Schöderkogel
Kreutzerhütte, Katschbachtal, Schöderkogel, 2500 m, retour
Heute habe ich mir die Besteigung eines Gipfels vorgenommen den ich schon lange im Visier hatte. Über den Schöderkogel gibt es einige Beschreibungen, die aber alle von mehr oder weniger von moderaten Schwierigkeiten schreiben. Für mich ist es immer schwierig, das richtig einzuschätzen. Wenn jemand von "leichten" Kletterstellen spricht heißt das ja immer noch nicht das diese Stellen auch für mich leicht sind. Nichtssagend ist auch der Ausdruck "Nur für Geübte". Wenn jemand trittsicher und vor allem schwindelfrei ist braucht er nicht viel Übung um über einen schmalen Grat zu gehen. Ich habe jahrzehntelange Übung aber sehr ausgestzte Wege und Grate mag ich immer noch nicht. Zudem ist der Anmarsch zum Gipfel ein langer Hatscher durchs Katschbachtal. Gestern habe ich mich fit gefühlt wie schon lange nicht, daher wage ich es heute zu versuchen.
Ich fahre von Gröbming über den Sölkpass und auf der anderen Seite ein Stück runter bis zur Kreutzerhütte. Bekannt ist hier der Parkplatz für die Wanderung zu den Zwieflerseen und weiter zum Eisenhut. Heute bleibe ich etwas nördlicher und gehe ins Katschbachtal hinein. Die Gipfel rechts im Bild gehören zum Nageleck. Bei der Überschreitung gibt es eine Stelle die mit Probleme bereitet hat bei beiden Begehungen, die ich bisher gemacht habe. Links hinten ist die Breitmodl zu sehen. Auch da war ich schon oben. Rechts kommt die Straße vom Sölkpass runter und links gehe ich hinein ins Katschbachtal.
Es gibt einige Hütten unnd viel Grün neben dem Weg. Mir gefallen auch die üppig blühenden gelben Schönheiten.
Es geht ziemlich flach nur leicht steigend ins Tal hinein. Rechts wieder die Breitmodl und ganz links ist erstmals der Sauofen-Vorgipfel zu sehen. Das ist ein eventuelles Ausweichziel falls ich den Schöderkogel nicht schaffe.
Ich treffe auf eine Gruppe von Einheimschen. Na ja eigenltlich sind es Sommerfrischler, denn im Winter sind sie zuhause im Stall. Sie sind neugierig und kommen näher, können mich aber nicht erreichen weil sie hinter einem Zaun sind.
Die Straße endet bei einer Jagdhütte. Bei meiner Breitmodlbesteigung bin ich danach weglos hier hinauf in den Sattel und danach nach rechts zum Gipfel gegangen. Dabei habe ich Teile eines Flugzeugwracks gefunden.
Heute geht es hier rechts im Bild höher. Mein Ziel ist noch weit weg und schaut für mich nicht einfach zu besteigen zu sein.
Das ist erst ein Vorgipfel des Sauofens. Der Gipfel selbst ist viel weiter hinten, aber dieses Spitzerl sieht man vom Tal aus.
Es zieht sich noch bis hinauf in den Sattel. Einige Höhenmeter sind zu bewältigen. Ich brauche dringend eine Pause.
Ich freue mich über die Moorenziane, die ich hier oben nicht erwartet habe.
Ich habe den Einschnitt zwischen Sauofen und Schöderkogel erreicht. Jetzt brauche ich Stärkung und Liegepause und dann kann ich entscheiden ob ich hier umkehre oder wo ich nocht weitergehe. Da hinauf geht es zum Sauofen, das schaut schon mal recht einfach und machbar aus.
Das sind die Breitmodl und das viel besuchte Deneck dahinter.
Man könnte noch weiter gehen zur Günsterscharte und über das Dachleiteck zum Rupprechteck und Brennerfeldeck. Eine sehr schöne Gratüberschreitung an die ich mich gerne erinnere.
Das ist mein Wunschziel der Schöderkogel. Das schaut jetzt viel einfacher aus, als ich erwartet habe. Also gehe ich über die mit Steinen durchsetzte Wiese hinauf.
Steil ist es natürlich schon, da nutze ich die notwendigen Pausen um mich an den Blümchen erfreuen. Das ist Hornkraut, das man oft sieht.
Häufig ist auch das Quirlblättrige Läusekraut und eine Teufelskralle hat sich dazugesellt.
Bei den gelben Blüten gibt es sehr viele Arten. Das könnten Ochsenaugen sein?
Das ist ein Krainer Greiskraut, auch Gelber Speik genannt.
Nach dem steilen Hang leiten mich die Wegspuren hinauf auf den Grat. Bei diesem Anblick denke ich an Umkehr. Wie soll ich da weiterkommen? Die kurze Stelle in der Mitte unten kraxel ich noch hinauf.
Dann setzte ich mich erst Mal hin und verzehre meine Jause bevor ich wieder absteige.
Dabei gefallen mir wie immer die Bärtigen Glockenblumen.
Gestärkt sehe ich kleine Steinmännchen die nach links über den felsigen Hang leiten. Ich kann ja mal schauen wo die hinführen.
Einfach ist es nicht, denn nach links pfeift es ordentlich runter.
Nach dem letzten Steinmännchen stehe ich an. Da gibt es kein Weiterkommen für mich. Also doch umkehren? Ich gehe zurück sehe aber nach den Felsen einen grasigen Streifen. Da komme ich noch hinauf, ich will nur über den Grat hinüber sehen. Dort sehe ich plötzlich Wegspuren und sogar ein weiters Steinmännchen. Ich quere unter den Felsen etwas ausgesetzt hinüber und dann über Steilwiesen hinauf auf den Grat.
Oben steht ein weiteres Steinmännchen das ich versuche mir zu merken um den Abstieg wieder zu finden. Am Grat entlang ist es nur ein kleines Stück zum Gipfelkreuz. Viel Platz ist nicht. Es reicht gerade für ein paar Fotos.
Manche gehen auch hier über den Südgrat und vielleicht bis zum Eisenhut.
Da bin ich raufgekommen. Einige kleine Seen werde ich dann noch besuchen. Dahinter sind das Schreinl und das Süßleiteck. Links unten ist die Günsterscharte über die man die Rudolf-Schoberhütte erreichen könnte.
Ich gehe bald wieder zurück über den Grat und suche den Steinmann wo ich raufgekommen bin. Doch dann sehe ich mehrere Wegzeichen und ich sehe auch keine Steigspuren. Ich suche eine Stelle wo ich über die Steilwiesen runterkomme und brauche eine Weile bis ich Steigspuren finde und damt den Weg zurück den ich aufgestiegen bin. Weiter unten habe ich noch Mal zu suchen bis ich die Kraxelstelle finde um wieder abzusteigen.
Jetzt will ich noch die kleinen Lacken sehen, die mir von oben aufgefallen sind. Hier ist ein schöner Platz für eine längere Liegepause ...
... und einen Blick zurück zum Gipfel. Ich freue mich dass ich oben war, aber noch mehr freue ich mich wieder herunten zu sein.
Der Weg zum Kleinen und Großen Sauofen scheint durchaus machbar zu sein, aber heute habe ich genug.
Auf dem Kleinen Sauofen turnt eine Gruppe Steinböcke herum. Leider habe ich nur das Handy und kein Teleobjektiv. Was ich auch so sehe ist dass unterhalb der Felsen ein Weg hinüberführt.
Ich gehe auf meinem Anstiegweg zurück.
Fuchs- oder Haingreiskraut blüht in großer Zahl. Mir gefällt es.
Bei der oberen, etwas versteckten Jagdhütte beginnt, bzw. endet die Straße.
Dann gibt es noch ein kilometerweites Auslaufen. Eh schön, aber langsam beginnen die Füße und der Rücken zu schmerzen.
Kurz vor dem Parkplatz finde ich noch einige zerzauste Exemplare von Prachtnelken.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Tour ist 13,7 km weit, ich habe 1050 hm bewältigt und dafür inklusive Pausen 8 Stunden benötigt.