Bild vom Schneeberg im NO, dann ändere ich meine Gehrichtung.
Im Westen liegen Gamseck, Schneealm, Veitsch, Hochschwab und viele mehr.
Die Preiner Wand liegt noch in der Sonne. Ich überlege zur neuen Seehütte runterzugehen, die soll noch offen haben.
Ich gehe aber dann doch bis zum Waxriegel hinüber. Da kann ich oben in der Sonne absteigen.
Die Südwand des Predigtstuhls.
Ich lasse mir jetzt viel Zeit um noch in der Sonne zu bleiben.
Vom Entenhügel schaue ich hinab zum Waxriegelhaus. Noch ist es in der Sonne, aber nicht mehr lange.
Als ich nach der Einkehr wieder rauskomme, sind die Nebelschwaden höher gestiegen und haben das Haus erreicht.
Ich habe den ganzen Tag viel Sonne gesehen, da macht es mir auch nicht aus jetzt wieder in die Nebelsuppe einzutauchen.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich war 14,8 km weit unterwegs und habe dabei ca. 1200 hm zurückgelegt. Dafür habe ich 5,5 Stunden benötigt.
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