Da gabe es im Jahre 2007 mal eine Gemeinschaftstour, die den Hochlantsch und die Rote Wand in einer Rundtour kombiniert hat. Seit dieser Zeit beabsichtige ich, die Runde nachzugehen. Da es so viele andere interessante Ziele gibt, hat es vier Jahre gedauert bis ich dieses Ziel verwiklicht habe. Danke, Isabella für die Idee und die Erkundung.
Ein Samstag mit guten Wetteraussichten, da sind auch viele andere Bärenschützklammbegeher zu erwarten. Da ich nicht in einer endlosen Kolonne die Leitern der Klamm hinaufsteigen will, bin ich extra früh aufgestanden. Um 7 Uhr früh sind die Parkplätze noch leer. Die Luft ist klar und kühl, früh am Morgen ist die beste Zeit, um eine Wanderung zu beginnen.
Gleich am Beginn, noch vor der Klamm gibt es wildes Wasser ...
... und hohe Felsen zu bewundern.
Das Mauthäuschen ist noch nicht besetzt. Ich werfe meinen Klammeintritt in die Kassa der Bergrettung, die hier angebracht ist.
Stabile Holzstege und Leitern ermöglichen einen ungefährlichen Aufstieg durch die Klamm.
Absolut sehenwert sind die vielen Wasserfälle und Wände in der Klamm.
Viele Klammfotos mache ich nicht. Ich kann ja kaum hinunterschauen, geschweige mit der Kamera hantieren. Ich brauche beide Hände zum Anhalten und muss konzentriert über die Leitern steigen. Schwindelfrei müsste man sein, um die Tiefblicke auch entsprechend genießen zu können.
Ab der Bergrettungshütte wird es einfacher. Die Klamm wird flacher, das Tal weitet sich. Trotz der frühen Stunde bin ich nicht der Erste. Einen Vater mit seinem Sohn habe ich schon vor Beginn der Klamm überholt. Kurz vor dem Ende treffe ich noch einen frühen Wanderer. Er wünscht sich "minus 30" (Zigaretten, Kilo, Jahre) und ein Sauerstoffzelt. Er erzählt mir außerdem, dass er weiter unten Steinböcke gesehen hat. Ich habe sie leider nicht gesehen.
In eine liebliche Almlandschaft eingebettet ist das GH Guter Hirte. Noch ist die Terrasse leer, nur der Wirt wartet auf die Klammwanderer.
Ich habe noch viel vor und gehe gleich weiter. Auf der falschen Markierung mache ich einen Umweg,
merke es aber rechtzeitig und kann auf den richtigen Weg zurückfinden.
Veilchen und Stiefmütterchen, ...
... Knabenkraut und Händelwurz säumen den Weg. Ich lasse mich von den Blumen gerne ein wenig aufhalten.
Der "Steirische Jokl" hat vor allem viel Holz vor der Hütte und eine große Aussichtserrasse.
Der Weg wird jetzt etwas steiler. Aber so ist man schneller oben. Das Gipfelkreuz am Hochlantsch ist auch schon gut besucht.
Wieder erzählt mir Einer, dass er beim Aufstieg Steinböcke gesehen hat. Ich werde auch diese nicht zu Gesicht bekommen.
Aussicht zum Rennfeld. Dahinter wäre der Hochschwab zu sehen. Allerdings ist es heute nicht ganz klar und zu dunstig dafür.
Da unten liegt die Teichalm. Der kürzeste und höchste Ausgangspunkt für eine Hochlantschbesteigung. Entspechend viele Leute kommen mir entgegen. Einige (junge!) sind trotzdem schon ziemlich geschafft und fragen wie weit es noch bis zum Gipfel ist. Dabei haben sie grade erst den halben Weg zum Gipfel geschafft.
Auf der Teichalm ist Hochbetrieb. Alles ist von Autos und Autobussen verstellt. Massenabfertigung ist nicht mein Ding. Nichts wie weg!
Auch auf dem Weg zur Tyrnauer Alm sind Touristen unterwegs. Der Weg geht in einem großen Bogen um den Gipfel des Schweinecks herum. Daran hinaufzugehen denkt keiner, außer mir. Ich nehme die Abkürzung oben drüber und werde mit einer Vergißmeinnichtwiese belohnt.
Gipfelkreuz oder Aussicht gibt es nicht, nur einen Steinhaufen im Wald Gibt ja wirklich keinen Grund hier raufzugehen, außer vielleicht die Ruhe und die Akelei, die hier blühen. Mir gefällte es besser durch naturbelassenen Wald zu gehen, als auf staubigen Straßen, dahinzuschlurfen.
Dann komme ich wieder auf den markierten Weg und sehe die schön gelegene Tyrnauer Alm mit der Roten Wand dahinter.
Hier sind einige Wanderer unterwegs. Auch ich freue mich auf eine Einkehr in der Hütte.
Sehr idyllisch ist es bei der Hütte und das Supperl und das Bier schmecken gut.
Auf der anderen Seite ist es nicht so toll, da stehen eine Menge Autos rum. Geht denn keiner mehr zu Fuß auf die Alm?
Oben am Kamm entlang ist es schön zu wandern. Mehrere Leute kommen mir entgegen, dabei auch zwei Kinder, die mir freudestrahlend von Steinböcken erzählen, die sie auf der Roten Wand beobachtet haben. Das ist heute zum dritten Mal, dass mir unaufgefordert davon berichtet wird. Ich werde aber auch hier keine Steinböcke sichten. ;-(
Muss mich halt mit den Kälbern begnügen, die hier herumliegen. Ich habe erst unlängst am Reiting Steinböcke aus der Nähe gesehen.
Bis ich auf dem Gipfel der Roten Wand ankomme hat es zugezogen. Die Wolken spenden Schatten, die Gewittergefahr ist trotzdem gering.
Tiefblicke vom Gipfel auf die Wände unterhalb.
Rückblick zum Gipfel mit dem Kreuz, während ich weiter am Kamm entlang gehe.
Schöne gelbe Farbtupfer im Grün.
Wände, die von Kletterern bevölkert werden gibt es einige.
Tief unten liegt der Ort Röthelstein. Ich gehe weiter zu einem Gipfel gleichen namens.
Natürlich nicht ohne die Botanik zu beachten. Akeleiblättrige Wiesenraute.
Knabenkraut auf der Buchebenwiese. Hier geht der markierte Weg runter nach Mixnitz und umgeht den Gipfel des Röthelstein in weitem Bogen.
Den Glockenblumen schenke ich noch ein wenig Aufmerksamkeit, dann nehme ich den Abschneider über den Gipfel.
Das unmarkierte Steiglein geht auch unterhalb des Gipfels vorbei. Ich will weglos hinauf und stehe vor einem vier Meter hohen Gitterzaun.
Um einen Durchschlupf zu finden gehe ich am Zaun entlang und komme tatsächlich zu einer offenen Tür...
durch die ich unschwierig die Gipfelfelsen erklimme.
Der Ort Röthelstein mit seiner Schottergrube vom Gipfel des Röthelsteins gesehen.
In der Hoffnung auf der anderen Seite wieder einen Durchgang zu finden, um den Gulag zu verlassen gehe ich weiter.
Da gibt es sogar zwei Zäune, aber dieser hier ist er schon sehr durchlässig.
Beim zweiten Zaun hat die Natur mitgeholfen und einen Baum über den Zaun geworfen. Ich folge Steigspuren, die gerade weiter gehen, bis ich draufkomme, dass ich genau hier links hinab gehen hätte sollen. Dank GPS ist der Fehler rasch korrigiert.
Diese Leiter hilft eine Felsstufe zu überwinden. Einer zweiten, kürzeren Leiter vertraue ich nicht mehr. Da umgehe ich die Stelle lieber am erdigen Hang.
Jetzt erkenne ich auch, dass es sich beim Zaun um eine Steinschlagschutzvorrichtung handelt.
Es geht da steil hinab und da drüben höre und sehe ich Kletterer in der Wand.
Bei der Drachenhöhle. Man braucht eine Genehmigung um reinzugehen. Es gibt auch Führungen in die Drachenhöhle.
Ich habe nur ein schwaches Stirnlamperl mit. Damit gehe ich sowieso nur ein kurzes Stück hinein.
Die ist viel zu schwach, um die riesige Höhle auszuleuchten.
12 Meter hoch und 20 Meter breit ist das Eingangsportal.
Von der Höhle runter geht ein markierter Weg. Er führt durch eine felsige Rinne und ist so steil, dass er mit einer Kette versichert ist.
Da muss ich runter nach Mixnitz. Direkt bis in den Ort will ich nicht, um mir den Straßenhatscher zum Parkplatz zu ersparen.
Oberhalb gibt es einen Steig durch den Wald, ....
... dessen Beginn völlig zugewachsen ist. Danach ist er mit Ästen verlegt.
Der Weg wird zum Hohlweg.
Früher gab es auch Markierungen. Die hat man mit Tarnfarbe übermalt. Macht mir nichts aus, ich brauche keine Markierungen.
Hier komme ich runter. Bei diesem Haus stehen Bienenstöcke. Der Pfad geht über Wiesen weiter runter und dann wieder breiter
oberhalb des Mixnitzbaches ins Tal hinein in Richtung Parkplatz.
Ich bin jetzt aber auf der falschen Seite des Baches. Die Straße und die Autos sind drüben. Um nicht zu weit zurückgehen zu müssen,
suche ich eine Stelle wo ich den Bach überqueren kann. Hier gelingt es (fast) ohne nass zu werden.
Ein paar Daten für Statistiker. Weglänge 25,3 km, Höhenmeter ca. 1900 m. Benötigte Zeit 9:15 Stunden.
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist meine genaue Route eingezeichnet.