In Niederösterreich habe ich alle wanderbaren Tausender längst bestiegen. Daher ist es für mich schwer interessante Ziele zu finden. Interessant ist es für mich natürlich trotzdem andere Tausendersammler auf ihren Sammeltouren zu begleiten. Heute habe ich die Ehre meinen Freund Willy auf neun Ybbstaler Tausender zu führen. Zwei davon habe ich nicht als Gipfel gesehen und daher noch nicht bestiegen, das Kratzereck und die Rotmauer sind auch für mich neu.
Unser Ausgangspunkt ist der übliche Startplatz für die Besteigung der Scheibe oder den Aufstieg zur Herrenalm. Wir gehen über die Brücke und beginnen unsere Wanderung auf der anderen Seite des Taglesbaches. Hier geht selten jemand, wohin auch?
Anfangs begehen wir die frisch geschotterte Waldstraße. Ich nehme an dass die Forststraße bereits bis weit nach oben gewachsen ist. Erfreut stelle ich fest dass meine Annahme falsch ist.
Der Weg durch das Rabenvieh ist noch naturbelassen. Die Pfadspuren sind kaum zu sehen, nur ab und zu ein kleines Steinmännchen. Der Taglesbach fließt in vielen kleinen Wasserfällen ins Tal.
Trittsicher sollte man schon sein und ein wenig Orientierungsfähigkeit bei der Wegsuche ist trotz GPS kein Fehler.
Das Wetter und die Aussicht sind fantastisch. Hier zu sehen, Bärenleitenkogel, Scheiblingstein und Scheibe.
Hier sehen wir die Weißmauer. Der in der Karte vermessene 1400 m hohe Gipfel ist viel weiter links.
Ich gehe bereits zum dritten Mal auf diesen Gipfel, auf den man normalerweise nur einmal geht. Bei meinem ersten Besuch war alles Wildnis pur, beim zweiten Mal war ich schockiert über die vielen neuen Forststraßen. Heute sind die Straßen großteils unter dem Schnee verborgen und stören daher überhaupt nicht.
Nach dem aussichtslosen Gipfel gehen wir weiter zur Grubwiesalm. An heißen Sommertagen ist die dort befindliche Quelle ein wichtiger Ort um seine Trinkwasservorräte aufzufüllen. Heute gelingt das nicht. Die Quelle ist noch unter dem Schnee verborgen.
Der Schnee ist gut zu begehen. Wir sinken kaum ein und können die Aussicht zur Kräuterin mit Fadenkamp und Hochstadl geniessen.
Die ganzen Almwiesen zum Gsolriedel und zum Goldspitz sind noch schneebedeckt. Willy bedauert gar seine Schier nicht dabei zu haben.
Gindelstein, Rauher Kamm und Dürrenstein haben wir beide schon bestiegen.
Am Goldspitz gönnen wir uns eine Pause und feiern den Gipfelsieg. Dann ändern wir unsere Gehrichtung um das Kratzereck aufzusuchen.
Die Südseite des Ötschers ist immer ein schöner Anblick.
Das sind die Felsen der Rotmauer. Oberhalb ist ein richtiger Gipfel, den ich bisher nicht als Gipfel anerkannt habe.
Zwischendurch ein Seitenblick zu den Zeller Hüten. Nur der Große (rechts) ist an der niederösterreichischen Grenze. Die anderen sind reine Steirer.
Das Kratzereck ist wie erwartet ein Scheingipfel. Das schaut nur von unten wie ein GIpfel aus, oder von hier vom Kühalpl.
Am Kühalpl wäre ich fast auf eine Kreuzotter drauf gestiegen, die auf dem Schnee gelegen ist. Bei ihrer Flucht kann ich noch schnell ein Foto machen.
Dann geht es wieder steil bergauf. Eine mir schon bekannte Jagdhütte bietet den besten Blick zum Bärenleitenkogel, zu Scheiblingstein und Scheibe.
Willy hält Ausschau nach dem richtigen Weg zum Alpl.
Er sieht offene Flächen mit altem Holz und jungen Schneerosen.
Auf dem Gipfel des Alpl gibt es keine Aussicht. beim Abstieg zum Waldschöckl ist sie einiges besser. Tiefblick nach Holzhüttenboden und in der Ferne der Kleine und der Große Ötscher.
Auf den Waldschöckl gehen normale Wanderer gar nicht. Gipfelsammler ein einziges Mal. Nur ich bin schon zum dritten Mal hier. Nach dem Gipfelbesuch steigen wir über den Hang zur Forststraße ab. Das kann stellenweise ganz schön steil sein.
Auf der Straße queren wir hinüber zum nächsten Kamm. Wir haben noch zwei Gipfelziele vor uns. Hier sehen wir die bewaldeten Gipfel des Langeck und des Gugerzipf vor uns.
Ein Bild vom Ötscher muss noch rein, bevor wir ...
.... auf dem Gipfel des Gugerzipf unseren neunten und letzten Gipfel des Tages feiern.
Natürlich war dieser Erfolg nur mit soliden und gut eingegangenen Schuhen möglich.
Der Abstieg vom Gugerzipf ist eine der schönsten Abschnitte der Wanderung. Ein wenig steil zwar, aber wunderschön und ...
... schnell haben wir die Straße durch den Holzhüttenboden und damit unseren Ausgangspunkt erreicht.
Unsere Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich. Auf einer Länge von 18 km haben wir fast 1000 Höhenmeter überwunden und dafür 7,5 Stunden lang eine schöne Wanderung genossen.