Wildfeld und Kragelschinken
Langteichengraben, Sonneck, 1676 m, Grabnerspitze, 1795 m, Wildfeld, 2043 m, Teichenecksattel, Kragelschinken, 1845 m, Langteichengraben
Die zentralen Eisenerzer Alpen habe ich vor vielen Jahren von der Reichensteinhütte bis zur Mödlingerhütte überschritten. Ich hatte das Zelt am Rücken und habe auf dem Zeiritzkampel übernachtet. Später habe ich dann manche Gipfel wie den Leobner, das Blaseneck und den Zeiritzkampel auch nochmal besucht. Auf dem Wildfeld war ich seitdem nicht mehr. Heute denke ich mir dass es an der Zeit wäre nach 11 Jahren wieder Mal das Wildfeld zu besuchen.
Von Kalwang geht eine Straße nach Norden in die "Teichen". Nach über zwei Kilometer trennt sich das Tal in einen kurzen und einen langen Graben. Wenn man links fährt kommt man nach weiteren 2,5 km zum Parkplatz kurz vor der Jhtt. Thon, der als Ausgangspunkt für die Besteigung des Zeiritzkampel dient. Heute fahre ich nach rechts auf einer schmalen Sandstraße noch 6 km in den Langteichengraben. Ich wusste gar nicht dass man hier so weit reinfahren darf. Dann steht da ein Fahrverbotsschild und ein offener Schranken. Mein Auto ist in der Früh noch das einzige Fahrzeug das hier abgestellt wird. Der Wald und die Bachufer sind mit Stauden dicht bewachsen. Es gibt viele bekannte, die man überall sieht und auch diese Alantstauden, die ich selten sehe.
Vom Schranken geht der markierte Weg hinauf zum Teicheneggsattel, östlich vom Kragelschinken. Diesen Weg spare ich mir für den Rückweg auf. Damit ich eine Runde gehen kann biege ich gleich am Beginn unmarkiert auf diesen Weg ab, der zur (ehem.) Binderhütte führt.
Alles ist sehr grün und bewachsen mit Farnen, mit Wasserdost und auch mit sehr üppig blühenden Schwalbenwurzenzianen.
Die Binderhütte scheint es nicht mehr zu geben. Mit GPS kann ich mich versichern an der richtigen Stelle zu sein, aber von der Hütte ist keine Spur zu sehen. Es soll hier ja auch mehrere Steige geben, die in verschiedenen Rictungen auf den Berg gehen. Anfangs finde ich gar keine Spur davon und gehe durch dichten Bewuchs in meine geplante Richtung. Erst später, also ungefähr hier erkenne ich in der Bildmitte Pfadspuren.
Die Spuren werden deutlicher und der Bewuchs niedriger. Da gehts hinauf.
Für die Blüten des Roten Fingerhuts mache ich sogar einen kleinen Umweg. Hier ist es nicht mehr so steil und durch die Heidelbeeren komme ich gut höher, auch ohne den Weg zu suchen..
Ich habe den Bergrücken erklommen und mache noch einen Abstecher zum nahen Sonneck, da nach rechts hinauf.
Am Gipfel des Sonneck gibt es nur eine Hirschsuhle und einen bemalten Stein mit Markierungsstange. Ich trage es in meine Gipfelliste ein und gehe zurück.
Ein wenig Aussicht gibt es am Sonneck. Da hinüber könnte man zum Magdwieseck gehen. Hinten sind die Seckauer aufgereiht vom Zinken über den Maierangerkogel, den Hochreichart und das Geierhaupt bis zum Großen Griesstein. Lauter schöne Wanderberge, die ich auch mal wieder besuchen könnte.
Hier gehe ich hinauf auf die Grabnerspitze, die nicht wirklich spitz ist. Die Orientierung ist einfach, immer am Zaun entlang durch die Heidelbeersträucher.
Wieder ein Blick zurück über das Sonneck zum Zeiritzkampel.
Gipfelkreuz gibt es auch auf der Grabnerspitze keines. Eine Stange und ein paar Steine entlang des Zaunes. Sonst gibt es nur gelbes Gras und rotes Heidelbeerlaub. Hier sehe ich meinen Weg zum Abtreibsattel und dann steil hinauf aufs Wildfeld.
Der Reiting mit dem Gößeck liegt genau vor der Sonne und ist daher schwer zu fotografieren.
Am Abtreibsattel ist eine kleine blaue Lacke. Am Ufer ist auch das Gras noch grün. Rinder sind aber keine mehr in der Nähe.
Es geht gemütlich und flach dahin.
Hier wird es wieder steiler und bald finde ich auch Wegspuren.
Die Grabnerspitze bleibt hinter mir zurück.
Der Wiesenweg wird immer steiler und ich plage mich ordentlich, aber irgendwann habe ich doch den Gipfel mit dem kleinen Gipfelkreuz erreicht. Kurz danach kommen zwei Wanderer von der anderen Seite. Wir fotografieren uns gegenseitig und gehen unserer Wege.
Jetzt bietet es sich an über den Speikkogel auf den Stadelstein zu gehen. Das liegt aber nicht in meiner Richtung, ich müsste da auch wieder zurück gehen. Ich entscheide mich dafür stattdessen ein Schläfchen in der Wiese zu halten. Ich muss ja keine Rekorde aufstellen.
Gut ausgeruht gehe ich dann runter zum Teicheneggsattel. Weit hinten liegt der Zeiritzkampel und noch viel weiter der Admonter Reichenstein.
Nicht weit weg ist der Kragelschinken. Ich bin zwar schon müde, aber da ich den Stadelstein ausgelassen habe muss ich wenigstens diesen Gipfel noch besteigen. Rechts hinten zeigt sich der bekannte Lugauer.
Schwarzenstein, Stadelstein und Wildfeld.
Gipfelkreuz auf dem Kragelschinken. Ich bin hier allein und alles um mich ist ruhig. Nur ab und zu fliegt ein Fluzeug weit oben drüber. Ich nutze diesen Platz wieder um ein weiteres Schläfchen zu halten.
Hochkogel und Kaiserschild sind links im Bild. In der Mitte hinten ist die Kaltmauer und rechts der Pfaffenstein. Rechts unten ist noch ein Stück vom Erzberg zu sehen.
Viele Gesäusegipfel mit dem mächtigen doppelgipfeligen Lugauer in der Mitte.
Das Gößeck ist jetzt schon besser ausgeleuchtet. Davor ist mein Aufstiegsgrat von der Grabnerspitze über den Abtreibsattel bis zum Wildfeld zu sehen.
Es wird Zeit abzusteigen. Vom Teicheneggsattel geht es ziemlich direkt runter in den Graben. Da glaube ich plötzlich einen dicken Regenwurm vor mir liegen zu sehen. Von der Größe könnte es stimmen, doch Regenwürmer haben keine Zigzag-Zeicnung am Rücken. Also doch eine jugendliche Kreuzotter? Da passt die Farbe ncht dazu. Es könnte sich um eine kleine sandviper oder Hornviper handel, aber ich habe mich nicht nahe genug hingewagt um den Kopf und die Pupillen genau zu sehen.
Gleich darauf gehe ich bei den Kühen auf der Weide vorbei. Sie setzen sich in Bewegung und kommen alle auf mich zu. Sie können aber nur bis zum Zaun gehen und ich bin dahinter geschützt. Gleich darauf bin ich wieder bei den Alantblüten und damit nahe am Parkplatz angekommen.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 12 km weit, ich habe ca. 1120 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 7 Stunden benötigt.