In ganz Österreich hat es geschneit. Wie jedes Jahr muss ich mich erst langsam an den Winter gewöhnen. Um festzustellen wie stark sich der Wintereinbruch ausgewirkt hat, mache ich heute eine Wanderung, die ich auch im Winter schon gegangen bin. Eine Überschreitung der Dürren Wand ist das ganze Jahr über möglich. Die Schneeschuhe liegen im Kofferraum bereit, aber so viel Schnee ist noch nicht gefallen, um sie auch mitzunehmen.
Meinen Ausgangspunkt kenne ich auch schon von mehreren Touren. Beim Gasthaus Apfelbauer könnte man sich nach der Tour gut stärken, wenn nicht ausgerechnet heute geschlossen wäre. (Montag+Dienstag=Ruhetag)
Auf dem markierten Weg gehe ich in Richtung Gauermannhütte. Es liegt doch mehr Schnee als ich erwartet hätte. Beim Bauernhof "In der Grub" werde ich vom Hofhund verbellt. ZUm Glück stimmt hier der Spruch "Hunde, die bellen, beißen nicht". Ich verlasse mich nicht darauf und umgehe den nächsten Hof in weitem Bogen.
Den Markierungen folgen hätte einen ordentlichen Umweg bedeutet. Mit Hilfe meines GPS ziele ich direkt auf die Gauermannhütte. Der Schnee ist pulvrig weich und wird vom schwachen Wind von den Bäumen geblasen.
Ich durchquere ein Tal, nein das ist noch nicht das Blättertal, da komme ich erst beim Abstieg vorbei.
Dann folge ich einer Forststraße. Hier hat der Schnee die Holzarbeiten unterbrochen.
Da unten liegt der Haselbauerhof. Wenn ich den Markierungen gefolgt wäre, käme ich dort vorbei. Ich steige am Hang weglos nach oben.
Hier komme ich wieder auf einen verschneiten Weg. Nein, auch das ist noch nicht das Blättertal, sondern der Ochsensteig.
Jetzt gibt es auch wieder Wegweiser. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Kurz vor dem Gipfel ein "schöner" Tiefblick.
Sehr winterlich präsentiert sich das letzte Stück des Weges, doch dann ist ...
... die Gauermannhütte erreicht, die leider, aber nicht unerwartet geschlossen hat.
Gleich daneben steht das Gipfelkreuz auf dem Plattenstein, 1154 m hoch. Es ist winding und kalt, lange halte ich mich hier nicht auf.
Nicht fehlen darf natürlich ein Bild dieses Baumstumpfes, der von den meisten Besuchern als Fotomotiv herhalten muss. Lange wird er den Stürmen nicht mehr standhalten, er wirkt ziemlich morsch. Dahinter ist der Katharinenschlag zu sehen, über den ich dann weitergehen werde.
Da unten liegt Pernitz. Auf den meisten Waldhügeln rundum bin ich schon gewesen.
Auch auf den Gipfeln der Gutensteiner Alpen weiter im Westen finde ich kaum noch neue Ziele.
Auf dem Weg über die Dürre Wand liegen ca. 20 cm Schnee. Manchmal sind auch höhere Verwehungen. Stellenweise wären Schneeschuhe schon angebracht.
Schaut schon fast weihnachtlich aus.
Der hier ist schon für den morgigen Halloween-Tag verkleidet.
Die nächste Überraschung. Auch auf dem höchsten Punkt des Katharinenschlag hat der mysteriöse "Kleine-Rote-Kreuze-Aufsteller" zugeschlagen. Solche Kreuze habe ich heuer schon öfter entdeckt.
Schneeverwehungen am Bergrücken
Winterwald mit dürrem Gras.
Ein wenig Sonne und blauer Himmel, dann wär das Bild perfekt.
Das Hohe Eck und der Große Neukogel, dahinter liegt Gutenstein.
Der Schneidergraben und die Krumme Ries am Schneeberg, dazwischen liegt der Novembergrat.
In meiner Gehrichtung kommt der Öhler ins Blickfeld. Geht sich heute nicht mehr aus, da gehe ich dann morgen hin.
Die verschneiten Wiesen beim Öhlersimmerl sind nahe, ganz hinten in der Ferne sind die Schipisten am Unterberg auch schon in Weiß.
Bei der Ankunft beim Öhlerschutzhaus hoffe ich beim Anblick der flatternden Naturfreundefahne auf eine gemütliche Einkehr. Doch leider ist auch hier am Montag und Dienstag Ruhetag. Vor der Hütte stehen gemütliche Bänke und die Sonne kommt jetzt auch durch die Wolken. So ist es auch im Freien auszuhalten.
Baumeister Wind hat hier schon für den Winter geübt. Zwei Tage später ist der Schnee komplett weggetaut.
Ich steige ab, ich habe ja noch einen weiten Rückweg vor mir.
Anfangs ist es in der Sonne angenehm zu wandern, doch dann schiebt sich ein dicker Wolkenfisch vor die Sonne.
Jetzt bin ich fast ständig im Schatten. Hier komme ich im Blättertal vorbei und gehe weiter auf der blauen Markierung zum Ascher.
Unterwegs ein kurioses Taferl an einem Felsen im Wald, aber ich rauche ja schon lange nicht mehr, schon gar nicht im Wald.
Schneeberg mit Krummer und Breiter Ries.
Ein wenig Herbst im beginnenden Winter.
Immer oben auf dem Bergrücken bleibend bin ich bald zurück beim Apfelbauer. An den Ruhetagen ist der Parkplatz gähnend leer. Wer nach der Tour einkehren möchte, sollte halt nicht am Montag oder Dienstag unterwegs sein.
Meine heutige Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Heute habe ich 17,4 km und ca. 840 hm zurückgelegt. Ich war inklusive Pausen ca. 7 Stunden unterwegs.