Bei der Überschreitung des Dürrensteigkammes am 8.5. habe ich wieder einmal die Bergkette der Haller Mauern gesehen. Da ich bisher auf keinem dieser Gipfel gewesen bin, habe ich beschlossen dieses Versäumnis nachzuholen. Ich beginne gleich mit der höchsten Erhebung, dem 2244 m hohen Großen Pyhrgas. (Für Beschriftung in's Bild klicken)
Doch bevor es soweit ist, besichtige ich zuerst noch die Dr. Vogelgesang-Klamm. Mit dem Auto könnte man auch bis nach der Klamm, also bis fast zur Bosruckhütte hinauffahren. Wer genug Zeit hat, sollte sich aber den Weg durch die Klamm nicht entgehen lassen. Der Weg beginnt als schönes, grünes Tal mit einem Gebirgsbach.
Das Tal verengt sich bald zu einer schmalen Schlucht.
Zitat: "Dr. Moritz Vogelgesang war Gemeindearzt von Spital am Pyhrn. Da er auch Obmann des Verschönerungsvereins war, bemühte er sich sehr um die Begehbarmachung dieser wildromantischen, über 1,5 km langen Felsenschlucht, weshalb sie seinen Namen trägt. Fälschlicherweise wird sie allerdings oft auch als Vogelsang-Klamm bezeichnet."
Die Stege sind gut instand gehalten, wofür ich auch gerne die 3,30 Euro Steigerhaltungsgebühr bezahle.
Am Ende der Steiganlagen ist noch ein Wasserfall zu bewundern.
Dann geht es noch eine Weile neben dem Bach hinauf zur Bosruckhütte.
Die wilde Seite des "bösen Rückens". Über diesen Grat führt der versicherte Wildfrauensteig.
Bei der Bosruckhütte ist noch alles ruhig. Für Gäste ist es noch zu früh, aber einen Kaffee bekomme ich schon.
Weiter oben kann ich auch mein heutiges Ziel sehen. Der Große Pyhrgas ist oben sogar weiß angezuckert.
Beim Rohrauerhaus melde ich mich für eine Übernachtung an.
Natürlich kann man den großen Pyhrgas als Tagestour machen, aber morgen will ich auf den Scheiblingstein.
Die Fernsicht ist fantastisch. Das Bild beherrscht aber eindeutig der Bosruck.
Auch ganz nahe gibt es genug schönes zu sehen. Die Bergblumen blühen jetzt im Frühling besonders üppig.
Ich werde aber auch gesehen und genau beobachtet. Von unten ...
... und auch von oben herab.
Der Anstieg über den Hofersteig ist steil und ein paar Mal gibt es Ketten und Seile als Versicherung.
Eine Verschnaufpause nutze ich zum Blick nach hinten. Zum Bosruck, rechts dahinter der Grimming und die ganze Warscheneck-Gruppe.
Bei der Querung der steilen Flanke ist der Schnee noch überhaupt kein Problem.
Hier bei der letzen versicherten Stelle ginge es hinauf über den Abbruch zur Gipfelwiese. Es hängt aber leider eine meterhohe Wechte über den Versicherungen. Ein Wanderer, der mir vor einer halben Stunde entgegengekommen ist, hat hier umgedreht, weil er nicht weiter konnte. Ich versuche zuerst rechts davon hinaufzukraxeln. Das ist mir dann aber doch zu riskant. Dann quere ich über Schrofen nach links und kann die Wechte weiter unten durchwaten.
Jetzt ist es einfach. Eine mäßig geneigte Wiese führt zum Gipfelkreuz.
Im Schnee gibt es Fußspuren. Einer muss heute schon hier gewesen sein. Der ist aber nicht über den Hofersteig,
sondern auf den Weg von Westen heraufgekommen.
Am Panorama ist von den Gesäusebergen, über die Niederen Tauern, der Bosruck, der Grimming, dahinter der Dachstein, das Warscheneck und Teile des Toten Gebirges bis zum Sengsengebirge zu sehen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Hier etwas größer zu sehen, Bosruck, Grimming, das kleine, dunkle Spitzerl des Hochtausing, dahinter der Dachstein.
Noch größer sind Mölbling und Warscheneck und Nachbarn.
Spitzmauer, Großer bis Kleiner Priel.
Ganz allein bin ich hier oben nicht. Einige Dohlen zeigen großes Interesse an meinem Jausenbrot.
Da kommt noch ein Wanderer rauf. Schön zu sehen sind die Wechten, die am Grat hängen. Ganz unten die Hütten der Arlingalmen.
Ein Blick nach Norden noch zum Kleinen Pyhrgas...
... dann steige ich wieder ab. Diesmal gehe ich auch auf dem Weg zur Hofalmhütte.
Über den grünen Rücken in der Bildmitte geht's zum Lugkogel.
Schöne Tiefblicke...
und Blümchen am Wegesrand...
leiten mich zur Hofalmhütte, wo es sich gemütlich rasten lässt.
Nachdem ich heute nicht mehr absteige, habe ich Zeit noch auf den Lugkogel hinaufzugehen.
Der Gipfel ist zwar teilweise bewaldet, aber die Sicht nach Spital und zum Sengsengebirge ist trotzdem hervorragend.
Hier kann ich ganz in Ruhe ein Sonnenbad genießen.
Schon am Rückweg noch ein Blick hinauf zum Großen Pyhrgas.
Über Almwiesen mit Frühlingsenzian und vielen anderen Blumen gehe ich gemütlich zu meinem Nachtquartier, dem Rohrauerhaus.
Von den neuen, netten Wirtsleuten werde ich gut versorgt und das Zimmer zum Schlafen darf ich mir aussuchen.
Ich bin heute der einzige Übernachtungsgast.
Wer ganz genau wissen will, wo ich unterwegs war, kann hier auf der KOMPASS Karte Oberösterreich meine Wanderung nachverfolgen.