Nach der gestrigen Wanderung auf den Großen Pyhrgas habe ich im Rohrauerhaus übernachtet, um heute den Scheiblingstein zu erwandern. Das Wetter ist fantastisch, allerdings sind für den Nachmittag Gewitter angesagt. Nach einer ruhigen Nacht, ich war der einzige Übernachtungsgast, und einem gemütlichen Frühstück bin ich bereits um 7 Uhr abmarschbereit.
Ein paar Minuten später stehe ich am Pyhrgasgatterl. Hier überschreite ich die Grenze von Oberösterreich in die Steiermark.
Hundert Höhenmeter muss ich hier auf dem 01er-Weitwanderweg absteigen, um den Anstiegsweg durch die "Lange Gasse" zum Scheiblingstein zu erreichen. Im Gegenlicht kann ich hier mein Ziel bereits sehen.
Auch mein gestriges Ziel, den Großen Pyhrgas, kann ich heute von SO sehen. Die Wechten am Grat scheinen schon kleiner geworden zu sein.
Noch ein paar Tage Sonne, dann sind sie weg.
In der "Langen Gasse" gibt es noch Schneefelder. Die sind kein Problem. Teilweise kann man sie umgehen, sonst einfach überschreiten.
Die Südwände des großen Pyhrgas.
Hinten die Schladminger Tauern, weiter vorne Bosruck und Grimming.
Beeindruckend der Blick zum Großen Pyhrgas.
Schon fast oben bin ich hier beim Gipfelkreuz am Scheiblingstein. Der Weg ist einfach und problemlos, wenn man von der Steilheit absieht.
Um 9:30 Uhr bin ich hier oben noch alleine. Es ist angenehm warm, wildstill und wolkenlos.
Die Aussicht ist erwartungsgemäß fantastisch. 360 Grad, rundum alles voller Gipfel ;-) So schön ist Österreich.
(In's Bild klicken für größere Ansicht)
Über die östlichen Haller Mauern ein Blick ins Gesäuse.
Besonders auffällig ist von überall der Grimming, aber auch der Hochtausing sticht hervor. Über dem Dachstein gibt s erste Wolken.
Es geht jetzt schnell, auch über den Schladmingern werden die Wolken mehr.
Beim Abstieg bleibe ich oben auf dem Kamm, der zum Pyhrgas geht, dann erst hinunter in die Lange Gasse.
Hier ein Blick zurück zum Scheiblingstein.
Kurz darauf sind auch schon Wolken über dem Gipfel.
Die Quellwolken über dem Gesäuse sind schön anzusehen, aber sie verheißen nichts Gutes.
Wieder zurück am Pyhrgasgatterl schaut die Wettersituation nicht ganz so schlimm aus. Ich könnte hier über das Rohrauerhaus und die Bosruckhütte meinen Ausgangspunkt in Spital erreichen. Ich will mir aber noch das Karleck ansehen. In den Wanderbüchern und auf Wegweisern ist die "Karleckrunde" angeschrieben. Man kann den Bergrücken über die Bacheralm und den Arlingsattel, dann weiter zu den Arlingalmen umrunden. Das scheinen auch viele Wanderer zu machen. Die Umrundung interessiert mich nicht, ich will eine Überschreitung.
Ich habe mir das Karleck schon von weiter oben genau angesehen.
Die Felsen am Beginn muss ich wohl rechts umgehen und dann wieder hinauf auf den Grat.
Die Umgehung der Felsen ist anfangs problemlos und gleich dahinter steige ich den erdigen, mit Erlen bewachsenen Hang hinauf. Oben gibt es, für mich unüberwindbare Felsen, die zudem mit Latschen bedeckt sind. Also steige ich wieder runter, umgehe eine Felsrippe und versuche noch einmal hinauf zu kommen. Diesmal bleibe ich in den Latschen stecken. Nach erneutem Abstieg sehe ich eine Rinne, in der ich fast problemlos bis auf den Grat hinaufkomme. Allerdings finde ich hier keinen Weg, wie erhofft, sondern nur undurchdringliche Latschen und steile Felsabbrüche.
Ich will jetzt nur noch heil runter kommen und versuche einen nicht ganz so rutschigen Abstieg zu finden, als ich plötzlich einen blauen Punkt an einem Baum entdecke. Das schaue ich mir genauer an. Da sehe ich einen zweiten Baum mit blassen, blauen Markierungen. Dazwischen sind undeutliche Steigspuren zu erkennen. Ich folge dem schwer erkennbaren Spuren schräg aufwärts und bin wenig später auf der Gipfelwiese. Dahinter ragt der Bosruck in den Himmel.
Ab hier ist es leicht. Am Ende der Wiese beginnt ein ausgeschnittener Weg durch die Latschen,
der mich zum nicht am höchsten Punkt stehenden Gipfelkreuz bringt.
Die Pause wird durch heftigen Donner und deutlich sichtbare Blitze deutlich verkürzt.
Über dem Sengsengebirge geht ein Gewitter los. Nichts wie runter!
Ein guter Weg bingt mich rasch zu den Arlingalmen, wo es zu regnen beginnt. Auch über dem Warscheneck hängen jetzt die Wolken.
Bei der Ochsenwaldkapelle ist es wieder vorbei. War nur ein kurzer Spritzer, die Sonne kommt zurück.
Der Lugkugel vorne, da bin ich gestern nachmittag in der Sonne gelegen. Dahinter der gestern bestiegene Große Pyhrgas.
Ganz hinten sieht man auch den, heute erst bestiegenen Scheiblingstein.
Bei der Ochsenwaldalm. Ein schöner Platz, nur ein paar Minuten oberhalb ...
... der Bosruckhütte. Hier ist bestes Wetter und einiges los. Mehrere Schulklassen sind durch die Dr. Vogelgesangklamm aufgestiegen.
So richtig glücklich schauen die Kinder nicht aus, eher erschöpft.
Ich steige nicht wieder durch die Klamm ab. Es gibt einen Weg über Stiftsreith, der die Klamm umgeht und auch zum Parkplatz am unteren Ende der Klamm führt. Ich verabschiede mich vom Lugkogel und dem Großen Pyhrgas...
... und mit einem letzten Blick vom Bosruck. Ob der auch ein Ziel für mich sein könnte?
Hier auf der KOMPASS Karte Oberösterreich kann man meine Wanderung nachverfolgen.