Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht im Ebenseer Hochkogelhaus bin ich heute früh auf den Beinen. Auf's Frühstück (ab Sieben) verzichte ich gerne. Früh am Morgen ist das Licht und die Luft am Schönsten. Es ist angenehm kühl, als ich um fünf Uhr früh meine Wanderung beginne.
Mein Weg führt mich wieder zwischen den Rauhen Kögeln durch, diesmal gehe ich aber nicht auf den Schönberg, sondern ins Feuertal. Der Schönberg in der Morgensonne, der Weg durch's Feuertal geht links vorbei.
Einen kurzen Abstecher mache ich noch zum Eingang der Eishöhle. Man könnte auch hinuntersteigen, aber ich begnüge mich mit einem Blick zum Eingangsportal.
Dieser schöne Gipfel scheint nicht mal einen Namen zu haben. Ich kann's mir zwar nicht vorstellen, aber in den Karten ist weder Name noch Höhe verzeichnet.
Von meinem Standort aus gesehen ist der Hangender Kogel rechts davon.
Hier zweigt der Weg zum Ostgrat des Schönbergs ab. Der soll etwas ausgesetzt, sehr steil, aber mit Sicherungen versehen sein. Wenn ich mich vorher besser informiert hätte, wäre ich gestern hier aufgestiegen. Naja, vielleicht komme ich ja nochmal in die Gegend. Dann schaue ich mir den Weg an. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Etwas absteigend und den Wehrkogel umgehend führt der Weg durch Latschen und Dolinen weiter nach Osten. Der Große Scheibingkogel wird rechts umgangen. Er läßt sich aber weglos und problemlos besteigen. Das Panorama ist grandios. Vom Rinnerkogel (ganz links) bis zum kleinen Gipfelkreuz sind unzählige Gipfel, die ich nicht einzeln benennen kann.
Vom Kreuz weiter nach rechts (westlich) ist es nicht anders. Hier mache ich eine ausgedehnte Frühstückspause. Es ist noch nicht mal 8 Uhr früh.
Die Ostseite des Großen Scheiblingkogels ist steiler und felsiger. Von Süden kommt man über einen Grashang leichter rauf.
Typisch für das Tote und auch für das Höllengebirge sind die zerfurchten Kalkplatten ...
... und die tiefen Dolinen, der Weg windet sich dazwischen hindurch und drüber hinweg.
Dann gehts hinauf zum Rinnerkogel.
Es ist 9:10 Uhr, noch bin ich allein beim großen Gipfelkreuz auf 2012 m Höhe. Erst in einer halben Stunde werden die nächsten Wanderer den Gipfel erreicht haben.
Zeit genug um in Ruhe das Panorama und die Sonne zu genießen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Mir dem aufgestellten Gipfelanzeiger kann man die Gipfel auch bestimmen und das sind eine ganze Menge.
Die Bergdohle ist nicht daran interessiert. Sie nutzt den Aussichtsplatz um etwas Freßbares zu erspähen.
Durch den frühen Aufbruch habe ich jetzt viel Zeit. Das bedeutet für mich langsam und gemütlich absteigen und nebenbei sich Zeit zu nehmen, ein wenig zu botanisieren. Inzwischen kenne ich schon ein paar Blümchen. Die Aussage "Je mehr man kennt, desto mehr sieht man auch" scheint zu stimmen. Alpenelken "en detail" und "en gros".
Ein Kohlröschen, links, was aus der Rechten wird wenn die Knospen aufgeblüht sind, kann ich nicht sagen.
Trollblume und Narzissenblütiges Windröschen.
Die Kugelige Teufelskralle ist häufig anzutreffen, weniger oft sieht man die Alpengrasnelke.
Der Wildensee ist auch ein schöner Platz, der zum Rasten und Schauen einlädt. Auch baden könnte man. Ich halte aber nur die Füße rein, obwohl die Temperatur durchaus auszuhalten wäre.
Glückliche Kühe mit ihren Kälbern. An mir zeigen sie kein Interesse.
Im und neben dem Bachbett gehe ich hinunter ...
... zur Rinnerhütte, wo Hunger und Durst hervorragend gestillt werden.
Der Abstieg zum Offensee ist steiler als erwartet. Es gibt sogar einige Sicherungen und eine Leiter. Dahinter sind der Eibenkogel, der Erlaberg und der Traunstein zu sehen.
Ein Lauchgewächs, eventuell ein Allermannsharnisch?
Der Türkenbund ist dagegen leichter zu erkennen.
Die Entenmutter passt auf ihre Halbwüchsigen gut auf, beim Schwimmen im Offensee.
Entlang des Sees wachsen diese weißen Blumen. Ich halte das für Rispige (Ästige) Graslilien.
Hier gibt es einige Badegäste. Der Offensee ist wärmer und auch leichter zu erreichen, als der Wildensee.
Wunder der Natur. Aus dem abgeschnittenen Baum, wächst ein Neuer.
Einige Autos fahren auch raus aus dem Tal. Ich verzichte darauf eines anzuhalten, um mitfahren zu können. Es ist noch genug Zeit, um entlang der Asphaltstraße zu meinem Parkplatz zurückzugehen.
Vorteilhaft wäre es beim Offensee ein zweites Auto, oder wenigstens ein Fahrrad abzustellen. Es sind doch ein paar Kilometer zu bewältigen, die jetzt in der Nachmittagshitze immer anstrengender werden. Ich freue mich, als ich mein am Parkplatz Schwarzenbach abgestelltes Auto sehe. Hier warten auch die Beiden, mit denen ich am Vortag bei der Hochkogelhütte geredet habe auf eine Fahrgelegenheit. Ich nehme sie gerne mit nach Ebensee.
Ich war ca. 25 km und 11 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs. Meine genaue Route ist hier auf der Kompass-Karte Oberösterreich zu sehen.