Sonnenuntergang am Dürrenstein
Parkplatz Tagles, Gugerzipf, 1061 m, Langecksattel, Pt. 1159 m, Kühalpl, Grubwiesalm, Weißmauer, 1400 m,
Kegelstattkogel, 1441 m, Hochalpl, 1547 m, Herrnalm, Kleiner Dürrenstein, 1624 m, Dürrenstein, 1878 m,
Rauher Kamm, 1690 m,
Dürrenstein, Leonhardikreuz, Herrenalm, Tagles
Es ist Sommer, bestes Wetter, ja nicht einmal Gewittergefahr. Da muss ich doch raus. Auf dem Dürrenstein bin ich schon öfters gewesen. In der Umgebung fehlen mir aber noch einige Gipfel. Besonders schwer zu erreichen sind der Rauhe Kamm, 1690 m, und der Gindelstein, 1626 m. Die beiden sind also mein Hauptziel. Einige leichter erreichbare Gipfel nehme ich im Aufstieg mit.
Wie so oft bei meinen teilweise weglosen Chaostouren beginnt die Tour mit einem steilen Waldhang. In diesem Fall
vom Parkplatz Tagles zum Gugerzipf. Hier habe ich den Bergrücken schon fast erklommen. Es wird flacher.
Erste Fernblicke werden möglich. Über den gegenüber liegenden Kamm bin ich auch schon gegangen. Hier ein Blick zum Hochreiserkogel.
Der Gipfelbereich des Gugerzipf ist dicht bewachsen. Zwischen den Bäumen kann ich zur Scheibe sehen.
Der Scheiblingstein versteckt sich hinter dem dürren Baum.
Etwas weit weg erscheint mir mein Ziel, der Dürrenstein. Bis zum Abend habe ich genug Zeit. Runter gehe ich erst morgen.
Heute gehe ich nach Süden weiter, über den Langecksattel zum Gipfel mit der Kote 1195.
In den neueren Karten sind viele Bergnamen einfach
weggelassen worden. Das bedeutet natürlich nicht, dass der keinen Namen hat, mir ist nur keiner bekannt. Ich nenne ihn Ameisenhügelkogel.
Kurz darauf kann ich eine Forststraße für die schnellere Fortbewegung nutzen.
Erst beim Herauskommen sehe ich, dass ich da gar nicht drin gewesen sein dürfte.
Beim Kühalpl endet die Straße. Ein schmaler verwachsener Steig führt zur Grubwiesalm. Da kenne ich eine gute Quelle.
An heißen Tagen sind das die wichtigsten Ziele.
Das Wasser muss ich mir aber erst von den Kühen und Kälbern erkämpfen. Dabei ist genug für alle da.
Frisch aufgetankt steuere ich den Pt. 1400 oberhalb der Weißmauer an.
Bei großzügiger Auslegung der Gipfeldefinition schreibe ich "Weißmauer, 1400 m" in meine Gipfelliste.
Quer über den Gaminger Boden nach Westen ist schwieriger als gedacht. Der Boden ist nicht flach, er ist mit Steinen
und umgefallen Bäumen bedeckt,
es geht ständig auf und ab. Darüber und dazwischen alles dicht mit Grünzeug überwachsen.
Die Ausicht vom Gipfel des Kegelstattkogel zum Ötscher.
Hier lockert der Wald auf, die Almenregion beginnt. Auf dem Weg zum Hochalpl, 1547 m, spüre ich schon die drückende Mittagshitze.
Den Kühen weiche ich so gut es geht aus. Sobald mich welche sehen, kommen sie auf mich zu und gehen hinter mir her.
Im Hintergrund die Gipfel des Hochschwabs, davor die Kräuterin.
Ein sehr erfreulicher Anblick, die Herrenalm. Dort weiß ich einen Trog mit herrlich kaltem Wasser, der immer gut mit Getränken gefüllt ist.
Auch heute schmeckt das Bier aus dem Trog hervorragend, eine längere Pause tut genauso gut.
Dann geht es weiter über die Almen auf den Kleinen Dürrenstein zu. Da bin ich bisher auch immer vorbeigegangen.
Im Bild der Blick zurück zum Kamm, der über den Hochreiserkogel zum Scheiblingstein leitet.
Mich interessiert heute aber die andere Richtung mehr. Vom Kleinen Dürrenstein kann ich den Gindelstein und den Rauhen Kamm gut einsehen.
Der Gindelstein ist von Felswänden umgeben. Da werde ich nicht raufkommen. Der Rauhe Kamm dagegen ist ein mit Latschen bewachsener Hügel.
Auch das wird nicht leicht werden.
Ein schöner Anblick ist der Obersee. Vom Leonhardikreuz hinunter und dann durch das Seetal, kommt man hier nach Lunz am See.
Mein Weg führt mich bergauf. Es wird immer wärmer. In den tiefen Dolinen liegt trotzdem noch Schnee.
Langsam komme ich zum Gipfel.
Der erste Blick geht zum Bierdepot. Der Abend ist gerettet. Um Wasser zu sparen lösche ich meinen Durst mit Bier.
Allerdings erst nachdem ich die Dosen eine Weile im nächsten Schneefeld eingegraben hatte.
Wenn man nirgends mehr hingehen muss, vor allen nicht bergauf, sind auch die Temperaturen angenehm hier oben.
Schöne Tiefblicke zum Grat über den der Alpinweg zum Hochkar führt.
Nachdem ich eine Weile in der Sonne gelegen bin, baue ich mein Mobilheim auf.
In Sichtweite des Gipfels, neben einem Latschenfeld, gibt es Cabanossi und Käse mit Brot und kaltem Bier.
Gut erholt und gesättigt gehe ich hinauf auf den Gipfel, um den morgigen Weg anzuschauen. Zuerst muss ich steil runter,
dann eine Querung zum Sattel und quer durch die Latschen zum Gipfel des Rauhen Kammes. Der Gindelstein ist nicht nur im Norden,
sondern auch im Westen von Felswänden umgeben. Den möchte ich einmal von Süden bzw. Südosten sehen,
vielleicht gibt es da eine einfache Möglichkeit raufzukommen
Vom westlichen Nachbargipfel des Dürrensteins sieht man den Noten, wenn nicht gerade die untergehende Sonne darüber steht.
Langsam werden die Farben weicher. Die Gesäusegipfel in rosarot. Links, am leichtesten erkennbar, der Lugauer.
Davor, rechts der Mitte sieht man die Infrastrukur auf dem Hochkar.
Der Dürrensteingipfel im goldenen Abendlicht. Diese Stunden mag ich ganz besonders. Ich habe Zeit zum Schauen, weil ich nirgends mehr hin will.
Bis 21 Uhr in der Sonne liegen, herumgehen, dann ganz langsam färbt sich der Horizont rot.
Ohne Worte.
Im Zelt gibt es keine Mücken, keinen Lärm, und auch außerhalb ist alles ruhig. Bei meiner letzen Zeltnacht auf dem Glattjoch
hat der Wind am Zelt gerüttelt, dass ich dachte, es fliegt davon. Heute ist alles ruhig, so ruhig dass ich den Sonnenaufgang verschlafe.
Um 20 nach Fünf ist es schon zu spät, für Sonnenaufgangsfotos.
Zum Frühstück gibt es Nespresso und Manner-Schnitten. Dann packe ich zusammen und gehe erstmal bergab auf dem Alpinweg.
Hier schaut es leicht aus, zum Sattel vor dem Rauhen Kamm hinüberzuqueren. Kurze Zeit später stecke ich in Felsen und Latschen fest.
Ich muss noch mal zurück, steige durch eine Steilgrasrinne ab und umgehe die Latschen weiter unten. Blick zurück zum Dürrenstein.
Zum höchsten Punkt hinauf bleibt es mir aber nicht erspart. Unten durch und oben drüber, für 100 Meter brauch ich eine halbe Stunde.
Dann bin ich oben. ich muss mich auf die Latschen rauf stellen um herauszusehen.
Retour brauche ich genauso lange. Erst ab dem Sattel steige ich über Wiesenflecken viel zu weit ab, um später zu queren
und nach dem Latschenbewuchs wieder auf den Kamm hinaufzukommen. Den Gindelstein habe ich zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben.
Ein Zoom hinüber mache ich noch, aber von dieser Seite sehe ich keine Möglichkeit hinaufzukommen.
Ob es links des Grates leichter gewesen wäre?
Noch ein Blick in die schaurigen Tiefen der Dürrensteinwände...
dann geht es auf dem markierten Weg hinab zum Leonhardikreuz. Etwas unterhalb ein oft fotografierter Baum mit dem Ötscher im Hintergrund.
Nicht weit davon lockt die Herrenalm, wo der Trog mit kaltem Wasser gefüllt ist und das Bier niemals ausgeht.
So richtig heiß wird es erst auf dem Abstieg nach Holzhüttenboden. Der Weg zieht sich und kommt mir länger vor als der Anstieg.
Erst kurz vor dem Parkplatz kann ich mich im Taglesbach abkühlen. Mit der nächsten Tour warte ich bis es nicht mehr so heiß ist.
Rot = erster Tag, Grün = zweiter Tag