Guerilla-Walking auf die nordöstliche Gleinalm

Der Roßbach führt genug Wasser. In den letzen Tagen scheint es auch hier geregnet zu haben. Gleich nach dem Bach verlasse ich den Weg und steige den Waldhang hinauf. Betretungsverbote von denen ich gerüchteweise gehört habe, sehe ich keine. Nur Pilze und Schwämme suchen ist verboten, wie mir ein rotes Schild sagt. Einige Eierschwammerl sehe ich weiter oben, aber ich nehme sie natürlich nicht mit.

Es geht steil hinauf und bald kann ich das Tal überblicken. Beim Eder-Hof weiden Pferde, die ich unten gar nicht bemerkt habe.

Teilweise schöner Hochwald, dazwischen kahlgeschlagene Lichtungen, bewirtschafteter Wald eben, aber machmal darf ein Baumriese auch älter werden, wie diese mächtige Buche.

Fingerhut gibt es in rot, weiß...

... und gelb. Soweit ich weiß, sind sie alle giftig.

Technische Notwendigkeit geht vor Schönheit und Naturschutz. Die Stromleitung geht quer über das Tal und den Berg.

Unberührte Natur gibt es auch weiter oben nicht. Der Wald braucht lange um die Forststraßen wieder zu begrünen.

So gut es geht weiche ich den Straßen aus und bleibe oben auf dem Kamm.

Der ist sogar manchmal mit Felsen verziert, aber immer gut zu begehen.

Hier schaut es noch natürlicher aus. Alte, umgestürzte Bäume bleiben liegen und verrotten an Ort und Stelle. An den lichten Stellen wachsen junge Bäume nach.

Dann wir der Wald noch lichter. Almrausch und Heidelbeersträucher überwiegen.

Später überwiegt das Gras. Ich bin in Gipfelnähe. Die Fichten sind vom Wild wie eine Hecke zugebissen, aber sie wachsen weiter.

Das Gipfelkreuz auf dem Eiblkogel. Weiter hinten steht noch ein Gedenkkreuz.

Der Blick in die Gegenrichtung.

Hinten auf dem Lenzmoarkogel liegt frischer Schnee. Heute ist es nicht so kalt, es ist trocken, aber es bläst ein kräftiges Lüftchen.

St. Michael, Leoben und dahinter der Reitung. Da war ich unlängst erst oben.

Im Osten, das ist die Richtung in die ich heute weitergehe, liegen der Polsterkogel und die Fensteralm. Ganz hinten erkenne ich den Hochlantsch, den ich auch erst vor kurzem bestiegen habe.

Auch auf den Gipfeln der Seckauer Tauern hat es geschneit.

Eigentlich war für heute sonniges, warmes Wetter angekündigt. Aber auch beim Gipfelkreuz auf der Fensteralm überwiegen noch die Wolken.

Die Gams habe ich kurzfristig beim Mittagfressen gestört. Sie hat aber lange überlegt, ob sie überhaupt weglaufen soll.

Das ist der mit 1619 m vermessene Ostgipfel der Fensteralm. Einen eigenen Namen scheint er nicht zu haben. Genauso wie der 1673 m höhere Westgipfel. Hier im Bild sind alle drei zu sehen.

Diesen Rücken im Vordergrund habe ich als Abstiegsweg vorgesehen, ...

... aber vorher will ich noch hinunter zur Fensteralmhütte.

Hier gibt es einen Biwakraum, der nur mit AV-Schlüssel zugänglich ist. Geplant darf man hier nicht übernachten, aber für den Notfall soll man den Schlüssel mithaben? Ein geplanter Notfall sozusagen.

In den Nebenraum kann man durch's Fenster hineinschauen. Seht einladend ist er nicht. Der andere, versperrte Biwakraum soll aber schön hergerichtet sein.

Vor der Hütte gibt es eine Bank, wo ich gemütlich in der Sonne sitze und meine Mittagsrast halte. Solange bis sich ein Traktor nähert. Mir ist nicht nach Gesellschaft, ich mache mich auf den Weg, wieder hinauf zum Sattel, westlich des Fensteralmgipfelkreuzes.

Bambi in den Heidelbeeren.

Unterwegs zum Erdegg steht plötzlich ein Auto mitten auf der Wiese. Da immer wieder gesagt wird, dass Wanderer hier nicht gerne gesehen werden, schon gar nicht abseits der markierten Wege, steige ich am Hang hinab, um die Stelle großräumig zu umgehen.

Da komme ich vom Regen in die Traufe. Hier wird Holz geschlägert. Unten höre ich Motorsägen und andere Geräusche der Maschinen.

Es ist besser hier nicht abzusteigen. Durch diese Schneise steige ich wieder auf. Der Wald muss bewirtschaftet werden, damit er sich verjüngen kann und die Funktion als Schutzwald auch in Zukunft erfüllt.

Früher hat man die Stämme mit Seilzug ins Tal befördert. Heute kommen die LKW's und Maschinen bis zum Gipfel. Dazu braucht es breite Straßen.

So lange solche Straßen in den Wald gebaut werden habe ich keine Bedenken, mit meinen Streifzügen die Natur zu schädigen.

Kurz vor den Gipfel des Erdegg, 1551 m. Ich habe keine Lust mehr hinaufzugehen.

Ich nutze die Straße um das Gebiet so schnell wie möglich zu verlassen.

Diese Straße nach unten zu verlassen ist gar nicht so einfach. Äste und dünne Baumstämme tragen dazu bei das Erdreich und die Steine der Böschung zu verfestigen. Da muss man sehr vorsichtig drübersteigen.

Kurz nachdem ich unterhalb der Straße im Wald verschwinde, kommt ein Pick-Up und gleich dahinter ein LKW raufgefahren. Ich glaube sie haben mich nicht mehr gesehen.

Der Hirsch ist aufmerksamer. Ein Schritt nach vorne und er ist weg. Ein besseres Foto ist mir nicht gelungen.

Die roten Schwammersuchverbotschilder habe ich schon vor dem Aufstieg gesehen. Das Wildschutzgebiettaferl sehe ich erst jetzt.

Beim Kreuzbauer habe ich mein Auto abgestellt. Meine Wanderung war 19 km lang und es waren ca. 1500 hm zu überwinden.

Meine genaue Route ist hier auf der Kompass-Karte Steiermark zu sehen.

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